Titel: Die Schrämmaschine von William Firth und Samuel Firth in Burley bei Leeds.
Fundstelle: Band 173, Jahrgang 1864, Nr. XLV., S. 189
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XLV. Die Schrämmaschine von William Firth und Samuel Firth in Burley bei Leeds. Mit Abbildungen auf Tab. III. Firth's Schrämmaschine. Die Erfinder dieser SchrämmaschineMan s. über die Gewinnung der Steinkohle mittelst Maschinen den Bericht von W. Firth im polytechn. Journal Bd. CLXX S. 413; ferner die Beschreibung der Schrämmaschine von FirthFrith und Donnisthorpe in Bd. CLXXI S. 401.A. d. Red. (patentirt in England am 30. Juli 1863) haben dieselbe so eingerichtet, daß die Bewegungsvorrichtung der Schräm- oder Keilhaue leicht den verschiedenen Fallrichtungen der Schichten angepaßt werden kann. Das Wagengestell wird so an den Ortstoß angeschoben, daß die Seite desselben, an welcher die Keilhaue sich befindet, parallel zum Ortstoß zu liegen kommt, und ein Arm zur Aufnahme der Drehungsachse für die Keilhaue so an dasselbe angeschraubt, daß die Keilhaue unter dem erforderlichen Winkel und in der erforderlichen Lage die betreffende Kohlenschicht angreift. Die Verstellbarkeit dieses Armes ermöglicht, daß die Keilhaue unter allen Umständen, unabhängig von der Fallrichtung der Schichten und der Bahn, auf welcher der Wagen zugeführt wird, die Arbeitsfläche rechtwinkelig angreift. Auch kann man bei fallenden und steigenden Strecken dem einen Räderpaar größere Durchmesser geben, als dem anderen, bei fallenden Strecken also dem Räderpaar, welches der Keilhaue zunächst liegt, bei steigendem dem von der Keilhaue entfernter liegenden Räderpaar. In diesem Falle muß das eine Räderpaar lose auf seiner Achse stecken und leicht von derselben abgeschoben werden können. Der Verschiedenheit der Fallrichtungen wegen müssen mehrere Räderpaare von verschiedenen Durchmessern zur Auswechslung vorhanden seyn. Eine weitere Verbesserung besteht darin, daß mit dem Luftcylinder ein Luftreservoir verbunden wird, welches einen regelmäßigen Zufluß der comprimirten Luft sichert. Man hat nämlich gefunden, daß bei dem jetzigen System der Luftzutritt nicht regelmäßig und zeitweilig nicht ausreichend erfolgt, und glaubt durch die Anbringung eines solchen Luftreservoirs mit entsprechender Ventilanordnung diesen Uebelstand beseitigen zu können. Dieses Luftreservoir kann entweder in unmittelbarer Verbindung mit dem Schieberkasten stehen oder in einer geringen Entfernung von demselben sich befinden. Sein Inhalt beträgt das Drei- bis Vierfache des Cylinderinhalts. Fig. 5 zeigt den Grundriß eines entsprechenden Wagengestelles mit einem oscillirenden Cylinder, der vor dem festen Cylinder deßhalb den Vorzug verdient, weil dadurch die Länge der Maschine erheblich abgekürzt wird. Bei Herstellung horizontaler Schlitze bewegt sich der Cylinder um eine verticale Achse, bei Herstellung verticaler Schlitze um eine horizontale. Die Kolbenstange ist direct mit dem Hebel verbunden, an welchem die Büchse für den Helm der Keilhaue sitzt. Die Drehachse des Hebels kann nach Bedürfniß an die eine oder andere Seite des Wagens verlegt werden. Bei Anwendung eines festen Cylinders schließt sich die Kolbenstange, wie Fig. 6 zeigt, an ein Gelenkstück, das an beiden Enden mit je einer Kurbel verbunden ist. Die eine Kurbel treibt die Keilhaue und die andere ist mit einem entsprechenden Gegengewicht belastet. (London Journal of arts, Mai 1864, S. 267; polytechnisches Centralblatt, 1864 S. 835.)

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