Titel: Miscellen.
Fundstelle: Band 186, Jahrgang 1867, Nr. , S. 240
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Miscellen. Miscellen. Englische Gewichtseintheilungen. Wie ein Lausanner Correspondent im „photographischen Archiv“ (1867 S. 243) mittheilt, machte der bekannte Photograph Davanne in Paris darauf aufmerksam, daß in England unter derselben Benennung zwei verschiedene Gewichtssysteme bestehen, die ganz verschiedene Werthe haben, wenn man sie in Gramme umwandelt. 1) Handelsgewicht. (Avoirdupois.) 1 Unze = 28,349 Grammen 1 Drachme = 1,771 1 Gran = 0,065 2) Gewicht für Chemiker, Apotheker, Photographen etc. 1 Unze = 31,103 Grammen 1 Drachme = 3,881 1 Gran = 0,065 Man sieht, daß nur der Gran in beiden Systemen denselben Werth besitzt, bei Unzen und Drachmen aber eine sehr große Verschiedenheit stattfindet. Für die Umwandlung der in chemischen Vorschriften der Engländer vorkommenden Gewichts-Angabe gilt die zweite Tabelle. Nicht ganz richtig ist nach einer Bemerkung der Redaction des „photographischen Archiv's die Angabe Davanne's, daß diese zweite Tabelle das englische Troy-Gewicht repräsentire, denn das Troy-Gewicht hat keine Drachmen. Im Troy sind 24 Gran = 1 Pennyweight und 20 Pennyweights = 1 Unze (12 Unzen = 1 Pfund). Hiernach werden alle Metalle verkauft. Eine Unze metallisches Silber ist 480 Gran schwer, eine Unze salpetersaures Silberoxyd nur 437 1/2 Gran. Die neueste Glocken-Montirung, von J. Potzdech in Pesth. Die auf der Pariser Ausstellung befindliche, nach dem neuen Systeme montirte Glocke ist mit einem eisernen Glockenhelm und hohen Helmpratzen versehen. Von den nach der alten Art gegossenen Glocken werden die Kronen oder die sogenannten Glockenohren abgenommen, und anstatt diesen metallene Scheiben-Kronen angebracht. Beim Gießen neuer Glocken wird die Scheibe in einem Stück mit der Glocke gegossen. – Der wesentliche Vortheil dieser Scheibe besteht darin, daß die Glocke 12–24 Mal gedreht werden kann. Wenn nämlich der Schwengel die Glocke an einem Orte abgenutzt hat, kann er an eine andere Stelle anschlagen. Die Glocke wird bei jeder Wendung mit einem Schraubenschuber gesperrt, damit sie die gewonnene Stelle nicht verlassen kann. Es ist klar, daß, da die Glocke 12–24 Mal gedreht, werden kann, dieselbe auch 12–24 Mal länger dauert, und da sie auf allen Seiten einförmig abgenutzt wird, behält sie immer ihren reinen und natürlichen Klang. In einer gewissen Zeit schlägt die Glocke an den Schwengel um 1/5 Theil weniger als nach der alten Methode; z.B. eine 50 Centner-Glocke macht in einer Viertelstunde nach der alten Art 750 Schläge, hingegen nach der neuen in derselben Zeit nur 600. Indem die Zahl der Schläge weniger ist, erzielt man, daß der Ton von der Glocke rein ausströmt. Die Glocke, nach der neuen Methode montirt, benöthigt um 1/8 Theil weniger Raum als nach der alten, und schwingt sich dennoch gehörig aus, weil die hohen Helmpratzen niedriger angebracht sind als bei der alten Art, und so fällt das Gewicht dem oberen Theile mehr zu, wodurch der obere Theil der Glocke beim Läuten zurückgezogen wird. Folglich können auch in engen Thürmen größere Glocken angebracht werden als nach der alten Art der Fall war. Beim Läuten der neumontirten Glocken ist nicht das geringste Schwanken an den Thurmmauern bemerkbar. Das Läuten der Glocke ist so leicht, daß nicht einmal 1/6 Theil der Kraft, welche bei der alten Montirung gebraucht wurde, benöthigt wird; z.B. zum Läuten einer 100 Centner schweren Glocke ist eines Mannes Kraft hinlänglich, wobei hingegen bei der alten Montirung 6–7 Mann erforderlich waren. In dem Falle, daß der Schwengelriemen abreißen sollte, fällt der Schwengel, in der Glocke immer senkrecht hängend, auch senkrecht, nicht aber auf die Seite der Läutenden, wie es bisher wohl vorgekommen ist. Diese neue Glocken-Montirung wurde an folgenden Orten verwendet: in Klausenburg an fünf Glocken, im Großwardeiner Domkirchen-Thurme an