Titel: | Maschine zur Vorbereitung der Häute; von Jullien, Gerbereibesitzer in Marseille. |
Fundstelle: | Band 169, Jahrgang 1863, Nr. LXXXIV., S. 333 |
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LXXXIV.
Maschine zur Vorbereitung der Häute; von Jullien, Gerbereibesitzer in Marseille.
Aus Armengaud's
Génie industriel, Mai 1863, S. 261.
Mit einer Abbildung auf Tab. V.
Jullien's Maschine zur Vorbereitung der Häute.
Die verschiedenen Vorbereitungsarbeiten mit den Häuten vor ihrer Einsetzung in die
Gerbekufen werden meist mit der Hand ausgeführt und sind daher sehr zeitraubend und
kostspielig.
Die in Fig. 22
dargestellte Maschine soll diese Arbeiten vollkommener, rascher und bei geringerer
Krafterforderniß auch wohlfeiler ausführen.
Die große Trommel B ist mit Kautschuk überzogen und wird
durch die Zahnräder c, c' und irgend eine Transmission
von dem Motor in Bewegung gesetzt.
Eine Anzahl Walzen D, D¹, D² übt auf die zu bearbeitende Haut einen Druck aus, so daß sie auf
der großen Trommel B festgehalten wird. Eine Anzahl
Arbeitswalzen H, H¹, H² ist zwischen den Preßwalzen angebracht. Diese Arbeitswalzen sind
mit Stahlklingen besetzt, welche die Haare, die Unebenheiten und die Fleischtheile
von der Haut entfernen; sie üben dabei einen Druck aus, den man durch die Gewichte
I, I¹, I²
welche auf ihre Zapfen wirken, beliebig reguliren kann.
Die Arbeitswalzen werden durch ein Zahnrad in Betrieb gesetzt, welches mit einem lose
auf der Welle von B aufgezogenen Getriebe verbunden ist.
Dieses Getriebe greift in ein Rad F' auf der Welle A ein, welches die Bewegung vom Motor empfängt.
Hierdurch wird die Geschwindigkeit der Arbeitswalzen auf etwa 150 Umdrehungen in der Minute gebracht,
während die große Trommel in der gleichen Zeit nur 3 Umdrehungen macht.
Die Maschine verrichtet im Durchschnitt 15mal so viel Arbeit wie ein Arbeiter und
zwar in vollkommenerer Weise.