Titel: Verbesserter Dampfkessel, von R. S. Harris.
Fundstelle: Band 172, Jahrgang 1864, Nr. LXXXIII., S. 321
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LXXXIII. Verbesserter Dampfkessel, von R. S. Harris. Aus dem Scientific American, Februar 1864, S. 96. Mit Abbildungen auf Tab. VI. [Harris verbesserter Dampfkessel.] Der in Fig. 10 und 11 in verticalem Durchschnitte abgebildete Dampfkessel stellt eine verbesserte Constructionsmethode für Generatoren dieser Classe dar, wobei die Hitze, also auch das Brennmaterial, mehr als früher ausgenützt wird. Durch Hinzufügen der Heizfläche einer besonders geformten Feuerbüchse zu der gewöhnlichen Heizfläche des Kessels wird ungemein viel an Verdampfungsfläche gewonnen. Die Construction des Kessels ist einfach und verdient alle Berücksichtigung. Ein gewöhnlicher Cylinderkessel A, welcher von Feuerröhren B durchzogen ist, die eine beliebig große Fläche haben können, aber der Wassercirculation etc. wegen nicht zu nahe an einander liegen dürfen, ist in eine doppelwandige, von Wasser umgebene, zum größten Theile cylindrisch geformte Feuerbüchse C eingeschoben. Unten an dieser Feuerbüchse befindet sich der Heizraum D. Ueber dieser Feuerbüchse oder diesem Wassermantel liegt ein Dampfdom oder ein cylindrischer Dampfsammelraum, welcher mit ihm durch die kurze Röhre E verbunden ist. Am vorderen Ende des Kessels ist die gewöhnliche Rauchkammer angebracht, von welcher aus die Verbrennungsproducte durch den Kamin entweichen. Bei F ist ein Mannloch, welches in den Raum G führt, durch den das Innere des Kessels zugänglich gemacht ist. Die Wirkungsweise dieses Kessels, und die Strömung der Flamme und Hitze ist durch die Pfeile angedeutet. Vom Roste oder dem VerbrennungsraumeBerbrennungsraume weg steigt die Hitze durch den ringförmigen Raum H in die Höhe, und umgibt den inneren Cylinderkessel vollständig; sie geht dann durch die Feuerröhren und wird von denselben so aufgenommen oder absorbirt, daß beim Eintritte in den Kamin die Verbrennungsproducte keinen wesentlichen verdampfenden Werth mehr haben. Der Dampfsammelcylinder über dem Hauptkessel ist zum Theil mit Wasser gefüllt, und an demselben sind die Wasserstandsvorrichtungen angebracht. Zeigt die Wasserstandsvorrichtung überhaupt noch Wasser, so hat man die volle Gewißheit, daß kein Theil der Heizoberfläche bloßgelegt seyn kann. Der Dampf wird wie gewöhnlich von dem Sammelraume abgeleitet, und an demselben sind auch die Sicherheitsventile etc. angebracht. Dieser Kessel ist ganz vorzüglich für Sägemühlen oder Fabriken, in denen Holz verarbeitet wird, geeignet, da Schwarten, Späne, anderes Abfallholz etc. mit großem Vortheile verbrannt werden können. Hr. R. S. Harris in Dubuque, Jowa, erhielt am 15. December 1863 in den Vereinigten Staaten ein Patent auf diesen Kessel.

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