vier, und daselbst im Thurme der dem Premontreischen Orden angehörigen Kirche an drei, in Debrezin an sieben, in Kaschau an einer, in Wien an fünf, in Neusohl auf dem Schloßthurme an einer, und dem Domkirchen-Thurme an drei etc. (Neue Gewerbeblätter aus Kurhessen.) Ueber die Neuberger Bessemer-Tyres. Die vom k. k. Eisenwerke Neuberg im Jahre 1865 an den Betriebsdirector Hrn. Haswell zu einem neuen Tender für die priv. Kaiser Ferdinands-Nordbahn gelieferten geschweißten Tyres aus Bessemermaterial sind vor Kurzem zur ersten Abdrehung gekommen und haben im Vergleich mit den Krupp'schen Gußstahl-Tyres und Bochumer Puddelstahl-Tyres, welche unter Tendern ähnlicher Construction laufen, nachstehendes Resultat geliefert: Gattungder Tyres. ZurückgelegteMeilen bis zur1. Abdrehung. Verlust anStärke bei der1. Abdrehung. Auf eine LinieAbnutzungentfallen demnachMeilen Anmerkung. NeubergBessemer-Tyres 5736 2,75''' 2086 DurchschnittlichesErgebniß von 6Stück Tyres. Krupp'scheGußstahl-Tyres. 4747 2,38''' 1994 DurchschnittlichesErgebniß BochumerPuddelstahl-Tyres. 3123 2,44''' 1279 von17 Stück Tyres. Demnach haben die von Neuberg gelieferten Bessemer-Tyres bei einer Linie Abnutzung um 92 Meilen mehr wie die Krupp'schen, – und um 807 Meilen mehr wie die Bochumer-Tyres zurückgelegt. Die österreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen entnimmt obige Notiz einem anerkennenden Schreiben der priv. Kaiser Ferdinands-Nordbahn-Direction vom 1. August d. J. an das k. k. Oberverwesamt Neuberg, und glaubt die darin enthaltenen Daten, welche aus vergleichenden Versuchen abgeleitet sind, der Oeffentlichkeit nicht vorenthalten zu sollen. Ueber die Benutzung von Exhaustoren in Gasfabriken. Nach einer von dem Vorstande des Vereines von Gasfachmännern ausgeführten Erhebung über die Verwendung von Exhaustoren in Gasfabriken zum rascheren Entfernen des Gases aus den Retorten liegt die Grenze, bis zu welcher die Gasanstalten im Allgemeinen ohne Exhaustoren arbeiten, zwischen 5 und 10 Millionen Kubikfuß Jahresproduction. Die Grenze, bis zu welcher die Anstalten es vortheilhaft finden, den Exhaustorbetrieb zeitweise einzustellen, ist nicht genau zu bestimmen; die meisten lassen den Exhaustor stehen, wenn die Tagesproduction auf 10,000 bis 15,000 Kubikfuß gesunken ist. Weitaus die ausgedehnteste Anwendung finden die Beal'schen Exhaustoren (einer rotirenden Pumpe ähnlich construirt); nur in sehr wenigen Anstalten werden Cylinderpumpen oder Kolbenexhaustoren und Ventilatoren angewendet. Als Vortheile der Anwendung des Exhaustors wurden folgende constatirt. Zunächst eine Mehrausbeute an Gas, die zu 1 bis 37 Proc., im Mittel zu 11 Proc. angegeben wird. Ob diese Mehrausbeute ausschließlich der Verminderung der Leckage zuzuschreiben ist, oder ob sich bei dem durch den Exhaustor bewirkten geringeren Drucke in den Retorten überhaupt mehr permanente Gase aus den Kohlen entwickeln, darüber scheinen die Meinungen getheilt zu seyn. Weiter wird übereinstimmend die geringere Graphitbildung und die damit zusammenhängende längere Dauer der Retorten, sowie der Umstand hervorgehoben, daß die Risse in den Retorten sich nach dem Ausbrennen viel leichter und schneller dichten lassen. Der Verschluß der Retortendeckel ist weit leichter, und im Nothfall kann man bei Exhaustorbetrieb auch Harz, Holz etc. in Chamotteretorten verwenden etc. Allgemein wird hervorgehoben, daß der Betrieb mit Exhaustor regelmäßiger und sicherer sey, als ohne denselben, und keine einzige Anstalt, die mit Exhaustor arbeitet, spricht sich unzufrieden über denselben aus. Die Anlagekosten betrugen bei einer Jahresproduction bis zu 10 Millionen Kubikfuß durchschnittlich 1473 Thaler und stiegen bis zu einer solchen von 50 bis 70 Millionen Kubikfuß durchschnittlich auf 3248 Thlr. Die Betriebskosten per 1000 Kubikfuß Production betrugen in den extremen Fällen 0,55 und 22,8 Pf., im Durchschnitt 7,2 Pf., und selbst bei kleinen Anstalten nur in