Titel: | Sutherland's durch hydraulischen Druck comprimirte Sprengpatronen. |
Fundstelle: | Band 180, Jahrgang 1866, Nr. XLVII., S. 192 |
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XLVII.
Sutherland's durch hydraulischen Druck comprimirte
Sprengpatronen.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Sutherland's comprimirte Sprengpatronen.
Das Mechanics'
Magazine vom 27. October 1865 theilt S. 264 eine dem nunmehr
verstorbenen Civilingenieur D. S. Sutherland patentirte
Methode zur Darstellung von Schießpulverpatronen zum Gesteinsprengen etc., mit,
welche darin besteht, daß man das zur Patrone bestimmte Pulver zunächst durch
Einpressen in einen hohlen Cylinder, der in seiner Längenachse mit einem der
Zündschnurstärke entsprechenden Dorn versehen ist, durch mäßige Anwendung von
hydraulischem Druck zu einer compacten Masse zusammenpreßtMan s. die Mittheilung „über comprimirte Patronen“ im
polytechn. Journal Bd. CLXXVII S.
355., dann die so gebildete comprimirte Patrone mit einer Papierhülse a, Fig. 16 und 17, versieht
und hiernach ihre Verwendung zum Sprengen von Felsen etc., bei verticalen
Bohrlöchern mit einem aufgesetzten Conus c (Fig. 16) und
darauf geschütteter Sandverdämmung eintreten läßt, bei horizontalen Bohrlöchern aber
die aus grobkörnigem Kies oder auch aus einem Filzpfropfen bestehende Verdämmung e mittelst eines diagonal durchschnittenen und sonach
aus zwei Keilen bestehenden Holzprismas c vor dem
comprimirten Pulver b festhält. – Die Zündschnur
d, Fig. 16 und 17, wird in
beiden Fällen durch die Gesammtverdämmung hindurch bis zum Boden der central
durchlochten Patrone niedergeführt und der bei horizontal liegenden Bohrlöchern zur
Anwendung kommende Kies- oder Filzvorschlag soll mindestens die Höhe des
Patronendurchmessers haben.
Die Ausführung des Patronenpressens anbelangend, bedient man sich dazu einer
hydraulischen Presse, Fig. 15, auf deren
Preßkopf c vermittelst der Stifte M ein cylindrisch durchbohrtes Eisengefäß J
befestigt ist, welches aber den vermittelst der Schraube K zu bewegenden Schieber s trägt, der dem
cylindrisch durchbohrten Stahl- oder Eisengefäße G zur Unterlage dient, und in dessen Höhlung vermittelst eines beweglichen
Bodens der centrale Eisendorn H steht, welcher zum
Eintritte in den seiner Länge nach central durchbohrten, am oberen Preßbalken A der Presse befestigten Stempel F bestimmt ist. – Beim Gebrauche wird zunächst das mit beweglichem
Boden und central auf demselben befestigtem Dorne versehene Gefäß G mit Pulver gefüllt und dann mit seinem beweglichen, den Centraldorn H
tragenden Boden auf den Schieber s aufgesetzt. –
Hiernach drückt man den Preßkopf c der hydraulischen
Presse vermittelst des Hebels N (Fig. 15) aufwärts, und
preßt so das im Gesäße G enthaltene Pulver in einem
angemessenen Grade gegen den Stempel F an, wobei der
Centraldorn H in dessen Höhlung eintritt. –
Schließlich läßt man, durch Oeffnen des Ventils o (Fig. 15), den
Preßkopf c der Presse etwas sinken, beseitigt
vermittelst der Schraube K den die cylindrischen
Aushöhlungen der Eisen- oder Stahlgefäße G und
J von einander trennenden Schieber s, und gibt hiernach vermittelst des Hebels N wieder etwas Druck, so daß dadurch die comprimirte
Patrone mit dem beweglichen Boden in den Hohlraum von J
niederfällt. Aus dem letzteren Raume vermittelst der Oeffnung i hervorgeholt, wird die Patrone nach Beseitigung des Dornes in Papier
eingeschlagen u.s.w., während an der Presse nach Oeffnung des Ventils o und dadurch bewirktem Herabsinken des Preßkopfes c, mittelst eines zweiten, bereits mit Schießpulver
gefüllten Cylindergefäßes g dasselbe Verfahren
wiederholt wird etc.
D......y,
Major im Generalstabe in Cassel.