Titel: Anwendung der Field'schen Röhren bei Cornwall- und Walzenkesseln.
Fundstelle: Band 186, Jahrgang 1867, Nr. XVII., S. 81
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XVII. Anwendung der Field'schen Röhren bei Cornwall- und Walzenkesseln. Mit Abbildungen auf Tab. III. [Anwendung der Fields'schen Röhren bei Cornwall- und Walzenkesseln.] Das Field'sche Dampfkessel-System – welches im polytechn. Journal, 1865, Bd. CLXXVII S. 258 ausführlich beschrieben wurde – kommt immer mehr in Gebrauch. Fig. 1 und 2 stellen die Anwendung der Field'schen Röhren bei gewöhnlichen Cornwallkesseln und Kesseln mit halbkugelförmigen Enden dar, welche sich gegenwärtig in England sehr verbreitet. Bei den Cornwallkesseln werden die Field'schen Röhren hinter der Feuerbrücke im Rauchrohr angebracht, und obgleich man sie häufig in Blechen befestigt, welche nicht über 3/8 Zoll stark sind, zeigen sie doch niemals ein Leckwerden, weil bei diesem System die Ausdehnung und Zusammenziehung des Metalles nicht behindert ist. Vor einigen Jahren, wo das erstemal Field'sche Röhren bei einem Cornwallkessel angewendet wurden, machte man Versuche, um die hierdurch erzielbaren Vortheile zu erproben. Zu diesen Versuchen benutzte man zwei Kessel von genau gleicher Größe, welche in ganz derselben Weise eingemauert waren und durch denselben Kamin betrieben wurden; jeder dieser Kessel war bei 6 Fuß Durchmesser 25 Fuß 6 Zoll lang und hatte einen Rauchcanal von 3 Fuß Durchmesser. Der eine Kessel wurde mit 36 Field'schen Röhren versehen, der andere blieb ohne Röhren, und das Resultat war, daß in dem Kessel mit den Röhren 5 Tonnen Kohlen 76 Stunden lang ausreichten und 114 Zuber Wasser verdampft wurden, wogegen der Kessel ohne Röhren nur 102 Zuber Wasser verdampfte und die Kohlen bloß für 73 Stunden ausreichten, daher sich eine Kohlenersparniß von 15,5 Proc. bei dem Kessel mit den 36 Field'schen Röhren ergab, von denen der fragliche Kessel aber die vierfache Anzahl mit Vortheil zu enthalten vermochte. Seit diesen Versuchen sind in England viele Tausend Field'sche Röhren zur großen Befriedigung der Kesselbesitzer in Anwendung gekommen. Neuerlich hat Hr. G. R. Cowen, der bekannte Kesselfabrikant in Nottingham, einen Kessel der Fabrik von Carver und Mosley, welcher nicht schnell genug und nicht hinreichend Dampf für den Betrieb der dortigen Maschinen lieferte, mit 21 Field'schen Röhren versehen; dieser Kessel erzeugte dann ohne Schwierigkeit den erforderlichen Dampf mit einer Brennmaterial-Ersparniß von 25 Procent. Den Kesseln mit halbkugelförmigen Enden gibt man für die Anwendung der Field'schen Röhren eine Neigung gegen die Horizontale von beiläufig 1 : 12; aller Niederschlag aus dem Wasser zieht sich dann in einen zu diesem Zweck am Hintertheil des Kessels angebrachten Behälter, von wo er in gewöhnlicher Weise ausgeblasen wird. (Mechanics' Magazine, August 1867, S. 93.) (Auch auf dem Continent verbreitet sich das Field'sche Dampfkessel-System immer mehr; dasselbe ist bei den transportablen Dampfmaschinen der Fabrik von M. Webers in Berlin angewendet, welche im polytechn. Journal Bd. CLXXXV S. 329 beschrieben sind.)

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