einzelnen Fällen über 1 Sgr. Ueber Luftverschlechterung in Wohnräumen durch künstliche Beleuchtung. Hierüber hat Dr. Branislaw Zoch Versuche angestellt, über welche v. Gorup-Besanez im Journal für Gasbeleuchtung, 1867 S. 401, ausführlich berichtet. Die Versuche erstreckten sich auf Gas-, Petroleum- und Oelbeleuchtung und es wurde beobachtet, um wie viel der Kohlensäuregehalt der Luft in einem Zimmer bei einer gewissen Dauer der Beleuchtung zunahm. Berechnet man, um einen Vergleich zu ermöglichen, die Kohlensäurezunahme bei den drei Beleuchtungsarten auf den Raum von 100 Kubikmeter und eine Lichtstärke von 10 Normalflammen, so ergeben sich folgende Resultate für die absolute Zunahme des Kohlensäuregehaltes in der Luft: Brenndauer. Kohlensäurezunahme in Procenten. Für Petroleum. Für Leuchtgas. Für Oel. 1 Stunde 0,0929 0,0708 0,0537 2     „ 0,1456 0,1342 0,1038 3     „ 0,1779 0,1513 0,1190 4     „ 0,1811 0,1562 0,1229 Es entwickelt also bei gleicher Lichtstärke das Petroleum noch mehr Kohlensäure als Leuchtgas und dieses mehr als Oel; bei Petroleumbeleuchtung wurde bei einer Zunahme der Kohlensäure von 0,1779 Proc. die Luft bereits unangenehm und unbehaglich, eine Erscheinung, die bei gleicher Brenndauer des Leuchtgases weniger und bei Oelbeleuchtung gar nicht bemerkbar war. Da man nicht annehmen kann, daß die Kohlensäure allein diese Unbehaglichkeit veranlaßt, so muß man den Grund derselben in den der Luft neben der Kohlensäure sich beimischenden unvollkommenen Verbrennungsproducten suchen. Eine feine Nase riecht übrigens bei der Petroleumbeleuchtung, auch bei guter Lampenconstruction, bald die hier reichlicher auftretenden unvollkommenen Verbrennungsproducte. Weiter machen obige Zahlen sehr anschaulich, daß für alle drei Beleuchtungsarten die Kohlensäurezunahme nach dreistündiger Brenndauer nahezu ein Maximum wird, was natürlich nur für die speciellen Ventilationsverhältnisse Geltung hat, unter denen die Versuche angestellt wurden. Die Versuche setzen die Vorzüge der guten Oelbeleuchtung außer Zweifel, welche die Luft entschieden am wenigsten mit fremdartigen Beimischungen beladet. Daß sich Petroleumbeleuchtung in letzterer Beziehung am ungünstigsten stellt, hat nur eine beschränkte praktische Bedeutung, da diese Art von Beleuchtung bei uns wenigstens nur selten durch Brennvorrichtungen erzielt wird, die eine sehr intensive Lichtstärke und damit auch einen bedeutenden Consum von Leuchtmaterial bedingen. Anders aber verhält es sich mit der Gasbeleuchtung. Die Unbehaglichkeit, welche man bei längerem Aufenthalt in mit Gas stark beleuchteten Räumen empfindet, ist allerdings zum Theil auf Rechnung der unangenehm strahlenden Wärme zu setzen, welche ebenfalls als Attribut der Gasbeleuchtung auftritt. Allein eine zweite Quelle dieser Unbehaglichkeit ist unbedingt die selbst bei guter künstlicher Ventilation kaum zu vermeidende Luftverschlechterung. Für kleine Zimmer mit mangelhafter Ventilation ist Gasbeleuchtung sicherlich wenig geeignet und alle Nachtheile derselben werden sich hier in verstärkter Weise geltend machen. (Deutsche Industriezeitung, 1867, Nr. 41.) Jährliche Quecksilberproduction der Erde. Man schätzt dieselbe auf 61,000 Ctr., wovon auf Spanien 20,000, auf Californien (Neu-Almaden) 28,000, auf andere californische Gruben 7500, auf Peru 3000 und auf Deutschland mit Oesterreich und Frankreich 2500 Ctr. kommen. Man nimmt an, daß Mexico, Peru, Chile und Bolivia jährlich zur Silbergewinnung 23,000, China und Japan zur Zinnoberfabrication und Silbergewinnung 10,000, Australien und Californien zur Silber- und Goldgewinnung, Europa und die Vereinigten Staaten für ihre Industrie 12,000 Ctr. Quecksilber bedürfen, so daß jährlich an 51,000 Ctr. verbraucht werden, mithin der Bedarf der alten und neuen Welt hinreichend gedeckt erscheint. Ueber das Auftreten von Thalliumtrioxyd bei der Elektrolyse thalliumhaltiger Verbindungen, sowie über eine auffallende Eigenschaft