Titel: | Wood's Einrichtung von Revolvern und dazu gehörigen Patronen. |
Fundstelle: | Band 182, Jahrgang 1866, Nr. LVI., S. 201 |
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LVI.
Wood's Einrichtung von Revolvern und dazu gehörigen
Patronen.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Wood's Revolver.
Nach dem Engineer
vom 5. Januar 1866 wurde dem Amerikaner S. W. Wood eine neue Art von Revolvern nebst
dazu gehöriger Munition patentirt, deren Kammercylinder mit hinten geschlossenen
(Fig. 22)
oder auch central durchbohrten (Fig. 23) Ladungskammern
versehen ist, welche seitlich je eine längliche Oeffnung h, Fig.
20, 21, 22 und 23 haben, vermittelst deren der vorn zugespitzte Hammer des Schlosses die
Zündmasse der eingesetzten Kupferhülsenpatrone beim Schusse zur Entzündung bringt.
– Diese Zündöffnung befindet sich entweder dicht am Boden der Kammer, wie bei
Fig. 22,
oder mehr weiter nach vorn hin, wie bei Fig. 23, je nachdem die
Zündmasse hinter die Pulverladung oder zwischen Pulverladung und Kugel
(beziehungsweise in eine ringförmige Furche der letzteren) gelegt worden ist, was
nach Belieben des Bestellers geschehen kann, im letzten Falle aber noch
Durchlaßöffnungen für den Feuerstrahl der Zündmasse nöthig macht und in allen Fällen
eine bestimmte Form des vorn zugespitzten Schloßhahnes bedingt, damit derselbe stets
sicher in die Zündmasse der Patrone einschlagen kann.
Die durch Fig.
21 dargestellte Modification des Wood'schen
Revolvers, zu welcher Kammercylinder vom Durchschnitte Fig. 23 gehören, hat das
Ausstoßen der beim Schusse zurückbleibenden Patronenhülse vermittelst des Stäbchens
t zum Zweck, welches zu diesem Ende in die centrale
Durchbohrung des Kammerbodens eintritt, während bei den durch Fig. 20 im Durchschnitt
dargestellten Revolvern, mit Kammercylindern vom Durchschnitte der Fig. 22, nur eine Lüftung
der zurückgebliebenen Kupferhülse vermittelst des in die Zündöffnung h der Ladungskammer eintretenden oben zugeschärften
Bolzens E, Fig. 20, bewirkt wird,
welche diese Hülse dann beim Niederbeugen der vorderen Kammeröffnung durch ihre
eigene Schwere aus derselben herausfallen läßt.
Der Schloßmechanismus hat, neben der gewöhnlichen Art, den Ladungscylinder (wie bei
den Revolvern von Colt, Adams-Deane, Lefaucheux
etc.) durch die Hahnbewegungen zu wenden, noch den Winkelhebel s, Fig. 20, dessen oberer
Theil bei niedergelassenem und bei in Ruhe stehendem Hahne durch die vordere
Brustfläche desselben soweit vorgebeugt wird, daß ein Eintreten seines unteren,
rechtwinklig umgebogenen Theiles in die Einkerbungen i,
Fig. 22,
beziehungsweise Durchbohrungen m, Fig. 23, der hinteren
Kammercylinder-Wand nicht möglich ist; während dieses Eintreten vermittelst
einer Feder sofort bewerkstelligt und die Stellung des Ladungscylinders also fixirt
wird, sobald die Feder des Abzuges H (Fig. 20) in die Spannrast
des Hahnes eingetreten ist, in welcher Stellung letzterer mit dem oberen Theile des
Winkelhebels s keine Berührung mehr hat.
Das Beseitigen der Patronenhülsen nach dem Schusse und die Einführung neuer Ladungen
in die Kammern des Ladungscylinders erfordert hiernach immer ein vorheriges
Inruhestellen des Hahnes, wodurch der Ladungscylinder A
(Fig. 20
und 21) frei
um seine Achswelle g, die auch durch zwei central in
Stirn und Boden des Cylinders eingreifende Zapfen ersetzt werden kann, beweglich
gemacht wird.
Darapsky.