Titel: | Verfahren zur Darstellung von Anilinbraun; von Georges de Laire in Paris. |
Fundstelle: | Band 171, Jahrgang 1864, Nr. XVII., S. 73 |
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XVII.
Verfahren zur Darstellung von Anilinbraun; von
Georges de Laire in
Paris.
Aus dem London Journal of arts, December 1863, S.
348.
de Laire's Verfahren zur Darstellung von Anilinbraun.
Um nach dieser Erfindung (patentirt in England am 17. März 1863) Anilinbraun zu bereiten, behandelt man Anilinviolett oder
Anilinblau mit einem Anilinsalz, am besten chlorwasserstoffsaurem Anilin.
Man bringt 1 Theil trockenes Anilinviolett oder Anilinblau zum Schmelzen und setzt es
dann sogleich 4 Theilen wasserfreiem chlorwasserstoffsaurem Anilin zu. Nachdem der
Anilinfarbstoff sich ganz aufgelöst hat, erhöht man die Temperatur des Gemisches
rasch auf den Siedepunkt des chlorwasserstoffsauren Anilins, beiläufig 240° Cels. Die Masse wird auf
dieser Temperatur erhalten, bis ihre Farbe, welche anfangs keine Veränderung zu
erleiden scheint, plötzlich in Braun übergeht. Die Operation dauert 1–2
Stunden und ist als beendigt zu betrachten, wenn sich gelbe Dämpfe an den Seiten des
Apparats verdichten; gleichzeitig ist ein starker und charakteristischer
Knoblauchgeruch zu bemerken.
Die so erhaltene braune Farbe ist in Wasser, Alkohol und Säuren löslich, und kann
unmittelbar zum Färben benutzt werden. – Man kann sie auch reinigen, indem
man sie aus ihrer wässerigen Lösung durch Kochsalz fällt.
Anstatt schon gebildetes Anilinviolett oder Anilinblau anzuwenden, kann man dieselben
durch das zur Erzeugung des Farbstoffs dienende Material ersetzen; wenn man z.B.
arsensaures Anilin (welches für sich erhitzt, Anilinroth liefert) mit
chlorwasserstoffsaurem Anilin behandelt, so entsteht Anilinbraun.