dieses Oxydes; von Prof. Böttger. Eine neulich von mir beobachtete Eigenschaft des braunen Thalliumtrioxyds gibt vielleicht späterhin einmal, wenn das Thallium in größerer Menge und auf wohlfeilerem Wege wird zu gewinnen seyn, Veranlassung zur Fabrikation einer neuen Art von phosphorfreien Streichzündhölzern. Das genannte Oxyd sieht man unter anderen bei der Elektrolyse verschiedener in Wasser gelöster Thalliumsalze, z.B. des salpetersauren und schwefelsauren Thalliumoxyds auf dem als Anode dienenden Platinblechstreifen sich in Gestalt eines fest anhaftenden braunen Ueberzuges ablagern, während an der Kathode metallisches Thallium in silberglänzenden krystallinischen Blättchen sich abscheidet. Auf chemischem Wege gewinnt man das Trioxyd mit großer Leichtigkeit in Gestalt eines an Farbe dem Bleisuperoxyd frappant ähnlich aussehenden dunkelbraunen Pulvers, wenn man frisch gefälltes Chlorthallium mit einer unterchlorigsauren Natronlösung (mit vorwaltendem Aetznatron) in der Wärme digerirt. Unterwirft man ein Gemisch dieses trockenen Thalliumtrioxyds und Schwefelblumen einer mäßig starken Friction, so sieht man dasselbe unter Explosion sich entzünden. Mengt man dagegen das Trioxyd mit circa dem achten Theil seines Gewichtes sogenanntem Goldschwefel (Antimonsupersulfid), so sieht man bei verhältnißmäßig schwacher Friction dieses Gemisch sich ganz ruhig entzünden. Eine nützliche pyrotechnische Verwendung dieses letzteren Gemisches dürfte daher hoffentlich wohl nicht lange auf sich warten lassen. Unter Anderem will ich hier nur erwähnen, daß dieses Gemisch vom kleinsten elektrischen Funken sich entzünden läßt, ja in dieser Hinsicht das bekannte Gemisch von gleichen Gewichtstheilen chlorsaurem Kali und schwarzem Schwefelantimon weit übertrifft. Hierbei kann ich auch nicht unerwähnt lassen, daß das pikrinsaure Thalliumoxyd sich durch Schlag gleichfalls leicht entzünden läßt. (Jahresbericht des physikalischen Vereins in Frankfurt a. M. für 1865–66.) Neues Schweißpulver zum Schweißen oder Löthen von Eisen und Stahl. Bernard Lietar zu Brüssel (rue Houblon, 4) hat kürzlich ein Patent auf eine verbesserte Composition zum Schweißen von Eisen und Stahl genommen. Dieselbe besteht aus 1000 Th. Eisen-, beziehungsweise. Stahlfeilspänen, 500 Th. Borax, 50 Th. Copaivabalsam (anstatt dessen auch ein harziges Oel angewendet werden kann) und 75 Th. eines Ammoniaksalzes (Salmiak, kohlensaures Ammoniak oder ein anderes). Diese Bestandtheile werden innig mit einander gemengt, geglüht und dann fein gepulvert. Die Anwendungsweise des Pulvers ist die folgende. Angenommen, es sollen zwei Stücke Eisen oder zwei Stücke Stahl, oder ein Stück Eisen und ein Stück Stahl zusammengeschweißt werden. Die miteinander zu verbindenden Stellen werden mit dem Pulver bestreut, und dann bekommt das Ganze eine Hitze, die so stark seyn muß, daß das Pulver schmilzt, wozu Kirschrothglühhitze erforderlich ist. Dann werden die Stücke aus dem Feuer genommen und auf gewöhnliche Weise zusammengeschweißt. Haben dieselben so große Dimensionen, daß sie nicht beide zusammen und gleichzeitig in daß Feuer gebracht werden können, oder wird dieß durch irgend einen anderen Umstand verhindert, so wird zunächst das eine Stück an der zu schweißenden Stelle zum Rothglühen erhitzt und mit dem Schweißpulver bestreut; darauf wird das zweite Stück an dem betreffenden Punkte zum Weißglühen erhitzt, und dann werden beide zusammengeschweißt. Dieses Verfahren ist besonders bei der Reparatur großer Stücke zur Anwendung geeignet. (Mechanics' Magazine, Juli 1867, S. 43) Crawshay's Verfahren zum Raffiniren von Roh- und Gußeisen. George Crawshay zu Gateshead am Tyne hat kürzlich auf ein „neues Verfahren zum Präpariren oder Raffiniren von Roh- und Gußeisen für den Puddelproceß“ ein Patent genommen. Nach diesem Verfahren soll das Eisen in einem Kupolofen oder einem anderen für den Zweck geeigneten Gebläseofen mit einem Zuschlage von Thon und