Titel: | Regulator für mechanische Webstühle, von King und Partington. |
Fundstelle: | Band 169, Jahrgang 1863, Nr. LXXXII., S. 330 |
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LXXXII.
Regulator für mechanische Webstühle, von King und Partington.
Aus der deutschen Industriezeitung, 1863, Nr.
30.
Mit einer Abbildung auf Tab. V.
King's und Partington's Regulator für mechanische
Webstühle.
Dieser in England patentirte Apparat zur Regulirung der Kettenspannung in
mechanischen Webstühlen ist in Fig. 23 im gesammten
Längendurchschnitte, sowie in den hauptsächlichsten Details abgebildet. Die
Buchstaben bezeichnen folgende Theile: a die
Kurbelwelle, b die Lade, c
die Ladenschwingen, d den Brustbaum, e den Kettenbaum, e¹
ein Schraubenrad an der Welle des Kettenbaumes, welches mit einer Schnecke f¹ an der Welle f im
Eingriffe steht, g eine Leitrolle, durch welche die
Kette vom Kettenbaume nach der Walkwelle h geführt wird.
Diese letztere ist in den Armen h¹ aufgelagert,
welche auf der festen Achse bei i sitzen. Die Leitrolle
g und die Walkwelle h
können sich ungehindert drehen, so daß die Kette beim Darübergleiten keine Reibung
erleidet. An dem Arme h¹ ist ein Hebel h² angegossen, welcher durch die Zugstange i mit dem um die Achse k¹ drehbaren Hebel k verbunden ist. Das
vordere Ende des Hebels k trägt einen verticalen Arm l und das hintere ist durch einen mit Laufgewicht
versehenen Hebel m belastet. Der Zug dieses
Laufgewichtes wird nach der beabsichtigten Spannung der Kette normirt. An der Welle
f steckt ein Sperrrad f², auf welches in folgender Weise gewirkt wird: Mit einem an der
Ladenschwinge c befestigten Arme c¹ ist bei c² die Zugstange n angehängt, welche einen Bolzen, in einem Schlitzlager
in ihr, aufnimmt, der seinerseits mit dem um die Welle f
lose drehbaren Hebel
o fest verbunden ist. Mit dem Hebel o ist ferner auch der Sperrkegel o¹ verbunden, der wiederum auf die Zähne des Sperrrades f² einwirkt.
Die Wirkungsweise des ganzen Apparates ist folgende: Ist die Kette zu straff
gespannt, so wird durch die Spannung die Walkwelle h
nach dem Stuhle hingezogen und der Hebel h²
gehoben; dadurch wird auch der längere Arm des Hebels k
gehoben, der kürzere demnach niedergedrückt. Geht nunmehr die Lade vorwärts, so geht
der Hebel o, weil er kein Hinderniß findet, so weit
nieder, daß der Sperrkegel o¹ um einen oder
mehrere Zähne des Sperrrades o² fortgeschoben
wird. Beim Rückgange der Lade wird dann das Sperrrad durch die Zugstange n um einen gewissen Winkel gedreht und dadurch wird
wiederum der Kettenbaum veranlaßt, eine gewisse Fadenlänge der Kette abzugeben. Ist
die Kette schlaff, so wird der Hebel h² durch den
belasteten Hebel m, der wie oben erörtert auf den Hebel
k wirkt, niedergedrückt und der verticale Arm l gehoben; der Hebel o wird
dadurch gehindert, völlig niederzugehen, und der Hebel o¹ bleibt in seiner Lage gegen das Sperrrad f² unverändert; es wird demnach bei der nächsten Ladenschwingung
keine Kette vom Kettenbaume abgegeben. Die freiwillige Drehung der Welle f wird durch eine Bremsvorrichtung f³, f⁴
verhindert.