Titel: Waschmaschine für Wolle, Kuhhaare etc.; von P. Peltereau in Château-Renault.
Fundstelle: Band 172, Jahrgang 1864, Nr. CVII., S. 419
Download: XML
CVII. Waschmaschine für Wolle, Kuhhaare etc.; von P. Peltereau in Château-Renault. Aus Armengaud's Génie industriel, März 1864, S. 127. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Peltereau's Waschmaschine für Wolle, Kuhhaare etc. Das Waschen der Wolle, Kuhhaare und ähnlicher Producte geschieht durch mechanische Behandlung derselben in oft erneuertem Wasser, wobei das abfließende schmutzige Wasser keine festen Stoffe mitreißen soll. Dieser Zweck wird vollkommen durch Peltereau's Maschine erreicht, welche Fig. 13 im verticalen Durchschnitt und Fig. 14 im Grundriß darstellen. Dieselbe besteht in einem großen Bottiche A in der Form eines abgestumpften Kegels, in dem ein Korb B von Weidengeflecht, Metalldraht oder durchlochtem Bleche von Haken gehalten wird. Dieser Korb mit vollem Holzboden sitzt so hoch über dem Boden des Bottiches, daß die Unreinigkeiten, die sich beim Waschen absetzen, in dem Raume unter ihm Platz finden können; der Boden ist zur Erleichterung der Reinigung mit zwei Thüren T versehen. In dem Korbe bewegt sich der Schläger C, der aus Schaufeln und zwei Scheiben besteht, und an dessen horizontaler Achse c die Fest- und Losscheiben p sitzen. An der Seite, nach der das Wasser durch den Schläger hinbewegt wird, ist ein Schild I angebracht, um das Herausschlagen des Wassers aus dem Gefäße zu verhindern. Der Korb wird durch einen Hahn mit Wasser gefüllt, worauf man die zu waschenden Stoffe einbringt und den Schläger in Bewegung setzt; am Vordertheile des Bottichs sind zwei Lederschläuche angebracht, durch deren einen, E, das schmutzige Wasser abläuft, während der andere, E', mit dem Korbe in Verbindung steht. Die gewaschenen Stoffe kann man durch E' oder auch mit einer Gabel oder einer durchlöcherten Schaufel am Hintertheile des Apparates entfernen, wozu ein Tritt F angebracht ist. Der Verschlag K verhindert, daß die Waare beim Einbringen oder Herausnehmen aus der Maschine in den Bottich A fällt. Die Lederschläuche E und E' können in der ersten Zeit der Operation in die punktirte Stellung (Fig. 13) gebracht und an dem Rahmen J befestigt werden; durch den unter ihnen liegenden Hahn G, wie durch E', kann das schmutzige Wasser entfernt werden, das man in einen Korb von Weidengeflecht oder Metalldraht laufen läßt, um die festen Stoffe, die man wieder gewinnen will, zurückzubehalten. Das Waschen mit dem Schläger erzeugt oft einen dicken Schaum, der in dem ringförmigen Raume zwischen A und B auf dem Wasser schwimmt, so daß die Beurtheilung des Standes der Arbeit erschwert wird, und zwar entsteht derselbe besonders bei der Behandlung von Fellen, die lange im Kalke gelegen haben. Um dieß zu verhüten, sind an den Enden der Schlägerwelle zwei kleine Flügelräder angebracht, durch welche der Schaum nach der Abflußöffnung E getrieben wird. Der Rahmen J trägt einen Zeiger, der mit der Hand gedreht wird und den Arbeiter für den Fall, daß die Operation eine bestimmte Zeit lang dauern soll, an die Stunde erinnert, in der die Maschine in Betrieb gesetzt ist. Bei Bearbeitung von Stoffen, deren specifisches Gewicht bedeutend höher ist als das des Wassers, kann man den Schläger vertical machen; für Stoffe aber, welche lange suspendirt bleiben oder im Wasser aufzusteigen suchen, ist die horizontale Lage vorzuziehen.

Tafeln

Tafel Tab.
                                    VII
Tab. VII