Titel: | Ueber Steel's Maischapparat für die Bierbrauerei; von G. E. Habich. |
Fundstelle: | Band 170, Jahrgang 1863, Nr. XXVIII., S. 96 |
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XXVIII.
Ueber Steel's Maischapparat für die Bierbrauerei; von
G. E.
Habich.
Aus dem „Bierbrauer“, 1863, Nr. 4 und 8.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Habich, über Steel's Maischapparat für die
Bierbrauerei.
Einer von den Brauapparaten, welche sich in den letzten Jahren die Anerkennung der
Praktiker erzwungen haben, ist der von J. Steel
construirte Apparat zum Vormaischen. Derselbe bezweckt eine höchst innige
Durchdringung des Maischgutes durch das Maischwasser und bahnt der gründlichen
Extraction den Weg in bewährter Weise. Ob irgend eine deutsche Maschinenfabrik sich
bereits mit der Anfertigung dieses Apparates befaßt hat, weiß der Verf. nicht; in
England, Nordamerika und Rußland wird derselbe häufig angewendet und deßhalb auch
gebaut. Der Verf. gelangte erst jetzt in den Besitz einer Constructionszeichnung mit
den in Nordamerika eingeführten Aenderungen und wird nun von einigen
Maschinenfabriken Kostenanschläge einziehen und in dem von ihm herausgegebenen Blatt
„Der Bierbrauer“ publiciren. Ein Apparat von etwa 4 Fuß
Länge verarbeitet binnen 25 Minuten etwa 4000 Kilogr. Malz.
Fig. 10 zeigt
einen Längendurchschnitt der Maschine, Fig. 11 einen Querschnitt
nach der Linie x bis y und
Fig. 12
die Vorderansicht des mit dem Maischbottich verbundenen Endes.
Die Maschine besteht aus einem Cylinder von Kesselblech (etwa 7 Millim. dick),
welcher gut genietet und verstemmt ist. An dem in den Maischbottich A mündenden Ende des Cylinders ist der Träger a (siehe Fig. 12) für die Achse
b befestigt. Das andere Ende trägt einen gußeisernen
Kopf mit Stopfbüchse c als Führung für die andere Seite
der Achse. Die Achse (von 5 Centim. Durchmesser) ist in einem Abstand von 7 bis 8
Centimetern mit Löchern durchbohrt, welche sich abwechselnd im rechten Winkel (s. Fig. 11)
schneiden. In diesen Löchern sind Stäbe von Rundeisen (16 Millim. dick) befestigt,
deren Arme bis zu einem Decimeter Spielraum an die Wände des Cylinders vorragen. Die
Achse trägt bei C eine Riemenscheibe, durch welche etwa
500 Umdrehungen in der Minute vermittelt werden.
In den Trichter d ergießt sich das Malzschrot, der
Schieber e regulirt den Abfluß desselben. Durch das Rohr
f tritt das (in England und Amerika heiße, bei der
Satzbrauerei etc. kalte) Wasser ein, was der Hahn g zu
überwachen hat. Sollte indessen durch Fahrlässigkeit einmal eine Stockung in der
Fortbewegung der Dickmaische nach dem Bottich A hin
eintreten, so hebt man den lose aufliegenden gußeisernen Deckel h, h vermittelst der Handhabe i und leistet die nöthige Nachhülfe durch Wasserzuguß. B ist das die Maschine (deren vorderes Ende auf dem
Bottichrande aufliegt) tragende Gerüst. Ein solcher Apparat kostet etwa 400 Fl.