Titel: | Ueber Vereinfachung der Maaßanalyse; von A. Stevart. |
Fundstelle: | Band 174, Jahrgang 1864, Nr. XIII., S. 39 |
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XIII.
Ueber Vereinfachung der Maaßanalyse; von
A. Stevart.
Aus der Revue universele des mines, 1864, t. XV p. 559,
September 1864.
Stevart, über Vereinfachung der Maaßanalyse.
Die Maaßanalyse hat in neuer Zeit vielfach Anwendung bei den Erzuntersuchungen
gefunden; sie leistet dabei durch die Schnelligkeit, mit welcher sie zum Ziele
führt, wesentliche Dienste, kann aber, wie im Folgenden gezeigt werden soll, in den
erforderlichen Wägungen, Probenahmen und Titrirungen noch erheblich abgekürzt
werden.
Man wiegt etwa 0,5–1 Grm. der zu analysirenden Substanz ab, und ersetzt diese
dann auf derselben Waagschale durch ihr gleiches Gewicht des Körpers welcher zur
Titrirung der Flüssigkeit dient. Nachdem beide in passender Weise in Lösung gebracht
worden, behandelt man sie mit der nicht titrirten Flüssigkeit bis zum Endpunkt der
Reaction.
Es seyen z.B. n und n¹
die Anzahl der erforderlichen Maaßeinheiten für die beiden Substanzen, und x Proc. und a Proc. ihre
Gehalte, so hat man offenbar
n : Px/100 = n¹ : Pa/100, also
x = na/n₁.
Beispiel: Man habe den Gehalt mehrerer Eisenerze zu
bestimmen. Man bringt auf die Waage ein beliebiges Gewicht P (etwa 0,5 Grm.) des schwefelsauren Eisenoxydulammoniaks, welches genau
P/7 Eisen enthält. Dieses Gewicht ersetzt man dann genau durch gleiche Gewichte der
verschiedenen Erze, welche Px/100, Py/100 etc. Eisen enthalten mögen.
Nach der Behandlung mit Chamäleon wird nun z.B. die entfärbte Menge zu
15
Kub. Cent.
für das schwefelsaure Eisenoxydulammoniak,
47
„
für das erste Erz von x Proc.
70
„
für das zweite Erz von y Proc.
gefunden; es findet also folgende Proportion statt:
15 : P/7 = 47 : Px/100 = 70 : Py/100
etc.
Daraus folgt
x = (100 . 47)/(7 . 15) = 44,762
Proc.
y = (100 . 70)/(7 . 15) = 66,666
Proc.
Diese Methode ist auf alle Bestimmungen anwendbar, welche eine Titrirung der
Flüssigkeit erheischen, also auf alle Maaßanalysen zum Zweck der Gehaltsbestimmung
der Erze, namentlich der Eisen-, Zink-, Blei-, Kupfer-,
Antimon-, Zinn- u.s.w. Erze.
Man gewinnt dadurch viel Zeit und vermeidet die so leicht mit Irrthümern verknüpfte
Anwendung der Gewichte. Ferner bedarf man keiner ganz genauen Waage, sie muß nur
sehr empfindlich seyn; ja man könnte sie durch ein Nicholson'sches Aräometer ersetzen. Jedenfalls sind die so theuren genauen
Gewichte ganz entbehrlich.