Eisenschlacken, bei zu großer Strengflüssigkeit auch noch unter Zusatz einer geringen Menge Stabeisen, oder von gebranntem Kalk, Kalkstein oder Kreide, eingeschmolzen werden, wodurch es, indem es in fein vertheiltem Zustande mit den Zuschlagsmaterialien wiederholt in Berührung komme, auf seinem Wege durch dieselben von vielen Verunreinigungen befreit werde. Der Thon soll in rohem oder auch in gebranntem Zustande, z.B. in Form alter Backsteine, falls dieselben nicht zu sandig sind, angewendet werden. Zur weiteren Verbesserung der Qualität des Eisens soll auch eine gewisse Menge guter Eisenerze, in rohem oder aufbereitetem Zustande, während des Schmelzprocesses zugesetzt werden, und zwar, den Erfahrungen des Erfinders entsprechend, im Verhältnisse von 5 Ctr. Erz auf 3 Ctr. Metall. Das niedergeschmolzene Roheisen wird in eiserne Formen, oder aber n Formen aus Sand, der zur Verhütung des Anbackens von Sandkörnern mit der nöthigen Menge Kohlengestübbe vermengt seyn muß, abgestochen. – Die Menge des zuzuschlagenden Thones soll nach der Qualität desselben regulirt, durchschnittlich aber sollen auf 1 Tonne Roheisen 4 Ctr. Thon und 6 Ctr. Cinders genommen werden. Der Thon soll möglichst frei seyn von Schwefel, Phosphor und freier Kieselsäure. – Das auf diese Weise behandelte Eisen soll nach der Behauptung des Erfinders einer weiteren Raffinirung nicht bedürfen und soll sich mit erheblicher Ersparung an Zeit und Brennmaterial verpuddeln lassen. Die Zuschlagsmaterialien sollen die schädlichen Beimengungen des Roheisens, Schwefel, Silicium, Phosphor, Arsen ausscheiden; die Menge des Zuschlags soll nach der Menge dieser vorhandenen Substanzen regulirt werden. Roheisen soll mehr davon bedürfen als altes Gußeisen. – Mittelst dieses Processes behauptet der Erfinder, ein Eisen von sehr guter Qualität zu erhalten. (Mechanics' Masgazine, Juli 1867, S. 43.) Ueber die Anwendung der Kieselsäure in der technischen Chemie; von Gossage. Es ist eine längst bekannte Thatsache, daß Chlornatrium bei hoher Temperatur und in Gegenwart von Wasserdampf durch die Kieselsäure zersetzt wird; allein eine praktische Verwerthung dieser Reaction für einen industriellen Zweck war bisher noch nicht gefunden worden. – Die Flamme eines mit Holzkohle gefüllten Schachtofens, einer Art mit heißem und Wasserdampf beigemengt enthaltendem Winde betriebenen Kupolofens läßt man auf Steinsalz einwirken; dieses verflüchtigt sich bei hoher Temperatur und wird auf Quarzstückchen, die in einem ähnlichen Ofen befindlich sind, geleitet. In Folge der dabei stattfindenden Reaction entsteht Chlorwasserstoffsäure, die sich verflüchtigt und kieselsaures Natron, welches sich in geschmolzenem Zustande auf der Ofensohle ansammelt. – Das letztere Product wird zu einer Art von Erd- oder Kieselseife verarbeitet, welche in England viel verbraucht wird; auch wird es sich auf kohlensaures Natron benutzen lassen, sobald ein einfaches Verfahren zur Abscheidung der Kieselsäure durch Behandlung des Wasserglases mit Kohlensäure aufgefunden worden seyn wird. Vergleichen wir dieses Verfahren, mit dessen Hülfe die Fabrication von Soda ohne Anwendung von Schwefelsäure möglich seyn wird, mit der in der letzten Zeit empfohlenen Methode zur wohlfeilen fabrikmäßigen Darstellung von Kieselfluorwasserstoffsäure,Polytechn. Journal Bd. CLXXVII S. 171. so läßt sich nicht verkennen, daß die Kieselverbindungen in der Industrie dereinst eine ganz neue Rolle spielen und sonach die Zahl der von ihr bisher benutzten Agentien vermehren werden. (Bulletin de la Société d'Encouragement, Juli 1867, S. 478.) Neues Verfahren zur Fabrication der Weinsäure. Juette und de Pontèves suchten zur Fabrication der Weinsäure, welche bis jetzt ausschließlich aus der Weinhefe gewonnen wird und deren Preis immer noch sehr hoch ist, die ausgepreßten oder bereits der Destillation unterworfenen Weintrestern zu benutzen, welche nur noch als Dünger Werth haben. Ihr Verfahren ist