Titel: | Jamet's Sicherheits-Flaschenzug. |
Fundstelle: | Band 181, Jahrgang 1866, Nr. CVII., S. 440 |
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CVII.
Jamet's
Sicherheits-Flaschenzug.
Aus
Armengaud'sGénie
industriel, Juli 1866, S. 13.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Jamet's Sicherheits-Flaschenzug.
Der Mechaniker Jamet in Paris ließ sich ein System von
Flaschenzügen patentiren, welche den Vortheil darbieten, die gehobene Last
aufzuhalten, ohne daß man nöthig hat, das Seil, an welchem man zieht, zu befestigen,
wie es bei den gewöhnlichen Flaschenzügen der Fall ist. Diese Selbsthemmung der
Last, welche durch eine Schaukelbewegung hervorgebracht wird, veranlaßte den
Erfinder sein System „Sicherheits-Flaschenzug mit
Schaukelbremse“ zu benennen.
Dieser Flaschenzug ist in Fig. 25 und 26
dargestellt; Fig.
27 zeigt die Details des Hemmungskegels.
Man sieht, nach den beiden ersten Figuren, daß der Zug aus zwei Kloben besteht, einem
oberen und einem unteren, zwischen denen das laufende Seil angebracht ist.
Der untere Kloben ist in allen Theilen dem Kloben eines gewöhnlichen Flaschenzuges
ähnlich; die Neuheit des Systems beruht lediglich in dem oberen Kloben. Letzterer
besteht aus zwei Schienen P, welche mit der Querstange
t und dem Aufhänghaken C
versehen sind.
Zwischen diesen Schienen und auf den Centralbolzen l
befinden sich die beiden Zwillingsplatten (Backen) j,
j', welche den Kasten der Rollen bilden; diese beiden Platten sind in einer der
Anzahl der Rollen entsprechenden Entfernung mittelst Zwischenstücken vereinigt und
mit Scheidewänden versehen. Diese Backen des Klobens wirken daher auf den
Centralbolzen l ebenso wie der Balken einer Waage auf
seinen Drehpunkt, und können allmählich aus der stark gezeichneten Stellung in die
punktirte übergehen, je nachdem die Last am Seile X das
Uebergewicht hat oder nicht. Diese Schaukelbewegung ist einerseits durch den
Aufhalter r begrenzt, und andererseits durch das
zurücklaufende Seil der rechtsliegenden Rolle, wie es Fig. 27 veranschaulicht.
Es entsteht also in dem Berührungspunkt zwischen dem Seil und dem Steg t ein Druck, der um so größer ist, je schwerer die Last
ist, und folglich eine Selbsthemmung der gehobenen Last.
Dieses Hinderniß, oder vielmehr dieses Bremsen, kommt in Wirksamkeit, sobald das Seil
gelockert wird, und würde nachtheilig werden, wenn man eine Last herunterlassen
will; um diesem Uebelstande abzuhelfen, hat der Erfinder zwei Mittel ersonnen.
Das erste ist die Anwendung eines Hebels am äußersten Ende der Backen des
Flaschenzuges, an der Seite der Kraft; mittelst dieses Hebels und eines zu diesem
Zweck angebrachten Seiles, kann man den Flaschenzug schaukeln und die Last
herablassen.
Das zweite Mittel besteht in der Anwendung des Sperrkegels q mit einem mit einem Ring versehenen Stiel x,
durch welchen Ring das Seil läuft und der jeder Bewegung des Seiles nach rechts oder
links gehorcht; der Arbeiter kann daher mittelst der Bewegung des Seiles den Zahn
e des Sperrkegels unter die Querstange t
Fig. 27
ein- oder ausklinken.
Durch diese zwei Mittel wird eine unbestreitbare Sicherheit beim Heben schwerer
Lasten erzielt.