Titel: | Chemisch-technische Notizen; von Dr. Georg Lunge. |
Autor: | Georg Lunge [GND] |
Fundstelle: | Band 181, Jahrgang 1866, Nr. CXIV., S. 456 |
Download: | XML |
CXIV.
Chemisch-technische Notizen; von Dr.
Georg Lunge.
(Fortsetzung von S. 376 des vorhergehenden Heftes.)
Lunge, über Young's Paraffinölfabrik.
II. Die Paraffinölfabrik von J. Young.
Ueber die eigentliche Natur des Boghead-Minerales, ob Kohle, ob bituminöser
Schiefer, hat man sich bekanntlich bis jetzt noch nicht einigen können, obwohl es
meist als Bogheadkohle bezeichnet wird. Um so mehr Uebereinstimmung herrscht über
seine vorzügliche Geeignetheit zur Gasbereitung, und es wird zu diesem Zwecke in
weiten Entfernungen von seinem Ursprungsorte, selbst im Inneren von Deutschland,
vielfach angewendet. Noch wichtiger ist es aber durch seine Eigenschaft, reichliche
Mengen von werthvollen Oelen abzugeben, wenn es bei möglichst niedriger Temperatur
destillirt wird, im Gegensatze zu der Gasbereitung, bei welcher die Temperatur sehr
hoch gehalten werden muß; im ersten Falle bezweckt man, möglichst viele flüssige und
möglichst wenig gasförmige Producte zu erhalten, im zweiten gerade das Gegentheil.
Bei der Verarbeitung der Bogheadkohle auf Oel, welche in Schottland in enormem
Maaßstabe stattfindet, liegt es immer im Interesse des Fabrikanten, die
Destillationstemperatur so niedrig zu halten, daß sie nur eben zur Zersetzung der
bituminösen Substanz und zur Verflüchtigung der entstehenden Producte ausreicht,
weil man in diesem Falle die geringst mögliche Quantität an permanenten Gasen
erhält. Die genaueren Bedingungen, welche man einhalten muß, um eine möglichst große
Ausbeute und möglichst gute Qualität von Oelen zu erlangen, sind zuerst von J. Young ermittelt worden, welcher im Jahre 1851 ein
englisches Patent darauf nahm, das in diesem Journal Bd. CXXV S. 453 mitgetheilt wurde und im
vorigen Jahre erloschen ist. Er schreibt vor, die Hitze allmählich bis zur schwachen
Rothgluth, und nicht darüber, steigen zu lassen. In der That gibt Dr. Playfair (als Zeuge bei
einer Gerichtsverhandlung über die Gültigkeit von Young's
Patent im Mai 1864) an, daß nach seinen Versuchen die Zersetzung erst bei
770° F. (= 430° C.) anfängt und daß für praktische Zwecke
800–1000° F. (= 450 bis 550° C.), d.h. eben dunkle Rothgluth,
die zweckmäßigste Temperatur zur Zersetzung der Bogheadkohle sey.
Young hatte dicht bei der Lagerstätte des
Bogheadminerales (zu Bathgate bei Torbanehill in Schottland) eine Fabrik errichtet,
welche bald die großartigsten Dimensionen annahm. Die Auffindung der
nordamerikanischen Petroleumquellen that der Industrie des Paraffinöles kaum einen Abbruch;
wenigstens muß man dieß daraus schließen, daß nach Ablauf von Young's Patent, welches sich nicht nur auf Boghead-, sondern auf
alle Arten von Kohle erstreckte, sofort in England und namentlich in Schottland eine
Menge von ähnlichen Fabriken entstanden. Die Lage von Young's Fabrik zu Bathgate, ganz nahe dem Fundorte des Rohmateriales, gibt
ihr aber einen großen Vortheil über alle Concurrenten, ebenso wie ihr enormer
Umfang. Schon vor einigen Jahren bedeckte diese Fabrik 25 acres (à 1 1/2 preuß. Morgen) Land und
beschäftigte über 600 Arbeiter; mit ihr verbunden war eine eigene Fabrik zur
Darstellung der bei der Reinigung der Oele verwendeten Schwefelsäure, sowie auch
eine Sodafabrik zur Darstellung der benöthigten caustischen Soda. Seitdem aber hat
Young sein Geschäft an eine Actiengesellschaft,
angeblich für 1 1/2 Millionen Pfund Sterling abgetreten, ohne die Leitung
aufzugeben, und die Fabrik ist kürzlich noch auf das Doppelte erweitert worden.
