Titel: Clissold's Treibriemen.
Fundstelle: Band 168, Jahrgang 1863, Nr. CVII., S. 401
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CVII. Clissold's Treibriemen. Aus dem Mechanics' Magazine, März 1863, S. 233. Mit Abbildungen auf Tab. VII. [Clissold's Treibriemen.] Folgendes ist die Beschreibung der schon früher (im polytechn. Journal Bd. CLXIII S. 395) erwähnten neuen Treibriemen, welche durch Seitendruck auf die Scheiben oder Rollen wirken, und daher dem Gleiten nicht ausgesetzt sind. Diese Riemen sind so geformt, daß sie in die Vförmigen Vertiefungen der Riemenscheiben passen; sie bestehen aus mehrfachen Lagen von Leder oder dergl., welche mittelst Stiften oder sonstwie verbunden sind. Die Erfahrung zeigte jedoch, daß die Dicke der Riemen in Folge des ungleichen Zuges auf die inneren und äußeren Lagen beschränkt ist und daß man also die Stärke derselben nicht beliebig vergrößern kann; die Anwendung solcher Riemen ist daher auf solche Fälle beschränkt, wo keine starke Spannung vorkommt. Um sie nun auch für die schwerste Arbeit geeignet herzustellen, werden sie nicht aus einem Stücke, wie früher, sondern aus einzelnen, unter einander verbundenen Gliedern verfertigt. Diese bieten eine innige Berührung mit den Flächen der Vförmigen Vertiefungen der Riemenscheibe dar, berühren aber deren unteren Rand nicht; auf diese Weise wird die ungleiche Spannung vertheilt, welche bisher bei den schräg geformten Riemen so schädlich war. Die Reibflächen der Glieder können aus Streifen von Leder oder einem anderen biegsamen Material gemacht seyn, welche zu der gewöhnlichen Form eines Kettengliedes zusammengerollt werden, oder sie können direct aus Kautschuk oder dergl. gebildet seyn. Die einzelnen Glieder werden durch Platten verbunden, welche mit durch die hohlen Theile zweier Glieder hindurchgehenden Bolzen zusammengehalten sind, so daß sich die Kettenglieder beim Herumlegen um die Riemenscheibe um diese Bolzen drehen können. Die Figuren 27 bis 30 zeigen diese verbesserten Kettenriemen mit schrägen Flächen in verschiedenen Ansichten; die Reibungsglieder bestehen aus zusammengerolltem Leder. Fig. 27 zeigt die äußere Oberfläche, Fig. 28 einen Seitenaufriß in natürlicher Größe. Fig. 29 zeigt die innere Fläche des Riemens und Fig. 30 einen Durchschnitt desselben in seiner Lage auf der Scheibe. Die schrägen Seiten a, a der Glieder passen in die Vförmige Scheibe, und zwar so, daß sie die inneren Kanten nicht berühren, und sich also immer fester darin anziehen können, wenn die Breite der Glieder durch Abnutzung kleiner wird. Die Glieder a werden am besten aus zwei Theilen gemacht, um so leichter Höhlungen zur Aufnahme der Gliederplatten b, b zu bilden; die Theile a, a sind dann in der Mitte durch Zwischenstücke a' verbunden, welche auf irgend eine Weise an den Theil a befestigt sind. Es können auch Treibriemen nach demselben System ganz aus Metall hergestellt werden, doch füttert man alsdann die Vertiefungen der Riemenscheibe mit Holz, damit nicht Metall auf Metall reibt.

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