das folgende: Die Trestern werden mit 2 Proc. Schwefelsäure versetzt und mehrere Stunden lang gekocht; dadurch wird die in gebundenem Zustande vorhandene Weinsäure frei gemacht, während der nicht in Gährung übergegangene Antheil Zucker nicht nur unzersetzt bleibt, sondern auch durch die Einwirkung der Schwefelsäure auf den Cellulosegehalt der Rückstände eine gewisse Menge Traubenzucker gebildet wird, der im Verein mit jenem Zucker in gelöstem Zustande der Gährung unterworfen werden kann, wornach die Flüssigkeit bei der Destillation eine nicht unbedeutende Quantität Alkohol liefert. Nach dem Decantiren der erwähnten zuckerhaltigen Flüssigkeit wird Kalkmilch zugesetzt; es bildet sich weinsaurer Kalk und aus diesem wird die Weinsäure auf dem gewöhnlichen Wege ausgeschieden. Nach Angabe der Erfinder gibt die von der Production einer Million Hektoliter Wein zurückbleibende und auf die angegebene Weise behandelte Trestermenge 200000 Kilogr. Weinsäure im Werthe von etwa 600000 Fr. (Annales du Génie civil, August 1867, S. 535.) Neues Verfahren zur Behandlung der Fette bei der Kerzen- und Seifenfabrication. Die Verseifung der Fette, welche bei Gegenwart alkalischer Basen, sowie selbst bei Gegenwart von Bleioxyd, vollständig stattfindet, tritt bei Berührung mit flüssigem Aetzammoniak nicht ein; jedoch erfolgt eine theilweise Verbindung und eine Veränderung der chemischen Constitution, durch welche die Emulsirung der Fette im Wasser befördert wird. Von dieser Thatsache ausgehend, benutzt Bourgougnon das Ammoniak zur Behandlung der Fettsubstanzen bei der Seifen- und Kerzenfabrication. Bekanntlich bestehen die Fette, wenn wir das Glycerin unberücksichtigt lassen, aus starrem oder festem Margarin und Stearin und aus flüssigem Olein. Durch den Verseifungsproceß werden diese drei Körper zu Margarinsäure, Stearinsäure und Oleinsäure umgewandelt. Da die Oleinsäure ein lästiges Nebenproduct von nur geringem Werthe ist, so sucht der Erfinder ihre Bildung zu vermeiden. Zu diesem Zwecke behandelt er die Fette mit flüssigem Ammoniak in der Weise, daß eine vollständige Emulsion entsteht; darauf wird das Ganze ausgepreßt. Das Ammoniak bewirkt eine Trennung der genannten drei Substanzen und das Olein läßt sich von den beiden anderen Körpern beinahe vollständig scheiden. Man hat demnach nur ein fast ganz oleinfreies Gemenge von Stearin und Margarin zu verseifen; folglich muß auch das Product ziemlich frei von Oleinsäure ausfallen. Nach des Erfinders Bemerkung bildet die durch eine derartige Behandlung der Fette entstandene Emulsion eine zu Maschinenschmiere sehr geeignete Substanz, eine Angabe, welche durch Versuche zu bestätigen sein wird. (Annales du Génie civil, August 1867, S. 538) Verfahren zur Umwandlung der flüssigen Oleinsäure in starre oder feste Palmitinsäure. Eine allerdings nicht als neu zu bezeichnende Entdeckung hat kürzlich eine wichtige praktische Verwerthung gefunden. Varrentrapp beobachtete nämlich schon vor mehreren Jahren, daß Oleinsäure, wenn sie mit Aetzkali behandelt wird, sich zum großen Theil in Palmitinsäure, das starre Fett des Palmöls, verwandelt, welches zur Fabrication von harten Kerzen benutzt wird. Das Palmöl enthält ungefähr 40 Proc. starres und 60 Proc. flüssiges Fett, und bei dem weit größeren Handelswerth des ersteren würde eine wohlfeilere Methode zur Umwandlung des flüssigen in das starre Fett von bedeutender Wichtigkeit seyn. Ob das vor Kurzem in Frankreich dem Hrn. Paraf Javal patentirte Verfahren den für einen günstigen commerciellen Erfolg erforderlichen Bedingungen völlig zu entsprechen im Stande ist, darüber vermögen wir nicht zu entscheiden; wir verzeichnen dasselbe jedoch gern als interessante praktische Anwendung einer wissenschaftlichen Entdeckung. Bei der fabrikmäßigen Ausführung des Varrentrapp'schen Processes erhitzt der Erfinder 1 Th. Oleinsäure mit 2 bis 3 Th. Aetzkali, wobei sich unter Aufschwellen und Aufblähen der Masse eine ziemlich