Titel: | Schmiervorrichtung für die Steuerschieber der Locomotiven. |
Fundstelle: | Band 170, Jahrgang 1863, Nr. LXX., S. 251 |
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LXX.
Schmiervorrichtung für die Steuerschieber der
Locomotiven.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Schmiervorrichtung für die Steuerschieber der
Locomotiven.
Um einer zu großen und ungleichmäßigen Abnutzung der Schieberflächen vorzubeugen, ist
auf der Great-Northernbahn die in Fig. 20 und 21
dargestellte Schmiervorrichtung im Gebrauch, durch welche eine permanente Schmierung
der Schieberflächen während der Fahrt, welche durch die bei uns gebräuchlichen
Oelgefäße bekanntlich nicht zu bewirken ist, auf eine sehr sinnreiche Weise erreicht
wird. Die Behandlung und Wirkungsweise dieses Oelgefäßes ist folgende: zuerst wird
durch Zurückziehen der Schraube E das im Gefäß C befindliche Wasser abgelassen, dann die Oeffnung D durch den Conus A
geschlossen, der Verschluß B geöffnet und der flüssig
gemachte Talg durch die obere Füllöffnung in das Gefäß C
bis über den Conus A gegossen; sodann B geschlossen und D ein
wenig geöffnet, etwa so viel, als die Zeichnung angibt, so daß das über der
Unterkante von D stehende Schmiermaterial zur
vorläufigen Schmierung durch die sehr wenig geöffnete Verschlußfuge sogleich in den
Schieberkasten fließt. Während der Fahrt dringt durch D
Dampf nach C, condensirt sich und fällt als Wasser auf
den Boden. Dadurch wird das Schmiermaterial gehoben und fließt durch D allmählich auf die zu ölenden Flächen. F ist eine Stopfbüchse, um vermittelst Baumwolle einen
dichten Verschluß herzustellen. (Erbkam's Zeitschrift für
Bauwesen, 1863 S. 486.)