Titel: | Die Turbinen von W. Th. Cheetham in Ashton- under-Lyne. |
Fundstelle: | Band 178, Jahrgang 1865, Nr. CXIV., S. 424 |
Download: | XML |
CXIV.
Die Turbinen von W. Th. Cheetham in Ashton-
under-Lyne.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Cheetham's Turbinen.
Die Cheetham'sche Turbine (patentirt in England am 4. Juni 1864) ist mit ihrem
Leitschaufelapparat in eine ringförmige Kammer eingeschlossen und unterscheidet sich
von allen übrigen Turbinen dadurch, daß das Wasser nicht nach derselben Richtung, in
welcher es in das Rad tritt, dasselbe verläßt, sondern parallel zur
Eintrittsrichtung zurückfließt, und zwischen dem Turbinenrad und der ringförmigen
Kammer entweicht.
Fig. 34 und
35 zeigen
eine solche Anordnung im Vertical- und Horizontaldurchschnitt. An der
stehenden Welle a steckt das Turbinenrad b, das an seinem Umfange ausgekehlt und ringsherum mit
Theilwänden c besetzt ist. Diese Theilwände, welche die
Schaufeln darstellen, lassen zwischen einander hohle Räume d, welche vermöge der Krümmung der Theilwände in Verbindung mit der
Auskehlung des ganzen Rades sowohl gegen die radiale, als gegen die verticale
Radrichtung gekrümmt sind und daher schalenförmig erscheinen. Das Rad b ist von einer ringförmigen Kammer f umgeben, und in dieser befinden sich die Leitschaufeln
g, die nur über den mittleren Theil des Rades
reichen, während über und unter ihnen bei f*
zurückspringende Winkel an die ringförmige Kammer angesetzt sind. Das durch das Rohr
h eintretende Betriebswasser passirt die
Leitschaufeln g und treibt dadurch, daß es gegen die
Schaufeln c trifft, das Turbinenrad b um; dann tritt es oben und unten aus dem Radumfang aus
und entweicht zwischen dem Turbinenrad und der Kammer f*.
Bei der Anordnung in Fig. 36 liegt das Turbinenrad b über der
ringförmigen Kammer f, aus welcher das Wasser durch die
Leitschaufeln g gegen die Radschaufeln c geleitet wird, und in Fig. 37 befindet sich das
Turbinenrad b außerhalb der ringförmigen Kammer f mit ihren Leitschaufeln g,
welchen das Wasser durch das Rohr h und den Raum k zugeführt wird.
Die Wassermenge wird bei allen diesen Constructionen durch Schieber l, von denen einer in Fig. 34 dargestellt ist,
regulirt. (London Journal of arts, September 1865, S.
142; polytechnisches Centralblatt, 1865 S. 1259.)