Titel: | Englische Schraubzwingen für Tischler. |
Fundstelle: | Band 169, Jahrgang 1863, Nr. LXXXI., S. 329 |
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LXXXI.
Englische Schraubzwingen für
Tischler.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Englische Schraubzwingen für Tischler.
Wir theilen im Folgenden die Beschreibung einiger in englischen Werkstätten
gebräuchlichen Schraubzwingen mit, deren praktische Einrichtung nach den
Mittheilungen des niederösterreichischen Gewerbevereins von Fachmännern anerkannt
ward.
Fig. 20 zeigt
eine einfache Schraub- oder Leimzwinge, welche unter Umständen den
gewöhnlichen vorzuziehen seyn dürfte. Die beiden beweglichen Backen a, a sind aus verhältnißmäßig langen und starken Hölzern
gefertigt und in entgegengesetzter Richtung mittelst zweier hölzernen
Schraubenspindeln b und c
verbunden. Die Spindel c wird beim Gebrauche vorerst auf
die Höhe des zu pressenden Gegenstandes d eingestellt
und angezogen; hierauf wird mit der Spindel c der Druck
ausgeübt. Man darf nicht übersehen, daß bei Anordnung der Theile dieses Werkzeuges
die obere Schraube c sich fest in der unteren Platte
drehen kann, ebenso wie die untere Schraube b in der
oberen.
Das Furnüren großer Flächen, welches nach dem gewöhnlichen Verfahren 5–8
Schraubstöcke erfordert und durch das Anziehen von 25–40 Schraubstöcken große
Anstrengung und Zeitverlust erheischt, läßt sich durch die in Fig. 21 abgebildete
Furnür-Leimpresse, die in England viel gebraucht wird, mit Vortheil
ausführen. Diese Presse wird am vortheilhaftesten in einer Werkstatt unter dem
Hauptträger der Decke des Gegendruckes wegen angebracht. Sie besteht aus zwei etwa
6' langen, 4' breiten und 4 bis 5'' starken harten Holzplatten a, b, die genau gerade gerichtet und mit starken Querstücken c verbunden sind. Die untere Platte a liegt mit ihren Querstücken c fest auf einer gemauerten, 2 1/2' hohen Unterlage; die obere Platte b bewegt sich in den seitlichen Coulissen d der holzverkleideten Seitenwände der Maueröffnung und
ist an den Querstücken c mit drei starken eisernen
Schraubspindeln e verbunden, deren Muttern sich in einem
oberen starken Querbalken befinden. Mittelst eines eisernen 3' langen Hebels, der in
die Löcher des Kopfes der Schraubspindeln gesteckt wird, läßt sich der erforderliche
Druck leicht bewerkstelligen. (Deutsche Industriezeitung, 1863, Nr. 30.)