Titel: W. Clark's hydraulischer Apparat.
Fundstelle: Band 175, Jahrgang 1865, Nr. V., S. 8
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V. W. Clark's hydraulischer Apparat. Aus dem Mechanics' Magazine, April 1864, S. 283. Mit Abbildungen auf Tab. I. Clark's hydraulischer Apparat. Das Princip, auf welchem der für W. Clark in London als Mittheilung patentirte hydraulische Apparat beruht, besteht darin, daß man in einen hermetisch geschlossenen Preßcylinder, welcher mit Flüssigkeit gefüllt ist, einen festen Körper, beispielsweise einen Draht einführt, um den so erhaltenen Druck auf den Kolben zum Betrieb verschiedener Vorrichtungen zu benutzen. Es ist dieß also dasselbe Princip, wie das der gewöhnlichen hydraulischen Presse zu Grunde liegende, nur wird der kleine Druckkolben durch einen sich auf- und abwickelnden Draht ersetzt, wodurch es ermöglicht wird, den hervorzubringenden Druck auch bei Apparaten von geringer Größe beliebig zu erhöhen, indem für denselben nur die Festigkeit des Cylinders etc. eine Grenze bildet. Der hydraulische (nach der Bezeichnung des Patentträgers sterhydraulische) Apparat, Fig. 27, besteht aus dem Preßkolben P in dem mit Flüssigkeit L gefüllten Cylinder C, C und zwei Rollen B, B' zum Auf- und Abwickeln des Drahtes. Die beiden Rollen können direct auf dem Cylinder C, die eine innerhalb und die andere außerhalb angebracht werden, so daß der Draht sich vertical, oder wie in Fig. 28 horizontal aufwickelt; man bringt sie im letzteren Falle auf derselben Achse an, auf welcher sie sich in entgegengesetzter Richtung drehen (Fig. 28); oder sie werden in einem besonderen Behälter angebracht und durch ein Rohr mit dem Cylinder C in Verbindung gesetzt. Nach dem Erfinder sind die Hauptvortheile seines Systems im Vergleich mit der gewöhnlichen hydraulischen Presse folgende: 1) Wegfall der Druckpumpe und aller zugehörigen, so leicht in Unordnung kommenden Theile; 2) Ersatz der hin und her gehenden Bewegung durch eine continuirliche kreisförmige, mithin Erhöhung der Geschwindigkeit; 3) beliebige Vermehrung der Kraft bei gleichbleibendem Durchmesser des großen Cylinders und Kolbens, indem der Durchmesser des Drahtes nicht beschränkt ist; 4) beliebige Veränderlichkeit im Druck einer und derselben Presse, welcher durch bloße Veränderung des Drahtdurchmessers auf das Zehnfache und noch weit mehr vergrößert werden kann; 5) endlich ist das Ergebniß dieser Combinationen eine beträchtliche Verminderung des Umfangs und des Gestehungspreises der hydraulischen Presse.

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