Titel: | Pumpe mit ununterbrochener Wirkung und gebrochener Bewegung; von Metivier, Mechaniker in Paris. |
Fundstelle: | Band 169, Jahrgang 1863, Nr. CIV., S. 401 |
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CIV.
Pumpe mit ununterbrochener Wirkung und
gebrochener Bewegung; von Metivier, Mechaniker in
Paris.
Aus Armengaud's
Génie industriel, Juni 1863, S. 317.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
[Pumpe mit ununterbrochener Wirkung und gebrochener Bewegung; von
Metivier, Mechaniker in Paris.]
Diese Pumpe besteht im Wesentlichen aus zwei Achsen, welche unter einem beliebigen
Winkel gegeneinander geneigt, durch ein Universalgelenk verbunden sind und sich in
demselben Sinne drehen, so daß sie dieselbe Winkelgeschwindigkeit behalten. Die eine
dieser Achsen trägt eine Platte, an welcher die festen oder beweglichen
Pumpenstiefel sitzen; an der anderen ist eine Platte oder ein Kreuz befestigt,
worauf die Kolben sitzen, welche zugleich mit den Stiefeln entweder fest oder
beweglich sind.
Fig. 23 ist
ein durch die Achse des Mantels gehender Verticalschnitt; Fig. 24 ein horizontaler
Durchschnitt.
A ist ein Kasten aus Metall, dessen Deckel B mittelst der Bolzen a
festgemacht ist, so daß man leicht an die inneren Theile des Apparates gelangen
kann. An diesem Kasten ist das Saugrohr C und am Deckel
das Druckrohr D befestigt. Jedes Rohr hat eine doppelte
Klappe.
Die Achse M, auf welche die Bewegung übertragen wird,
trägt die Platte H; zwischen dieser und der inneren
Wandung des Deckels wird eine Reibung mittelst eines Federnsegments oder irgend
einer Garnitur bewirkt. Die Achse M geht durch eine
Stopfbüchse im Deckel B und steht an ihrem unteren Ende
durch ein Universalgelenk o mit der zweiten Achse N in Verbindung, welche durch eine im Boden b befindliche Stopfbüchse geht und in der Pfanne c ruht.
An der ersten Platte H sind die vier Pumpenstiefel F befestigt, welche sich je nach der Neigung ihrer
Kolben um die Zapfen I bewegen. Elastische Garnituren
schließen die oberen Oeffnungen der Stiefel vollkommen von dem unter der Platte
liegenden Raume des Kastens ab, so daß diese Oeffnungen durch die Klappen i nur mit dem inneren Raume des Deckels in Verbindung
stehen. Dieselbe Platte H hat noch den Kranz L, welcher durch seinen Abstand von der inneren Wandung
des Kastens ein Wasserkissen bildet und daher eine wirbelnde Bewegung der Flüssigkeit
verhindert. Auf die Achse N ist die Platte R aufgekeilt, welche die Stangen f der mit den Klappen n versehenen vier Kolben
m trägt. Diese Stangen stehen parallel zur Achse N und in gleichem Abstande von derselben.
Das Spiel des Apparates ist folgendes: Läßt man die Achse M eine halbe Umdrehung machen, so macht die Achse N dieselbe Bewegung. Dadurch ändert sich die gegenseitige Lage jedes
Stiefels und des zugehörigen Kolbens. Der Raum in dem Stiefel, welcher die in der
Figur auf der rechten Seite gezeichnete Lage hatte, vergrößert sich, so daß eine dem
Kolbenhube entsprechende Menge Wasser eintritt. Bei der darauffolgenden halben
Umdrehung gelangt der Stiefel an seine anfängliche Stelle zurück, und das angesaugte
Wasser wird durch den Kolben in die Wölbung des Deckels gestoßen. Bei jeder ganzen
Umdrehung wird somit eine Wassermenge gesaugt und in das Druckrohr gefördert, welche
gleich ist der Summe des in den vier Stiefeln durch die vier Kolben erzeugten
Volumens.
Es ist offenbar gleichgültig, ob die drehende Bewegung der Achse eine continuirliche
oder eine abwechselnd rotirende ist, weil in beiden Fällen dieselbe Wirkung
hervorgebracht wird.
Der Apparat hat den Vorzug, den Verlust an Triebkraft, welcher durch die Reibungen
und die Belastung entsteht, zu verringern, indem er Alles auf einen Punkt
concentrirt. Mittelst desselben können bei Schöpfarbeiten für die Marine und andere
industrielle Zwecke große Wassermassen gehoben werden.