Young hat durchweg das Princip der senkrechtstehenden
Retorten zur Destillation des Rohmateriales eingeführt, welches vor dem der
horizontalen Retorten folgende Vorzüge hat. Die Arbeit geht in den stehenden
Retorten ganz continuirlich, nicht stoßweise, wie bei den liegenden; es entsteht
kein Verlust durch Verbrennen der Dämpfe während des Chargirens; vor Allem aber ist
es möglich, die Retorten immer auf ganz gleicher Temperatur zu halten, und dabei das
Material während seines Herabsenkens einer sich ganz allmählich steigernden Hitze
auszusetzen, welches gerade die günstigste Bedingung für die Erzeugung von
reichlicher Menge und guter Qualität von Oel ist. Seine Retorten sind stehende
gußeiserne Cylinder von 11 Fuß Höhe, welche zu je vier in einem Ofen so eingemauert
sind, daß sie oben etwas aus demselben herausragen; auch tritt eine Verlängerung
derselben unten aus dem Ofen hervor und taucht dort in ein flaches Gefäß mit
Wasserabsperrung ein, wie es unten näher beschrieben werden wird. Die Feuerung
befindet sich am tiefsten Punkte des Ofens, und die Feuerzüge steigen nach oben hin,
so daß ganz von selbst die Temperatur der Retorte von unten nach oben hin abnimmt.
Das untere Drittel der Retorten ist mit einem Mantel von feuerfesten Steinen zum
Schutze vor dem Verbrennen versehen, weil dieser Theil sich in schwacher Rothgluth
befindet; die oberen zwei Drittel der Retorte sind unbekleidet. Der Verschluß des
oberen Endes ist folgender. Fest mit ihm verbunden ist ein Fülltrichter, welcher mit
dem Inneren der Retorte durch eine kreisförmige Oeffnung communicirt. Eine etwas
größere eiserne Kugel ist innerhalb der Retorte an einer Kette aufgehängt, welche durch
die Oeffnung hindurch und dann über eine feste Rolle nach abwärts geht; an diesem
Ende der Kette ist ein Gegengewicht angebracht, welches durch seinen Zug die Kugel
fest an die Oeffnung der Retorte andrückt. Dieses Kugelventil hält schon an sich
fast ganz dicht, und es genügt zum vollkommenen Verschlusse, etwas Sand in die Fuge
zu streuen. Wenn die Retorten eine neue Charge erhalten sollen, so wird der
Fülltrichter mit Bogheadkohle gefüllt, welche vorher durch eine Zahnwalze klein
gebrochen worden ist; das Ventil wird durch Lüftung des Gegengewichtes auf einen
Augenblick geöffnet, so daß die Kohle in das Innere der Retorte stürzt, dann sofort
wieder geschlossen und durch eine Hand voll Sand von Neuem lutirt. Vorher aber wird
schon Raum in der Retorte gemacht, indem man unten eine hinreichende Menge
verbrauchten Materiales auszieht. Wie oben erwähnt, ist die Retorte mit einem
Ansatze versehen, welcher unterhalb des Ofens in ein flaches Gefäß tritt, das mithin
den Boden der Retorte bildet, ohne aber in Verbindung mit deren Seitenwänden zu
stehen; ein luft- und gasdichter Schluß wird durch das in dem Gefäße
enthaltene Sperrwasser bedingt. Mit Hülfe dieser Einrichtung kann man den
Destillationsrückstand ohne jede Unterbrechung des Betriebes in beliebigen
Zwischenräumen und Quantitäten ausziehen; dabei wird jedesmal die Kohle innerhalb
