Titel: Verfahren zur Fabrication kupferner Röhren, von J. J. Laveissière in Paris.
Fundstelle: Band 170, Jahrgang 1863, Nr. XC., S. 330
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XC. Verfahren zur Fabrication kupferner Röhren, von J. J. Laveissière in Paris. Aus dem London Journal of arts, August 1863, S. 82. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Laveisière's Verfahren zur Fabrication kupferner Röhren. Nach dieser Erfindung (patentirt in England am 5. November 1862) werden die Röhren aus hohlen Gußstücken hergestellt. Um ein gesundes hohles Gußstück aus Kupfer zu erhalten, gießt man die erforderliche Metallmenge in eine Form, deren Querschnitt der äußeren Wandung des herzustellenden Gußstücks entspricht, und treibt dann, während das Metall noch weich ist, einen Dorn in das Innere des Gußstücks hinein, jedoch nur so weit, daß das entgegengesetzte Ende immer noch geschlossen bleibt oder wenigstens eine innere Flantsche behält. Das Metall wird auf diese Weise verdichtet und das durch den Dorn verdrängte Volumen an seinem Umfange so nach oben getrieben, daß es den Zwischenraum zwischen der Form und dem Dorn immer gefüllt erhält. Nachdem das Metall so weit erkaltet ist, daß es seine Gestalt behält, wird der Dorn aus der Form gezogen. Das Ziehen der gegossenen Hohlcylinder geschieht durch Walzen unter Vermittelung eines Dorns. Figur 26 zeigt die Seitenansicht der Maschine, durch welche der Dorn in die mit dem halbflüssigen Metall gefüllte Form eingedrückt wird. Der Dorn b ist in einer solchen Lage dargestellt, daß er bereits die Form c wieder verlassen und dem Gußstück die Gestalt des Hohlcylinders c' ertheilt hat. d ist die Bewegungsschraube für den Dorn, welche durch Vermittelung des Räderwerks e, f, g von irgend einer Kraft getrieben wird. Fig. 27 stellt das Walzwerk zum Ziehen der Röhren aus den hohlen Gußstücken dar. Es besteht aus drei gefurchten Walzen, zwei horizontalen a, a und einer verticalen b, welche ebensowohl fest als lose auf ihren Achsen sitzen können. Der Dorn c mit dem aufgeschobenen Gußstück wird entweder durch eine Presse d zwischen die Walzen eingedrückt, oder durch eine Kette e zwischen denselben hindurchgezogen. Im letzteren Falle muß das Gußstück f, welches in der Zeichnung mit geschlossenem Boden dargestellt ist, bei g offen seyn, damit die Stange, welche die Kettenbewegung überträgt, am Dorn befestigt werden kann. a ist eine Führung, auf welcher das Gußstück f während der Einführung des Dorns zwischen die Walzen aufruht.

Tafeln

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