erhebliche Menge Wasserstoffgas entwickelt. Nach einiger Zeit sinkt die aufgeblähte Masse plötzlich wieder zusammen, ein Zeichen, daß die Umwandlung vollständig stattgefunden hat. Bei dieser Umwandlung oder Zersetzung spaltet sich die Oleinsäure in Essigsäure und Palmitinsäure, und somit bildet die erhaltene Masse ein Gemenge von einer Seife (palmitinsaurem Kali) mit essigsaurem Kali und freiem Kali. Da die Seife in einer starken Alkalisolution löslich ist, so wird allmählich Wasser zugesetzt, bis sie sich ausscheidet, worauf sie von der Mutterlauge getrennt werden kann. Um diese Seife frei von überschüssigem Alkali zu erhalten, wird sie in Wasser gelöst und mittelst einer concentrirten Kochsalzlösung niedergeschlagen (ausgesalzen), eine Operation, welche durch die Anwendung von Carré's Refrigerationsapparat befördert wird. Dann wird die Seife zur Abscheidung der Palmitinsäure mittelst einer Mineralsäure zersetzt; die erhaltene Palmitinsäure wird nöthigenfalls durch eine Destillation gereinigt. Die vorhin erwähnte Mutterlauge besteht selbstverständlich aus einer Lösung von essigsaurem Kali und freiem Kali; letzteres, sowie das Kali des Essigsäuresalzes kann durch Eliminirung dieser Säure wiedergewonnen und bei einer neuen Operation benutzt werden. – Schließlich ist noch zu bemerken, daß nach der Angabe des Erfinders anstatt des Kalis auch Natron angewendet werden kann. (Mechanics' Magazine, September 1867, S. 178.) Erkennungsmittel für ächten Kirschbranntwein; von O. Desaga. Von dem im Handel vorkommenden Kirschbranntwein unterscheiden sich gegenwärtig zweierlei Qualitäten, das aus den gegohrenen Waldkirschen dargestellte und das aus den gewöhnlichen Kirschen erhaltene Destillationsproduct. Die erstere Qualität, welche sich durch einen eigenthümlichen köstlichen Geschmack, der evident dem besonderen Einfluß der Bodenbeschaffenheit zugeschrieben werden muß, auszeichnet, wird viel theurer bezahlt als die zweite. Keine Handelssubstanz wird so vielfachen Fälschungen unterworfen, als gerade diese. Es gibt sogenannte Destillateurs, welche das Kirschenwasser durch einfache Maceration zerstoßener Kirschensteine mit Weingeist zubereiten; wieder Andere, die demselben ganz einfach eine alkoholische Lösung von ätherischem Bittermandelöl oder auch Kernöl substituiren; Andere endlich, welche, etwas gewissenhafter, sich damit begnügen, dem ächten Kirschenwasser eine gewisse Quantität gewöhnlichen Weingeistes zuzusetzen. Es existirt jedoch ein einfaches Mittel, ein unfehlbares Verfahren, um das ächte Kirschwasser von dem unächten augenblicklich zu unterscheiden. Man gibt in ein Liqueurgläschen eine Messerspitze voll geraspeltes Guajakholz, welches in jeder Apotheke zu haben ist, und fügt demselben eine kleine Quantität des zu untersuchenden Kirschbranntweins hinzu. Ist derselbe ächt, so entsteht nach einigem Schütteln beinahe augenblicklich eine schön indigoblaue Färbung, welche erst nach einer Stunde vollkommen verschwindet. Das mit Weingeist vermischte Kirschwasser nimmt eine schwach hellblaue Färbung an, die von bedeutend kürzerer Dauer ist, als beim reinen Product. Pseudokirschwasser, welches man vermittelst Bittermandelöl, Kirschlorbeerwasser oder auch durch Maceration von zerstoßenen Kirschkernen mit Alkohol bereitet hat, erzeugt mit Guajakholz eine gelbliche Tinte – von einer blauen Färbung jedoch keine Spur. Da der mit zerstoßenen Kirschenkernen macerirte Alkohol durch Zusatz von Guajakholz die erwähnte Färbung nicht annimmt, so scheint durch die, bei der Destillation des Kirschbranntweins benöthigte Wärmeanwendung ein neuer oxydirend wirkender Körper zu entstehen, welcher durch seine Einwirkung auf den complexen in dem Guajakholz enthaltenen Harzstoff (Guajakharz, Guajakharzsäure, Guajakonsäure, Guajacilsäure) die blaue Farbe erzeugt. Will man das Ergebniß der eben bezeichneten und Jedermann zugänglichen chemischen Reaction vermittelst nachträglicher Probe