der Retorte nach dem heißeren Unterende hin nachsinken, und schließlich ganz
erschöpft in dem mit Wasser lutirten Ansatze ankommen. Der Destillationsrückstand
enthält noch sehr viel Kohlenstoff, kann aber doch nicht als Kohle angesehen und
benutzt werden, weil die Menge der erdigen Bestandtheile in ihm zu groß ist, um
seine Verwendung als Brennmaterial zu ermöglichen; der Rückstand ist ebenso werthlos
wie der von der Destillation bituminöser Schiefer im Allgemeinen, und man sieht sich
genöthigt, ihn auf Halden zu stürzen. Für die Verwendung der Bogheadkohle in
weiteren Entfernungen, z.B. zur Gasbereitung, ist der Umstand sehr wichtig, daß man
die Fracht für das todte Gewicht des Rückstandes mittragen muß, während bei
gewöhnlichen Kohlen der Retortenrückstand als Kohks so werthvoll ist. Es dauert im
Ganzen drei Stunden, ehe die Kohle, welche oben chargirt wird, als Rückstand unten
ausgescharrt wird. Je vier Retorten sind in einem gemeinschaftlichen Ofen
eingemauert und werden von einem Arbeiter bedient; im Ganzen befanden sich schon in
der alten Anlage 150 Retorten.
Die bei der Destillation entwickelten Dämpfe und Gase werden durch ein seitlich
angebrachtes Rohr abgeführt und passiren ein System von Luft- und
Wassercondensatoren, ganz ähnlich dem bei der Gasfabrication; doch sind natürlich
Scrubber weder erforderlich noch vorhanden. In der That bildet auch ein Gasometer
den Schluß. Nur ist eben das Verhältniß der Theile ein ganz verschiedenes von dem
bei der eigentlichen Gasbereitung; während bei der letzteren nur wenig Theer und
sehr viel Gas entsteht, ist in dem vorliegenden Fall der Theer die Hauptsache und es
entsteht nur eine verhältnißmäßig unbedeutende Menge von Gas. Uebrigens ist dieser
Theer völlig verschieden von dem Gastheer, und wird daher in der Regel und
geeigneter als Rohöl bezeichnet. Der Haupttheil des Condensationsapparates ist, wie
auch beim Leuchtgase, ein System von senkrechten, abwechselnd oben und unten in
Communication stehenden eisernen Röhren, welche die Abkühlung der durchstreichenden
Dämpfe durch ihre große Berührungsfläche mit der Luft bewirken. Das in allen diesen
Apparaten condensirte Rohöl fließt in einen großen allgemeinen Behälter, welcher in
die Erde versenkt ist und aus Mauerwerk in Cement besteht. Besondere Vorsicht ist
getroffen, um eine Entzündung des Oeles zu verhüten, oder, wenn sie doch eintreten
sollte, das Feuer sofort wieder löschen zu können. Zu diesem Zwecke ist der Behälter
mit einem eisenblechenen Dache überdeckt, welches nur zwei mit Fallthüren versehene
Oeffnungen hat; die Fallthüren kann man von einiger Entfernung aus durch Stangen
schließen, und dadurch den Luftzutritt gänzlich abhalten, die Flamme des brennenden
Oeles würde also sofort ersticken müssen. Zum Ueberflusse ist noch ein Dampfrohr mit
freier Oeffnung unter das Dach geführt; man kann also schon durch einen Dampfstrahl
die Luft austreiben und die Flamme löschen. Bekanntlich ist überhaupt Dampf in
vielen Fällen ein besseres Löschmittel als Wasser. Ganz in ähnlicher Weise wurden in
Young's Fabrik die übrigen Vorrathsgefäße
gesichert.
