Titel: | Verbesserter Windflügel. |
Fundstelle: | Band 171, Jahrgang 1864, Nr. XXIV., S. 115 |
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XXIV.
Verbesserter Windflügel.
Mittheilung vonA. Scheller und Comp. in
New-York.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Verbesserter Windflügel.
Gewöhnliche Windflügel sind in schneckenförmigen Gehäusen eingeschlossen und bringen
nicht den gleichen Effect hervor, wenn sie in verschiedener Richtung gedreht werden.
Außerdem ist aber auch der durch solche Windflügel erzeugte Wind ziemlich gering im
Vergleich zu der für den Betrieb erforderlichen Kraft.
Diesen Uebelständen wird durch die vorliegende Erfindung abgeholfen, welche in einem
Windflügel besteht, der stets denselben Effect hervorbringt, in welcher Richtung er
auch gedreht werden mag, und welcher eine verhältnißmäßig sehr geringe Betriebskraft
erfordert. Die einzelnen Flügel sind dreiseitig und arbeiten in einer
correspondirenden doppeltconischen Höhlung, in welche die Luft durch centrale
Oeffnungen eintritt und welche mit einer sie umgebenden wulstförmigen Luftkammer in
Verbindung steht, worin sich die Luft ansammelt, und von welcher die so angesammelte
und comprimirte Luft durch eine oder mehrere Röhren dem Feuer oder der Stelle
zugeführt wird, wo der Luftzug in Wirksamkeit treten soll.
Fig. 15
stellt einen horizontalen Durchschnitt, und Fig. 16 einen
perspectivischen Verticalschnitt dieser Erfindung dar; gleiche Buchstaben bezeichnen
in beiden Figuren dieselben Theile.
Der Kasten A ist in zwei Theilen, entweder auf Holz oder
Metall gemacht, und diese zwei Theile sind durch Schrauben oder in irgend anderer
passenden Weise mit einander verbunden. Das Innere des Kastens bildet eine
doppelt-conische Höhlung a, welche durch die
Umdrehung eines imaginären Dreiecks um die Mittelachse b
entstanden gedacht werden kann. Das äußere Ende oder die Spitze dieser Höhlung steht
durch eine ringförmige Oeffnung c mit einer
wulstförmigen Luftkammer d in Verbindung, welche
letztere sich rings um die Höhlung a herum erstreckt,
und von welcher eine oder mehrere Röhren e zu den: Platz
oder zu den Plätzen hinleiten, wo der Luftzug in Wirksamkeit treten soll. –
Wenn der Kasten aus Holz gemacht ist, so kann die Höhlung a und die Luftkammer d in jede Hälfte
eingedreht werden; für größere Windflügel ist es jedoch leichter, den Kasten in zwei
Hälften zu gießen.
Die Höhlung a steht durch zwei centrale Oeffnungen f mit der äußeren Luft in Verbindung, und in dem inneren
Raum derselben sind Flügel B eingepaßt, wie dieß
deutlich in Fig.
16 zu ersehen ist. Diese Flügel sind dreieckig; ihre Grundfläche ist in
der Achse b befestigt und ihre Spitze erstreckt sich
durch die ringförmige Oeffnung c in die Luftkammer d.
Die Achse b dreht sich in Metallstöcken g, welche an den flachen Seiten des Kastens befestigt
sind und sich quer über die Oeffnungen f hin erstrecken,
oder statt einfacher Metallstöcke mögen auch regelmäßige Lager angebracht werden.
Eine Riemenscheibe h, welche an einem Ende der Achse
befestigt ist, dient dazu, derselben sammt den Flügeln B
eine schnelle, drehende Bewegung beizubringen. – Der Kasten A kann auf Holzstöcken C
befestigt werden, welche letztere auf dem Boden festgeschraubt sind, und in diesem
Falle hat die Achse b eine verticale Stellung. Dieß ist
für kleinere Windflügel die bequemste Lage. Für größere Windflügel mit gegossenen
Kästen ist es aber bequemer, den Kasten mit Füßen zu versehen und so aufzustellen,
daß die Achse b in eine horizontale Lage kommt.
Indem man nun der Achse b mit den Flügeln B eine schnelle drehende Bewegung in irgend einer
Richtung mittheilt, wird die Luft durch die centralen Oeffnungen f hereingezogen und in die Luftkammer d hineingetrieben; von dieser Kammer entweicht die Luft
durch die Röhre oder Röhren c mit ziemlich bedeutender
Geschwindigkeit.
Schon ein kleiner Windflügel mit einem Gehäuse nicht größer als 6 bis 6 Zoll, ist hinreichend
ein gewöhnliches Feuer in voller Gluth zu erhalten. Die zum Betrieb des Windflügels
erforderliche Kraft ist verhältmäßig sehr gering, und der Windflügel kann in irgend
einer beliebigen Richtung aufgestellt werden.