Titel: | Vorrichtung zum Mühlsteinschärfen; als Mittheilung patentirt für A. V. Newton in London. |
Fundstelle: | Band 181, Jahrgang 1866, Nr. LXVIII., S. 256 |
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LXVIII.
Vorrichtung zum Mühlsteinschärfen; als
Mittheilung patentirt für A. V.
Newton in London.
Aus dem London Journal of Arts, Juni 1866, S.
351.
Mit einer Abbildung auf Tab. V.
Newton's Vorrichtung zum Mühlsteinschärfen.
Nach dieser Erfindung (patentirt in England am 1.
November 1865) wird ein Schlitten an einem verstellbaren Rahmen mit
Zahnstange, Triebwerk und Mühlsteinpicke (Mühlpille oder Mühlhaue) so angebracht,
daß durch Drehung einer einzigen Achse die Picke arbeitet und gleichzeitig auf der
Arbeitsfläche so in willkürliche oder vorgeschriebene Bewegung gebracht werden kann,
daß sie bis zu einer bestimmten Tiefe einschneidet, aber auch bis zu größerer oder
geringerer Tiefe, da man die Picke auf und ab stellen kann.
Fig. 8 ist ein
Querdurchschnitt dieser Maschine. A stellt die
Grundplatte dar, nämlich einen rechteckigen Block mit zwei schwalbenschwanzförmigen
Falzen a auf der oberen Seite desselben, welche
entsprechende Klauen b, b aufnehmen, die an jedem Ende
eines rechteckigen Rahmens B so befestigt sind, daß sie
denselben halten, jedoch gestatten daß er leicht vor- und rückwärts auf der
Platte A geschoben werden kann. Diese Bewegung des
Rahmens B wird vermittelst der Schraube C hervorgebracht, welche durch eine Schraubenmutter in
der Hinterseite von B geht und ihre Führung in dem Arm
D hat, der auf der Grundplatte A befestigt ist.
Auf den oberen Theil des rechteckigen Rahmens B ist ein
Schlitten E so befestigt, daß er in
schwalbenschwanzförmigen Führungen c, d, die vorn und
hinten angebracht sind, laufen kann. In dem oberen Theil dieses Rahmens ist in der
Mitte der Länge nach eine Zahnstange F befestigt, welche
in ein Stirnrad H greift, das sich in dem Schlitten E bewegt. Dieses Rad H wird
dagegen durch ein Stirngetriebe e bewegt, welches auf
der Treibwelle G befestigt ist, die ihre Lager im
Schlitten E hat. Am vorderen Ende der Schlittens E ist ein anderer Schlitten I angebracht, der vertical auf- und abgleiten und seine Bewegung
der Picke mittheilen kann. In dem oberen Theile des Schlittens I ist eine horizontale Nuth f angebracht, um ein Gleitstück g aufzunehmen,
an dem der Gelenkbolzen h einer Kurbelscheibe J befestigt ist. Die Kurbelscheibe ist auf die Welle K, welche im oberen Theile des Schlittens
E läuft, gekeilt, und diese Welle trägt gleichzeitig das
Schwungrad L und das Getriebe M. Dieses Getriebe greift in ein Stirnrad N,
von dem es seine Bewegung empfängt. Letzteres ist auf der schon vorhin erwähnten
Welle G befestigt. Durch diese Anordnung wird zweierlei
erzielt, einmal die Seitwärtsverschiebung des Schlittens E, und dann die Auf- und Abwärtsbewegung des Schlittens I, beides durch einfache Drehung der Welle G. In dem Schlitten I ist
ein passendes Stück O angebracht, an dessen unterem Ende
die Picke Q befestigt ist. Der Steg O kann im Schlitten I
auf- und abgleiten, und wird in seiner jedesmaligen Stellung durch die
Schraube P gehalten.
Aus der vorhergehenden Beschreibung ist ersichtlich, daß die Picke arbeitet, weil sie
mit dem Schlitten I verbunden ist, und daß die Tiefe des
Schnittes von der höheren oder tieferen Stellung des Steges O abhängig ist. Bei Anwendung der Maschine wird die Stirnseite der
Grundplatte A in Linie mit der zu hauenden Furche
(Schärfe) gestellt. Durch Drehung der Welle G arbeitet
die Picke, und es wird auch eine Bewegung des Schlittens E nach rechts oder links hervorgebracht, je nachdem die Welle G herumgedreht wird. Die Picke wird dann vermittelst des
Rahmens B und der Schraube C
vor- oder rückwärts gestellt, und arbeitet so in parallelen Linien.