Nach Angabe Young's selbst (in der obenerwähnten
Gerichtsverhandlung) soll man aus einer Tonne Bogheadkohle über 100 Gallons Rohöl
erhalten, was beinahe dem halben Gewichte entspricht; bei den verschiedenen
Reinigungsprocessen gehen davon 33 Procent verloren, und nur zwei Drittel erscheinen
als verkäufliche Endproducte. Das erste Stadium der Verarbeitung des Rohöles ist
dessen Rectification in großen, horizontal liegenden Cylindern von Eisenblech,
welche einigermaßen Dampfkesseln ähnlich sind; doch ragt das eine Ende bis an die
Vorderseite des Mauerwerkes hervor, und ist mit einer Ausräumöffnung für die Kohks
versehen, welche natürlich während der Destillation durch einen Deckel geschlossen
ist. Die Destillation wird hier so weit getrieben, bis eben nur Kohks in der Retorte
zurückbleiben, welche durch die erwähnte Oeffnung ausgeräumt werden und ein
ausgezeichnetes Brennmaterial geben. Natürlich leiden die
Rectifications-Retorten sehr bei dieser Art Arbeit, weil man die Hitze bis
zu voller Rothgluth steigern muß, und das Eisen verbrennt sehr schnell. Die Frage
liegt nahe, warum man in den Retorten die Destillation so weit treibt, und nicht wie
bei der Verarbeitung des Steinkohlentheeres verfährt, wo man in den eisernen Blasen
nur bis zur Pechconsistenz abdampft und das Pech dann in besonderen gemauerten
Muffelöfen bis zur Kohksbildung destillirt. Dabei kann man eine weit größere
Schonung und Dauer der Apparate erreichen; aber es ist allerdings zu bedenken, daß
bei dieser Art Verarbeitung immer ein bedeutender Verlust an Oel aus den Muffelöfen
stattfindet; dieß hat beim Steinkohlentheer nicht so viel zu sagen, weil seine
schwerflüchtigsten Oele gerade den geringsten Werth haben; aber bei dem Rohöl aus
Bogheadkohle ist das Verhältniß das umgekehrte, und die schweren, an Paraffin
reichsten Oele sind hier zu werthvoll, als daß man mehr als nöthig von ihnen
verloren geben darf. Ich vermuthe, daß dieser Grund überwiegend ist und die Schonung
des Eisens dagegen zurücktritt.
Als Condensationsvorrichtung für die betreffenden Retorten dient ein eisernes, in
einem langen Wassertroge ruhendes Rohr, und, wie beim Gastheer, reicht ein ganz
geringer Zufluß von kaltem Wasser hin, um die Temperatur des Kühlwassers auf der
richtigen Höhe zu erhalten; dasselbe muß gegen das Ende der Arbeit hin ganz warm
werden, damit sich nicht das Condensationsrohr durch ausgeschiedenes Paraffin
verstopft. Eine Fractionirung der Producte scheint hier noch nicht stattzufinden,
sondern sie scheinen ungetrennt aufgefangen zu werden.
Das Product dieser ersten Rectification, deren Zweck hauptsächlich die Trennung von
dem mechanisch übergerissenen Kohlenstoff (Kohks) ist, wird nun der chemischen
Reinigung unterworfen. Zuerst wird es in kreisförmigen Mischgefäßen mit Rührwelle
der Einwirkung von concentrirter Schwefelsäure unterworfen; die Agitation wird etwa
eine Stunde fortgesetzt und die Masse dann der Ruhe überlassen, bis sich das klare
Oel von dem theerigen Sedimente vollständig abgeschieden hat. Die Menge der
Schwefelsäure wird bis zu 10 Procent vom Oele genommen; ihre Concentration ist die
größte mögliche (1,840 spec. Gew.), und sie wird bis zu dieser Stärke an Ort und
Stelle durch Eindampfung in Glasretorten gebracht, wie es in den meisten englischen
Fabriken üblich ist. Der Reinigungsrückstand wird zur Trockniß abgedampft und
verbrannt, um ihn wegzuschaffen; eine irgend vortheilhafte Verwendung der
gebrauchten Reinigungssäure, wenn größere Quantitäten davon continuirlich abfallen,
ist kaum möglich, wie ich mich durch eigene Erfahrung überzeugt habe; wenigstens
gilt dieß für englische Verhältnisse. Der Behandlung mit Schwefelsäure folgt wie
gewöhnlich diejenige mit starker Natronlauge; die letztere wird aber nach dem Gebrauche
immer wieder verwerthet, indem man sie zur Trockniß abdampft, in einem Flammofen
calcinirt, das Product mit Wasser behandelt und die Lösung wieder durch Kalk
caustisch macht.
