| Titel: | Maschine zum Probiren der Tragfedern, construirt von dem Maschinen-Ingenieur Frey in Paris. | 
| Fundstelle: | Band 169, Jahrgang 1863, Nr. LIX., S. 246 | 
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                        LIX.
                        Maschine zum Probiren der Tragfedern, construirt
                           von dem Maschinen-Ingenieur Frey in Paris.
                        Aus Armengaud's
                              Génie industriel, April 1863, S. 194.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Frey's Maschine zum Probiren der Tragfedern.
                        
                     
                        
                           Hr. Delpech, Ingenieur bei der Lyoner Bahn und Hr. Frey, Constructeur in Paris, hatten die glückliche Idee,
                              die Bauart der Lochmaschinen auch zum Hervorbringen des bei dem Probiren der
                              Tragfedern nöthigen Druckes in der Weise anzuwenden, daß es genügt, die zu
                              probirende Feder auf die Brücke einer Federwaage mit Hebeln zu legen, welche unter
                              dem Kopfe des Werkzeugträgers einer solchen Lochmaschine angebracht wird, um schon
                              durch ein einmaliges Abwägen genau den Druck und die durch denselben auf die Feder
                              hervorgebrachte Biegung zu erhalten.
                           Aus den beigegebenen Abbildungen läßt sich leicht die Einrichtung dieser Maschine zum
                              Probiren erkennen, deren Arbeit, wie wir bestätigen müssen, so einfach und
                              untrüglich ist, daß sie unserer Ansicht nach nichts zu wünschen übrig läßt.
                           Die Figuren 10
                              und 11
                              zeigen, daß die allgemeine Einrichtung der Maschine, wie schon erwähnt wurde,
                              diejenige einer Lochmaschine ist; die Haupt-Transmissionswelle a kann zwei verschiedene Geschwindigkeiten annehmen,
                              nämlich erstens mittelst der Scheibe P eine sehr
                              langsame, um einen bedeutenden Druck (Biegung) auszuüben, und dann zweitens eine
                              etwas größere, welche durch Anwendung der kleineren Scheibe p hervorgebracht wird. Zur Seite dieser beiden festen Scheiben sind die
                              losen p' und P' angebracht,
                              um einen Wechsel in der Bewegung oder eine Unterbrechung derselben nach Belieben zu
                              gestatten. Diese Welle a ist noch mit einem Schwungrad
                              zum Reguliren und einem Getriebe c versehen, welches das
                              Rad C umdreht, das auf der Zwischenwelle a' festsitzt, an deren anderem Ende das Getriebe d in das große Rad D
                              eingreift. Letzteres ist an das Ende einer hohlen Welle befestigt, die an ihrem
                              anderen eine verstellbare Kurbel trägt, welche durch Vermittelung der Stange e das Spannwerkzeug oder den Spanner E in die auf- und niedergehende Bewegung
                              versetzt.
                           Man bemerkt, daß die Geschwindigkeit der Scheiben schon ziemlich groß seyn kann, weil
                              sie bei ihrer Uebertragung auf die Welle der Kurbel 
                              m in Folge des zwischen den Durchmessern der beiden
                              Zahnräder C, D und denen ihrer Getriebe c, d bestehenden Verhältnisses sehr merklich verlangsamt
                              wird.
                           Der Knopf f, mittelst dessen die Kurbelstange e mit dem Spanner E
                              verbunden ist, wird in einem in dem letzteren befindlichen Schlitz eingepaßt und es
                              geht eine Schraubenspindel durch ihn durch, welche dazu dient, eine Veränderung
                              seiner Stellung in dem Schlitze und folglich eine Veränderung des Weges durch die
                              Verstellbarkeit der Kurbel in zu bewirken.
                           Zu diesem Zwecke dreht man die Schraube nach der Rechten oder Linken um, je nachdem
                              der Knopf in dem Schlitze aufsteigen oder herabgleiten soll und zwar mit Hülfe des
                              kleinen Schwungrades v mit Handhebe, das an dem unteren
                              Ende der Stange g angebracht ist, deren oberer Theil ein
                              kleines Getriebe trägt, welches in das auf die verlängerte Achse der erwähnten
                              Schraubenspindel befestigte Rad h eingreift.
                           Mit dem gußeisernen Untertheil F des Maschinengestelles
                              K wird eine Art Querbank F' aus einem Stücke gegossen, die in ihrem
                              Inneren hohl ist und die doppelten Traghebel (Aufhängestangen) G und G' einer Brückenwaage
                              H von der gewöhnlichen Einrichtung aufnimmt, wo
                              nämlich der zehnte Theil des wirklichen Gewichtes auf die Waagschale gelegt
                              wird.
                           Die Brücke I nimmt bei dieser besonderen Maschine zwei
                              kleine Wagen i und i' auf,
                              welche Rollen mit Spurkränzen haben, die in den der Länge nach in der Brücke
                              angebrachten Ruthen laufen, wodurch die Wagen ihre Führung erhalten.
                           Auf diese Wagen legt man, wie Figur 10 zeigt, die zu
                              probirende Feder in der Weise auf, daß sich die beiden Enden des größten Blattes
                              gegen einen, an jedem Wagen angebrachten Vorsprung strebenartig stützen. Nachdem die
                              Feder diese Lage eingenommen hat, wirkt der Spanner E
                              auf deren Mitte ein und drückt sie nieder, wodurch sie sich verlängert und die
                              beiden kleinen Wagen i und i' von einander entfernt werden. Der Druck des Spanners auf die Feder wird
                              natürlich auf die sie tragende Brücke I übertragen und
                              die Waage, welche dieselbe mittelst ihrer Hebel G und
                              G' schwebend erhält, gibt dann genau das Gewicht des
                              ausgeübten Druckes an.
                           Sobald der Apparat nicht benutzt wird, ruht die Brücke I
                              zur Schonung der Traghebel auf dem Sockel F'. Will man
                              abwägen, so hebt man den Apparat mittelst des, durch die Stange J mit dem Arm j des
                              Waagebalkens verbundenen Hebels G in die Höhe; dieser
                              Arm ist an das obere Ende der Schraubenspindel k
                              befestigt, welche durch eine Schraubenmutter hindurchgeht, die man mit Hülfe einer
                              Kurbel l (man sehe das Detail derselben in Fig. 12) und
                              eines Paares conischer Räder r umdreht.
                           
                        
                     
                  
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