Titel: | Neue Anordnung der Ventile bei Handluftpumpen; von Dr. H. Schwarz. |
Autor: | H. Schwarz |
Fundstelle: | Band 181, Jahrgang 1866, Nr. VI., S. 26 |
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VI.
Neue Anordnung der Ventile bei Handluftpumpen;
von Dr. H. Schwarz.
Mit einer Abbildung.
Schwarz, neue Anordnung der Ventile bei Handluftpumpen.
In den Laboratorien werden vielfach kleine einfache Ventil-Luftpumpen
gebraucht, welche sehr gut fungiren, so lange die Ventile in Ordnung sind. Da
dieselben indessen leicht in Unordnung kommen, und dann meist die Hülfe eines
Mechanikers erfordern, so wird es vielleicht von Interesse seyn, eine
Ventil-Anordnung zu erwähnen, welche es erlaubt, mit der größten Leichtigkeit
und den gewöhnlichen Hülfsmitteln des Laboratoriums, die schadhaft gewordenen
Ventile wieder herzustellen. In der beigegebenen Zeichnung sey A der leicht abzuschraubende Cylinder, B die Kolbenstange, C der
nichtdurchbohrte einfache Lederstulpkolben.
Der Boden des Cylinders F hat einen röhrenförmigen Ansatz
E, in welchen der Kern D
eingeschraubt wird. Eine kleine Lederscheibe G bewirkt
den luftdichten Verschluß. Der Kern schneidet oben mit der Fläche von F ab. Zwischen D und E bleibt nur ein schmaler niedriger Ring, der einzige
schädliche Raum, den man natürlich nach Möglichkeit zu verkleinern sucht. Durch den
Kern D geht eine enge Durchbohrung, die mit dem
Luftpumpenteller in Verbindung steht. Senkrecht auf diese Durchbohrung sind zwei
oder mehr Löcher durchgebohrt, die in einer Rinne münden, welche um den Kern D herumläuft. In dieser Rinne liegt ein schmaler
Kautschukring, ein Stückchen von einer passenden dünnwandigen Kautschukröhre. Den
Durchbohrungen in D stehen ähnliche Durchbohrungen in
E gegenüber. Wir finden auf der äußeren Seite
ebenfalls eine eingedrehte Rinne und einen schmalen Kautschukring.
Textabbildung Bd. 181, S. 27
Das Spiel dieser Ventile ergibt sich von selbst. Ziehe ich den Kolben in die Höhe, so
dringt die Luft durch die Durchbohrungen des Kerns in den Cylinder ein, indem sie
den Kautschukring hebt. Drücke ich den Kolben herunter, so legt sich der innen
liegende Kautschukring auf seine Unterlage auf, während sich das äußere Ventil
öffnet. Natürlich dürfen die Ringe nicht allzustraff gespannt seyn, auch aus nicht
zu dickem Kautschuk
bestehen. Gut vulcanisirtes Paragummi ist am besten. Sollte ein Ventil unbrauchbar
werden, so schraubt man das Bodenstück F los, und kann
dann die neuen Kautschukringe auf den Kern leicht aufschieben.
Ich glaube, daß diese einfache Ventilconstruction wenigstens bei Luftpumpen noch
nicht angewendet worden ist.
Graz, den 2. Juni 1866.