Das so gereinigte Oel wird nun nochmals destillirt, und diesesmal die Producte
fractionirt. Als erstes, flüchtigstes Product erhält man eine Art Naphta, welche noch einmal in einer Dampfblase
rectificirt wird und dann ein specifisches Gewicht von 0,750 zeigt. Sie hat ähnliche
Eigenschaften wie die Naphta aus Steinkohlentheer und theilt viele von deren
Verwendungen, z.B. zum Brennen in den eigenthümlichen Sternbrennern ohne Docht und
Cylinder, zum Auflösen von Kautschuk etc. Es kommt darauf an, sie möglichst
vollständig von dem nächsten, viel wichtigeren Producte, dem Brennöl (Paraffinöl) zu trennen. Das letztere
muß so geringe Flüchtigkeit besitzen, daß es sich durch einen brennenden Körper
nicht entzünden läßt, ehe nicht seine eigene Temperatur auf 60° C. gestiegen
ist. Wenn seine Entzündlichkeit bedeutend unter dieser Grenze läge, so würde seine
Verwendung und Lagerung gefährlich seyn, und die letztere würde sehr bedeutenden,
durch ein Gesetz festgestellten Beschränkungen unterliegen; es liegt also im
Interesse des Fabrikanten, die Qualität in dieser Hinsicht immer vorwurfsfrei zu
erhalten. Young's Paraffinöl steht dem gereinigten
Petroleum, wie überhaupt in den meisten Stücken, auch hierin voran; bei dem
letzteren liegt die Entzündlichkeits-Temperatur zwischen 43° und
53° C. Auch ist der Brennwerth des Young'schen
Oeles um ein Viertel größer als der des Petroleums. Gutes Paraffinöl muß ganz
durchsichtig klar und von blaßgelber Farbe seyn, und etwa 0,825 specifisches Gewicht
zeigen. Das letzte Product ist das Schmieröl, in welchem
zugleich das Paraffin aufgelöst ist. Bekanntlich
krystallisirt das Paraffin nur während der Winterkälte einigermaßen vollständig aus,
und in deutschen derartigen Fabriken läßt man deßhalb das Oel bis zum Winter lagern.
Dieß wäre bei dem ungeheuren Umfange von Young's
Fabrikbetrieb ganz unausführbar, und die Erfindung der ersten Eismaschine (der
Aethermaschine) wurde deßhalb an jenem Orte sofort benutzt, um mit ihrer Hülfe das
Oel während des ganzen Jahres bis zu dem erforderlichen Grade abkühlen zu lassen.
Seit einigen Jahren aber bedient man sich der höchst sinnreichen Eismaschine von Kirk, dem Oberingenieur der Fabrik, deren Princip die
Abkühlung von Salzlauge durch die Ausdehnung von comprimirter und zugleich auf die
gewöhnliche Temperatur abgekühlter Luft ist. Ihre volle Beschreibung findet sich in
diesem Journale Bd. CLXX S. 241; es genügt
also hier die Hinweisung darauf, daß der Träger der Reaction, die Luft, in Kirk's Maschine nichts kostet, während Aether oder Ammoniak sehr
kostspielige Körper sind, der erstere außerdem höchst feuergefährlich ist; bei den
unvermeidlichen Arbeitsverlusten ist dieser Umstand sehr zu beachten. Die in Young's alter Fabrik thätige Maschine entsprach einer
Production von 40 Centner Eis in 24 Stunden.
Das aus dem abgekühlten Oele auskrystallisirte Paraffin wird wie gewöhnlich durch
hydraulische Pressen von dem Schmieröl getrennt und in der bekannten Weise weiter
gereinigt. Es wird in Young's Fabrik nicht zu Kerzen
verarbeitet, sondern kommt in Blöcken in den Handel. Die Ausbeute beträgt 24 Pfund
aus einer Tonne Bogheadkohle von 2240 Pfund, also etwa ein Procent.