Titel: Das Pressen der Strohhüte über einer Form.
Fundstelle: Band 176, Jahrgang 1865, Nr. XXXV., S. 118
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XXXV. Das Pressen der Strohhüte über einer Form. Mit einer Abbildung auf Tab. II. [Das Pressen der Strohhüte über einer Form.] In einer Sitzung des Berliner Bezirksvereins deutscher Ingenieure besprach Hr. Bersch das Pressen der Strohhüte über einer Form. Anfangs habe man den aus Strohbändern zusammengenähten Hut nur mit einem Bügeleisen geglättet, später jedoch das Verfahren dahin abgeändert, daß man den Hut in eine Form legte und darin durch einen sechstheiligen Kegel mittelst Keilen hineinpreßte. In neuerer Zeit wendet man aber dazu Wasserdruck von 8 bis 10 Atmosphären an. In ein Gefäß von Zinn A, Fig. 20, welches inwendig nach der Form des Hutes gearbeitet ist, wird der vorgearbeitete Hut gelegt und in denselben ein Kautschukbeutel C von entsprechender Größe. Die Form wird mit einer schweren Platte D bedeckt, durch welche das Wasser in den Beutel tritt und durch Anpressen desselben gegen die Gefäßwände den Hut glättet. Das Einpressen des Wassers geschieht unter Benutzung eines Accumulators. Auf diese Weise wird ein Hut in 1 1/4 bis 1 1/2 Minuten fertig, während bei Handarbeit dazu 20 Minuten erforderlich waren. Vier Strohhutpressen mit den nöthigen Pumpen, der Rohrleitung u.s.w. kosten beiläufig 1600 Thlr. (Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure, 1865, Bd. IX S. 29.)

Tafeln

Tafel Tab. II
Tab. II