Titel: | Apparat zur Darstellung von Bier- und Branntweinwürzen; patentirt für W. E. Newton in London. |
Fundstelle: | Band 170, Jahrgang 1863, Nr. LII., S. 176 |
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LII.
Apparat zur Darstellung von Bier- und
Branntweinwürzen; patentirt für W. E.
Newton in London.
Aus dem London Journal of arts, August 1863, S.
73.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Newton's Apparat zur Darstellung von Bier- und
Branntweinwürzen.
Nach dieser Erfindung (patentirt in England am 23.
August 1862) werden Korn, Malz, Kartoffeln u.s.w. mehrere Stunden in
Wasser eingeweicht und dann zu einer breiigen Masse zerquetscht oder zerdrückt,
welche man in ein Gefäß bringt, worin der Brei durch Dampf oder heißes Wasser auf
die richtige Temperatur gebracht wird. Hierauf werden durch einen Siebapparat die
Hülsen, Körner und andere unvergährbare Theile entfernt. Dadurch werden die späteren
Operationen des Brauens und Destillirens sehr erleichtert, es wird Wärme erspart und
das Anbrennen verhindert. Die breiige Masse wird dann bei der Branntweinbrennerei
auf etwa 63° R. erhitzt, bei welcher Temperatur die Zuckerbildung beginnt,
worauf sie durch Hindurchleiten von kaltem Wasser abgekühlt und dann in die
Gährungsbottiche gebracht wird. Behufs des Brauprocesses wird die abgeseihte Masse
mit einer gehörigen Menge Wasser eine bestimmte Zeit lang gekocht und dann
abgekühlt.
Der Apparat zum Erhitzen und Abkühlen der breiigen Masse besteht aus zwei in einander
stehenden Gefäßen, zwischen welchen sich ein Zwischenraum zum Einlassen von heißem
oder kaltem Wasser befindet. Im innern Gefäße sind hohle Scheidewände angebracht,
welche mit dem äußeren Raum verbunden sind und also ebenfalls mit kaltem oder heißem
Wasser gefüllt werden können. Die bessere Circulation des Wassers kann man durch
Zwischenwände in dem äußeren Raum befördern. Zwei Zufluß- und eine
Abflußröhre dienen zur Zu- und Ableitung des Wassers. Um die Circulation zu
unterstützen und die Temperatur überall gleichmäßig zu machen, sind in den Seiten
des äußeren Gefäßes Achsen mit Rührarmen angebracht, deren Querstäbe in die hohlen
Scheidewände des innern Gefäßes hineinreichen.
Der Siebapparat ist ein rechteckiges Gefäß mit zwei, drei oder mehr Paaren
Quetschwalzen und einer Reihe Leitrollen, über welche ein endloses Drahtsieb geführt
ist. Die Masse kommt in einen mit einem Rührer versehenen Trichter, fließt auf das
Sieb und wird damit unter den Quetschwalzen hindurchgeführt, wodurch die Flüssigkeit
ausgepreßt und die
Hülsen u.s.w. fortgeschafft und am anderen Ende der Maschine abgeworfen werden,
während die Flüssigkeit in einem passenden Gefäße unter dem Siebe aufgefangen
wird.
Fig. 30 ist
ein Grundriß und Fig. 31 ein senkrechter Längendurchschnitt des Erwärmungs- und
Abkühlungsgefäßes. J ist ein kupfernes Gefäß, K ein ebensolches im Innern desselben befindliches. Der
Zwischenraum dieser Gefäße wird durch das Rohr L oder
L' mit warmem oder kaltem Wasser gefüllt erhalten.
M ist das Abflußrohr. Das Wasser erfüllt ebenso die
Zwischenwände N im Gefäße K.
Diese Zwischenwände stehen an ihrem unteren Theile mit dem Gefäße J durch die conischen Klappen d und oben unter einander durch die conischen Klappen b in Verbindung. Die nothwendige Wassercirculation wird
nun hauptsächlich dadurch hervorgebracht, daß der Wasserraum durch die Verstärkungen
c in drei wasserdichte Abtheilungen getheilt
ist.
Durch die Gefäße J und K
gehen in passenden Lagern drei horizontale Achsen f mit
den Rührern m, welche zwischen den Scheidewänden N arbeiten. Die Bewegung geschieht durch Riemen und die
Scheibe R. Beim Gebrauch erhält man das kalte oder warme
Wasser etwas höher im Gefäß J als als in den Röhren P, was man durch Regulirung der Hähne bei L, L' und bei M bewirkt (s.
Fig.
31).
Der Siebapparat ist in Fig. 32 dargestellt.
Zwischen den beiden Gestellen A u. A' bewegen sich drei schwere gußeiserne Walzen B, B', B'', welche in ihren Lagern höher und niedriger
gestellt werden können. Die gleichzeitige Bewegung dieser Walzen wird durch Scheiben
und Riemen bewirkt und von den Walzen auf die unteren hohlen Walzen D, D', D'' durch Zahnräder übertragen. Ein endloses Sieb
c geht in Folge der Drehung der Walzen zwischen
diesen hindurch und wird in seiner Spannung durch die vier Rollen d, d, d, d aus Gutta-percha mit stellbaren
Lagern, erhalten.
Das Sieb ruht ferner auf Gutta-percha-Rollen n, deren Lager in den Gestellen liegen. E ist
der Trichter mit dem Rührer f, wodurch die zubereitete
Malz-, Kartoffelnmasse etc. bearbeitet wird. Sie fällt durch die verstellbare
Oeffnung v auf das laufende Sieb c; um der Masse eine bestimmte Richtung zu geben, ist ein Stück Leder oder
dgl. in der Oeffnung v angebracht.
F ist ein Trog mit der Oeffnung r zur Aufnahme der ausgepreßten Hülsen u.s.w.