Titel: | Tuchwalke von Schneider, Legrand, Martinot u. Comp., Maschinenbauer in Sedan. |
Fundstelle: | Band 175, Jahrgang 1865, Nr. XLVI., S. 186 |
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XLVI.
Tuchwalke von Schneider,
Legrand, Martinot u. Comp., Maschinenbauer in
Sedan.
Aus Armengaud's
Génie industriel, October 1864, S. 194.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Tuchwalke von Schneider, Legrand und Comp.
Diese Tuchwalke hat Aehnlichkeit mit der sehr verbreiteten Walke von Desplas, enthält aber dieser gegenüber wesentliche
Verbesserungen. Zunächst ist dieselbe mit zwei Gängen versehen, welche gleichzeitig
oder einzeln zwei Tuchstücke bearbeiten können, die ungleich gewalkt werden sollen.
Ferner kann das eine fertig gewalkte Stück weggenommen und durch ein neues ersetzt
werden, ohne daß dadurch eine Störung in der Bearbeitung des anderen Stückes
veranlaßt wird.
Die Deckel der Walkcanäle werden durch Schraubenfedern niedergepreßt, deren
Spannkraft nach der Beschaffenheit der zu walkenden Stoffe sich reguliren läßt.
Andere ähnliche Federn ziehen an den Hebeln, welche den Druck auf die beweglichen
Zapfenlager der oberen Walzen ausüben. Zwei auf der Vorderseite der Maschine
angebrachte cannelirte Walzen dienen zum Oeffnen der im Tuche entstandenen
Falten.
Fig. 18 zeigt
einen Längenschnitt dieser Maschine und Fig. 19 einen nach Linie
1–2 geführten Querschnitt derselben.
Die beim Walken thätigen Organe sind die beiden Walzenpaare A,
A' und B, B' mit gemeinschaftlichen Achsen. Die
unteren Walzen B, B' werden direct durch einen von einer
Transmissionswelle herkommenden Riemen getrieben und ihre Achse trägt zu diesem
Zwecke eine feste und eine lose Riemenscheibe P und P'; durch die beiden mit langen Zähnen versehenen
Stirnräder C und D geht die
Bewegung auf die oberen Walzen A und A' über.
Vor und hinter diesen Walzen sind die Canäle E und F angebracht, durch welche der zu walkende Stoff geführt
wird. Jeder dieser Canäle F ist durch eine Art Klappe
f geschlossen, welche mittelst der Feder r niedergedrückt wird. Das eine Ende dieser Feder läuft
in eine Schraube aus, durch welche ihre Spannung sich reguliren läßt. Die Federn r' bewirken einen Druck auf die Zapfenlager der oberen
Walzen und somit eine Pressung der letzteren auf das zwischen diesen und den unteren
Walzen durchlaufende Tuch.
Jedes der zu walkenden Stücke läuft durch ein Auge G und
hierauf zwischen den
cannelirten (Mindern H und I
hindurch, wodurch die im Zeuge entstandenen Falten wieder geglättet werden. Die
Enden dieser Cylinder sind in den an den Seitenwänden des Kastens angebrachten
Coulissen i gelagert und der Einwirkung der Federn R ausgesetzt.