Titel: | Wagen zum Heben und Transportiren der Mühlsteine; beschrieben von Prof. Rühlmann. |
Fundstelle: | Band 172, Jahrgang 1864, Nr. LXV., S. 256 |
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LXV.
Wagen zum Heben und Transportiren der Mühlsteine;
beschrieben von Prof. Rühlmann.
Aus den Mittheilungen des hannoverschen Gewerbevereins,
1864 S. 36.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Wagen zum Heben und Transportiren der Mühlsteine.
In dem durch viele neue, sinnreiche und bewährte Constructionen und Ausführungen von
Maschinen- und Ingenieur-Arbeiten in Eisen und Blech rühmlichst
bekannten Etablissement des Hrn. Carsten Waltjen in
Bremen stellt man bereits seit längerer Zeit auch eine Vorrichtung (transportablen
Steinkrahn) zum Heben und Transportiren der Steine in Getreide-Mahlmühlen
her, die mir sonst nirgends vorgekommen ist und recht wohl verdient in weiteren
Kreisen bekannt zu werden.
Die Skizze Fig.
8 zeigt die Maschine im Aufrisse und im Zustande des Gebrauches, d.h. in
der Action, einen Läuferstein p vom Bodenstein q einer Mahlmühle abzuheben. Fig. 9 ist der Grundriß,
Fig. 10
die Ansicht eines Längenschnittes nach der Richtung der punktirten Linie αβ in Fig. 9 genommen, und
endlich Fig.
11 ein Schnitt nach γδ von Fig. 9.
Der hufeisenförmige, horizontale Haupt- oder Wagenkörper f bildet eine Art hohle Röhre aus Eisenblech und
Winkeleisen, von 6 Zoll englisch Höhe und 5 Zoll Breite, während die lichte Weite des
hufeisenförmigen Raumes 5 Fuß beträgt und der Bogen der inneren Begrenzungsfläche
mit einem Radius von 27 1/2 Zoll beschrieben ist. Dieser ganze Körper wird von vier
Rollen (oder Laufrädchen) g, g und h, h getragen, die zugleich seinen Transport
erleichtern.
Nahe den äußersten Enden über den nicht gebogenen Stellen des Wagenkörpers erheben
sich zwei ebenfalls aus Eisenblech und Winkeleisen hergestellte kastenförmige
Ständer e, e (in Fig. 8 einer offen, der
andere geschlossen gezeichnet) von 3 Fuß 4 Zoll Höhe, die in der Mitte offen und
daselbst mit Führungen k ausgestattet sind, um das
untere Ende a der Spindeln b
zum verticalen Auf- und Absteigen zu veranlassen. In die obere Hälfte jeder
der Spindeln b ist eine Schraube c geschnitten, deren Mutter d auf der Brücke
oder dem Deckel des hohlen Ständers e ruht.
Hat man den Läuferstein p mittelst kurzer Bolzen a am unteren Ende jeder der Schraubenspindeln b so gefaßt wie Fig. 8 erkennen läßt, so
braucht man, um das Ab- und Aufheben zu bewirken, offenbar nur die Muttern
d umzudrehen. Zum Horizontal-Transporte des
abgehobenen Steines hängt man auf i die Hülse oder Nabe
einer geeigneten Zugstange, wobei zu erwähnen ist, daß zum Zwecke entsprechenden
Lenkens die beiden vorderen Laufrollen h, h gleichzeitig
auch um i als Achse drehbar gemacht sind.