Titel: Maschine zum Durchstoßen oder Lochen der Bleche, von F. Hensell, Fabrikant in Louvroil.
Fundstelle: Band 170, Jahrgang 1863, Nr. VIII., S. 29
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VIII. Maschine zum Durchstoßen oder Lochen der Bleche, von F. Hensell, Fabrikant in Louvroil. Aus Armengaud's Génie industriel, Juli 1863, S. 40. Mit einer Abbildung auf Tab. I. Hensell's Maschine zum Durchstoßen oder Lochen der Bleche. Die in Fig. 20 theils in der Ansicht, theils im Durchschnitt dargestellte Durchstoß-Maschine für Bleche von H. Hensell zeichnet sich durch ihren einfachen und mit geringen Kosten herzustellenden Bau aus. Ihre Wirkungsweise beruht auf der Bewegung eines Excentrics, dessen Umdrehungsmittelpunkt auch zugleich als Drehpunkt für den Bewegungshebel dient, wodurch es möglich wird, auf eine einfache Weise eine große Verschiedenheit in der Länge des Kraftarmes und des Lastarmes herbeizuführen, um die Leistung der Maschine zu erhöhen. Die Construction der Maschine ist folgende: Das Stempelstück A, welches seine Senkrechtführung in dem mittelst starker Bolzen b dauerhaft auf den Boden befestigten Maschinengerüst erhält, gleitet vertical herab und drückt den Lochstempel P auf die Matrize p, die auf der Platte des Gerüstes B durch den Lochring c festgehalten wird. Der Kopf des Stempelstückes P nimmt direct den Druck des Excentrics E auf, welches aus einem Stück mit dem Treibhebel L geschmiedet ist, der sich um die Welle X dreht und ein Knie bei L' hat, dessen Zweck weiter unten angegeben werden soll. Der Obertheil des Gerüstes hat die Form einer offenstehenden Gabel, um einem wellbaummartig wirkenden Hebel l freien Durchgang zu lassen, der in einer Oeffnung e am Kopfe des Stempelstückes angebracht ist und in derselben durch eine Schraube o festgehalten wird. Ein Aufhalter a, der zu gleicher Zeit das Stempelstück P bei seiner Bewegung senkrecht führt, ist zu diesem Zwecke in eine Ruth des Gerüstes mittelst einer Schraube a' befestigt, die durch einen rechteckigen Schlitz in dem Kopfe des Aufhalters gesteckt wird, so daß es möglich ist, den unteren Theil des Aufhalters der Matrize mehr oder weniger zu nähern oder von ihr zu entfernen. Wenn der Hebel L die in der Figur 20 punktirte Stellung hat, das heißt, wenn sich das Excentric auf seinem festen Punkte befindet, so schiebt man das zu lochende Blech unter den Lochstempel und legt genau den auf ersterem vorgezeichneten Mittelpunkt des auszustoßenden Plättchens in die Mittellinie des Stempels. Kippt man nun den Hebel um, so drückt das sich mit demselben umdrehende Excentric den Lochstempel P herab und bewirkt so das Durchstoßen des Bleches. Sobald das Lochen stattgefunden hat, wird der Hebel wieder in seine frühere Lage gebracht. Bei dieser Zurückdrehung, die man je nach Erforderniß ausdehnt, drückt das Knie L' den wellbaumartigen Hebel nieder, der seinen Drehpunkt n im Gerüste hat und in Folge dessen das Stempelstück in die Höhe schiebt. Letzteres nimmt bei dieser aufsteigenden Bewegung das ausgestoßene Blechplättchen x mit sich, welches dann gegen den Aufhalter bei r stößt und herabfällt. Mit dieser Werkzeugmaschine lassen sich leicht Löcher von 8–10 Millimeter Durchmesser in ein 5–6 Millim. dickes Blech oder Löcher von 21 Millim. Durchmesser in ein 3 Millim. starkes stoßen. Man kann übrigens die Kraft dieser Maschine zufolge ihrer Wirkungsweise beliebig vergrößern, wenn man dem Arm des Bewegungshebels das richtige Längenverhältniß zu dem des Excentrics gibt. Eine jede solche Lochmaschine wird mit einem Sortiment von Stempeln und Matrizen versehen, um Löcher von sehr verschiedenen Durchmessern stoßen zu können. Die Matrize erhält dadurch eine zum Wechseln der Stempel passende Einrichtung, daß man dieselbe nach unten etwas conisch gestaltet.

Tafeln

Tafel Tab. I
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