Titel: | Nothhelfer's Vorrichtung zum Schränken der Sägeblätter. |
Fundstelle: | Band 178, Jahrgang 1865, Nr. XCII., S. 335 |
Download: | XML |
XCII.
Nothhelfer's Vorrichtung zum Schränken der Sägeblätter.
Aus Armengaud's Génie industriel, September 1865,
S. 133.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Nothhelfer's Vorrichtung zum Schränken der Sägeblätter.
Der Kunsttischler Nothhelfer in Zabern ließ sich (in
Frankreich) einen von ihm erfundenen kleinen, sehr einfach construirten und wenig
kostspieligen Apparat patentiren, welcher allen denjenigen zu empfehlen ist, die
einen mehr oder weniger häufigen Gebrauch von Sägen verschiedener Dimensionen
machen. Dieser Apparat gestattet sehr schnell jede Säge mittelst eines kleinen
Meißels und eines Hammers zu schränken; er besteht aus Blättern von gehärtetem
Stahle, welche parallel zu einander so angeordnet werden, daß sie ein Sägeblatt von
irgend einer Stärke zwischen sich aufnehmen können; diese Blätter sind mit Bahnen
versehen, deren Steigungsgrade sich nach der Schränkung richten, die man dem
Sägeblatte geben will.
Setzt man der Reihe nach neben jeden Sägezahn und zwar bei dem einen auf die rechte
Seite, bei dem darauffolgenden auf die linke Seite einen Meißel an, so biegt sich,
wenn man auf diesen Meißel schlägt, der betreffende Zahn entweder zur Rechten oder
zur Linken und man erhält so auf eine ganz natürliche Weise die gewünschte
Schränkung.
Die mit den schrägen Bahnen für die Sägen versehenen Blätter sind in dem kleinen
Apparate so angeordnet, daß sie umgewendet oder zum Behufe des Auswechselns
herausgenommen werden können. Die Sägeblätter werden in der erforderlichen Höhe
mittelst Regulirungsschrauben erhalten, deren Stellung man nach Erforderniß
ändert.
Die ganze Vorrichtung ist so beschaffen, daß sie auf eine beliebige Unterlage gelegt
oder wohl auch zwischen die Backen eines gewöhnlichen Schraubstockes eingeklemmt
werden kann.
Fig. 23 ist
ein Längendurchschnitt des montirten Apparates.
Fig. 24
stellt einen Querdurchschnitt des Apparates nach der Linie 1–2 in Fig. 23 und
Fig. 25
eine Endansicht desselben dar.
Die Vorrichtung besteht aus einem Blocke B, an welchen
Füße b angegossen sind, mit denen man ihn auf ein
metallenes Lineal von genügender Stärke befestigen kann. Dieser Block ist
ausgespart, um zwei oder drei Blätter l, l' von
gehärtetem Stahl aufzunehmen, welche bei x mit den
schiefen Bahnen versehen sind, deren Neigung gegen die Blattebene die Sägezähne
annehmen, wenn sie der Einwirkung des in den Figuren 26 und 28
gezeichneten Meißels ausgesetzt werden.
Zu beiden Seiten des Blockes B sind Oehre d und d' befestigt, welche
mit Gewinden zur Aufnahme der Schrauben v und v' versehen sind, deren Köpfe V und V' zum Festhalten des Sägeblattes in der
bestimmten Stellung dienen.
Nachdem das Sägeblatt zwischen die mit schrägen Bahnen versehenen Blätter gelegt ist,
zieht man die Schrauben fest an und treibt den schwalbenschwanzförmigen Keil C ein.
Man bedient sich dann des Meißels A, indem man ihn nach
Fig. 26
ansetzt; der betreffende Zahn wird dadurch natürlich gezwungen, sich von der Linken
zur Rechten zu biegen und sich an die schiefe Bahn des Blattes l' anzulegen, deren Neigung er behält. Setzt man
hingegen den Meißel neben dem folgenden Zahn ein, wie man dieß in Figur 28 sieht, so neigt
sich dieser Zahn nothwendiger Weise von der Rechten zur Linken und behält ebenfalls
diese Neigung nach dem Herausziehen des Meißels. Indem man für jeden Zahn auf
gleiche Weise verfährt, ist man im Stande, sehr schnell und äußerst regelmäßig
diejenige Schränkung zu geben, welche den Dimensionen und der Beschaffenheit der
herzustellenden Sägenzahnung entspricht.
Es ist leicht einzusehen, daß man durch Umwenden der Blätter l und l', deren Bahnen x' mehr oder weniger von den Bahnen x
verschieden sind, Sägen mit einer ganz anderen Zahnung schränken kann.
Die Anwendung des Keiles C ist nicht durchaus nothwendig;
derselbe kann auch durch Schrauben ersetzt werden, welche in dem Blocke Gewinde
haben und direct auf die Blätter l und l' drücken. Die Schrauben v
und v' kann man auch durch Winkeleisen ersetzen, welche
in Coulissen an den Seiten des Blockes B verschiebbar
sind und durch eine Schraube mit gerändeltem Knopf festgestellt werden.
Fig. 25
zeigt, daß der Block B auch in einen einzigen Fuß b' von rechteckigem Querschnitte endigen kann, den man
zwischen die Backen M, M' eines gewöhnlichen
Schraubstockes einklemmt.