Titel: Moderateur-Lampe von Thibault und Grousteau in Paris.
Fundstelle: Band 170, Jahrgang 1863, Nr. LIV., S. 180
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LIV. Moderateur-Lampe von Thibault und Grousteau in Paris. Aus Armengaud's Génie industriel, August 1863, S. 69. Mit Abbildungen auf Tab. III. Thibault's und Grousteau's Moderateur-Lampe. Diese Lampe enthält mehrlei praktische Verbesserungen, wodurch die verschiedenen kleinen Unvollkommenheiten der Moderateur-Lampe vermieden werden. Schon früher haben die Erfinder die Construction dadurch verbessert, daß sie ein kreisförmiges Sieb anbrachten, welches das Innere der Lampe vor aller Art Unreinigkeiten schützt, die ihrer guten Wirksamkeit schaden könnten; dem haben sie einen Schwimmer zugefügt, damit man den Grad der Füllung erkennen kann. Jetzt ist von denselben Fabrikanten noch eine Verbesserung an dem Lederkolben ausgeführt worden, der bekanntlich durchaus dicht anschließen muß. Diese Kolben trocknen beim Nichtgebrauch der Lampen (besonders im Sommer) ein und werden dann untüchtig zum Gebrauche. Es ist daher bei dieser Lampe ein Futter von Weißblech unter dem Lederkolben angesetzt worden, welches die äußere Fläche des Kolbens gegen die innere des Cylinders angedrückt hält, so daß bei jedem Grad der Feuchtigkeit oder Trockenheit die Ränder des Lederkolbens passend an der Wand der Lampe anliegen, und somit jede Undichtheit vermieden und der Gang der Lampe verbessert wird. Die Einrichtung dieses Futters, welches dem Oel beim Aufziehen des Kolbens abzufließen gestattet, besteht einfach in einer Anzahl Tropfrinnen. Fig. 6 ist ein Durchschnitt der zum Gebrauch bereiten Lampe, Fig. 7 ein besonderer Durchschnitt des Kolbens mit seinem Futter, und Fig. 8 der Grundriß dieses Kolbens. Der Haupttheil der zuletzt erwähnten Verbesserung ist das metallene Futter A im Innern des Lederkolbens C. Dasselbe zwingt diesen Kolben, seine conische Gestalt beizubehalten und fest an den Wänden des Cylinders, dessen Mitte er einnimmt, anzuliegen. Die Ausschnitte oder Tropfrinnen a, von verschiedener Anzahl, je nach den Dimensionen der Lampe, dienen zum Durchzuge des Oeles von oben nach unten, beim Aufziehen des Kolbens.Fig. 6 deutet die Functionen des Futters gut an, indem man das Oel sieht, welches unter den Kolben gelangt; in einer mit Oel gefüllten Lampe geschieht dieß aber nicht, da die Luft über dem Kolben durch das Steigrohr b entweicht. Der Kolben ist mithin bei jeder Lampe, sowohl beim Auf- als Niedergehen, stets ganz von Oel umgeben. Man erkennt aus Fig. 8, daß der Lederkolben C durch die Platte a und das Futter A zusammengepreßt ist. Der obere Theil des Kolbens ist etwas breiter und am Rande gewölbt gemacht, um ein besonderes Stück zu vermeiden. Der Rand, welcher die Scheibe bildet, drückt also nicht auf den Lederkolben C, sondern hat zum speciellen Zweck dessen ursprüngliche Form zu erhalten. Die mit Löchern versehene Schale D, welche auf dem mit Gewinde versehenen Theil d des Lampenkörpers aufgeschraubt ist, dient, um hier das eingegossene Oel durchzuseihen und zu reinigen. Der Standanzeiger des Oeles ist, ebenso wie der ganze Mechanismus für das Aufsteigen des Oeles, an der Schale D angelöthet; er besteht aus einer Röhre F von geringem Durchmesser, worin sich die Kupferlinse f befindet, welche als Schwimmer dient. An einem Stift dieses Schwimmers befindet sich das Scheibchen f', welches den Deckel des Rohres und den Anzeiger des Oelstandes bildet. Man kann sich also hiernach beim Zugeben von Oel richten.

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