Titel: | Presse für Rüben, Oel etc., von Molinos, Pronnier und Dion, Ingenieure in Paris. |
Fundstelle: | Band 175, Jahrgang 1865, Nr. VI., S. 10 |
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VI.
Presse für Rüben, Oel etc., von Molinos, Pronnier und Dion,
Ingenieure in Paris.
Aus
Armengaud'sGénie industriel, November 1864, S. 272.
Mit einer Abbildung auf Tab. I.
Molinos und Comp., Presse für Rüben, Oel etc.
Diese Presse (patentirt in Frankreich am 28. Januar 1864) soll die bei der Gewinnung
von Rübensaft, Oel u.s.w. bisher erforderlich gewesenen Säcke oder Tücher
entbehrlich machen. Der Preßraum derselben ist ringförmig; darin bewegt sich ein
entsprechender Kolben. Eine Fortsetzung des Preßraums hat mit filtrirenden Stoffen
versehene Wände, welche von Metallsieben unterstützt und dazu bestimmt sind, die
Flüssigkeit austreten zu lassen.
Der Rübenbrei oder die sonstige auszupressende Substanz tritt in den ringförmigen
Raum durch ein Montejus oder eine Pumpe ein; ein Ventil verhindert ihren
Rücktritt.
Der Kolben drückt den Brei in den unteren Raum, in welchem die Trennung des Saftes
vor sich geht.
Die Entfernung des Preßrückstandes wird wie folgt bewirkt: Der äußere Cylinder ist
mit der Preßplatte einer hydraulischen Presse verbunden, welche ihn während des
Auspressens in seiner Stellung erhält, darnach aber so weit niedertreibt, daß der
Ring ausgepreßten Materials völlig frei gelegt wird. Man nimmt diesen Ring dann
entweder von außen oder durch den Boden des beweglichen Cylinders weg, und reinigt
und wechselt die nun zugänglich gewordenen filtrirenden Stoffe. Zu diesem Zwecke
sind sie in leicht beweglichen Lagen eingesetzt.
Der ringförmige Kolben wird durch eine obere hydraulische Presse bewegt; eine andere
hydraulische Presse hebt den Kolben empor.
Figur 29
stellt diese Presse im senkrechten Durchschnitte dar.
A ist die eine hydraulische Presse mit dem Kolben B; dieser ist mittelst der Platte B' und der Zugstangen C mit dem Preßkolben c verbunden, welcher in dem ringförmigen Raum zwischen
dem äußeren Cylinder D und dem inneren D' niedergeht. Diese beiden Cylinder sind oben mittelst
Flantschen und Schrauben fest mit einander verbunden.
Der untere Cylinder E, welcher die Verlängerung des
Cylinders D bildet, stellt den filtrirenden Raum dar und
ist mit dem Boden F verbunden, welcher an den Preßkolben
G einer unteren hydraulischen Presse H angegossen ist. Der Kolben G trägt den Behälter I, in welchen der
Preßkuchen fällt.
Eine Rinne K ist an den Cylinder E angegossen und nimmt den Saft auf, welcher aus den Löchern e rings am Cylinder E
ausfließt. Ebenso läuft auch Saft an der inneren Filtrirfläche durch die Löcher d aus und in einen Boden, von welchem das Rohr K' nach dem Behälter L
führt.
Der auszupressende Brei tritt aus der mit dem Klappenventil m versehenen Leitung M in den ringförmigen
Raum zwischen den beiden Cylindern D und D' durch den horizontalen Canal n ein. Ist der Raum angefüllt, so läßt man den Preßkolben mit den
Zugstangen C und den eisernen, den Kolben bildenden Ring
c niedergehen; dieser preßt nun den Brei ganz in den
unteren Cylinder E, wo die Trennung des Saftes
geschieht. Letzterer fließt durch den filtrirenden Stoff x,
x, tritt durch die doppelte Reihe Löcher am unteren Theile des Cylinders
E aus, und fließt durch K,
k und K', k' in den Behälter L.
Ist der Brei hinreichend ausgepreßt, so hebt man den Kolben c mittelst der kleinen, oben angebrachten Presse o in die Höhe und läßt mittelst der unteren Presse H den Cylinder E niedergehen, der nur durch
diese Presse in Berührung mit dem Cylinder D erhalten
worden war. Der ausgepreßte ringförmige Preßkuchen kann nun leicht von der
Außenfläche des Cylinders D' oder von der Innenfläche
von E losgelöst werden. Dadurch wird die Filtrirfläche
x bloßgelegt und kann nun gereinigt und ausgewechselt
werden. Man wäscht sie entweder durch bei T eintretenden
Dampf oder durch Wasser aus, welches in der der Filtration entgegengesetzten
Richtung einfließt. Auch die innere Filtrirfläche wird mit Dampf (durch die Röhrchen
t) gereinigt.