controliren, so vermenge man in einem weithalsigen Fläschchen eine gewisse Quantität Kirschbranntwein mit Olivenöl. Diese Mischung werde während wenigstens 12 Stunden in inniger Berührung gelassen und dabei Sorge getragen, das Ganze von Zeit zu Zeit tüchtig umzuschütteln. Man gießt hierauf vorsichtig das Oel ab, welches noch einigen Minuten ruhigen Stehens obenauf schwimmt; ist es geruchlos, so ist der Kirschgeist rein, denn das wesentlich flüchtige Princip, welches sich durch die Destillation innig mit dem Product verbindet, trennt sich unter keinen Umständen von demselben. Das unächte Kirschwasser im Gegentheil, welches bloß durch einfache Mischung dargestellt ist, gibt sein riechendes Princip dem Olivenöl ab, wovon man sich nach dem Abgießen leicht überzeugen kann. (Badisches Wochenblatt für Landwirthschaft, 1867 S. 188.) Ueber die Wirkung des schwefelsauren Natrons auf die Hornhaut des Auges. Die Cornea, die den Augapfel an seiner Vorderseite bedeckende Hornhaut bekommt nicht selten und in Folge verschiedener Ursachen, weiße oder gelblichweiße undurchsichtige Flecken, welche sich, wenn sie vernachlässigt werden, vergrößern und die Sehkraft mehr oder weniger beeinträchtigen, ja zuweilen gänzliche Blindheit herbeiführen. Gegen dieses Uebel sind mancherlei Mittel angerathen worden; so Höllenstein, wenn der Fleck klein ist, ein wesentlicher Umstand, nicht weil die Cornea selbst gefährdet wird, denn diese ist gegen das Aetzmittel durchaus unempfindlich, sondern weil die Bindehaut des Augenlides durch die Berührung mit der geätzten Hornhaut, falls die touchirte Fläche groß, und nicht sogleich Wasser zur Hand ist, leicht leiden kann. Ferner werden Zinkpräparate und verschiedene alkoholische Flüssigkeiten in derartigen Fällen manchmal mit Vortheil angewendet. Indessen klagt Dr. de Luca in einem an die französische Akademie der Wissenschaften gerichteten Schreiben, daß es ihm in seiner langjährigen Praxis niemals möglich gewesen sey, durch die genannten Mittel derartige Flecken gänzlich zu beseitigen; ja, daß sogar dergleichen durch die Anwendung jener Mittel entstanden seyen, anstatt zu vergehen. Dieß war hauptsächlich der Fall mit Opium und tanninhaltigen Präparaten, indem dieselben die Eigenschaft besitzen, Eiweißsubstanzen zu coaguliren und ihrer Durchsichtigkeit zu berauben. Nach manchen fruchtlosen Versuchen gerieth de Luca auf die Anwendung von schwefelsaurem Natron, welches die Eigenschaft besitzt, das Fibrin des Blutes in Lösung oder in flüssigem Zustande zu erhalten. Demzufolge ließ er eine concentrirte wässerige Lösung dieses Salzes tropfenweise auf den tranken Augapfel fallen und wiederholte dieses Verfahren täglich. Schon nach Verlauf mehrerer Tage wurden die Flecken kleiner; doch schien dieß Verfahren zu langwierig, weßhalb de Luca das Salz in Form eines äußerst feinen Pulvers anzuwenden beschloß. Zu diesem Zwecke wurde der Kopf des Kranken in horizontale Lage gebracht und eine geringe Menge des Pulvers auf den Augapfel gestreut, so daß es von den Augenflüssigkeiten selbst gelöst wurde. Dieses Verfahren bewährte sich durchaus; Patienten, die vor Anwendung des Pulvers gar nicht sehen konnten, vermochten nach mehrtägigem Gebrauche desselben Gegenstände unbestimmt zu unterscheiden und waren nach einiger Zeit gänzlich wieder hergestellt. (Mechanics' Magazine, Juli 1867, S. 39.) Rübenzucker-Production und Consumtion in Oesterreich. Nach dem stenographischen Berichte über die am 29. und 30. Juni d. J. in Pesth abgehaltene General-Versammlung des Vereines für Rübenzucker-Industrie im Kaiserthum Oesterreich (Wien 1867), wurden 21,761,263 W. Ctr. (à fast 1,2 preuß. Ctr.) Rüben versteuert in der Campagne 1866/67 gegen 15,855,527 W. Ctr. im Vorjahre. Es bestanden 156 Fabriken, wovon 140 in Thätigkeit waren, die meisten in Böhmen und Mähren. Die Zuckerconsumtion betrug pro Kopf in Oesterreich unter der Ens 15 Pfd., Salzburg und Ober-Oesterreich 6 Pfd., Schlesien 4 4/5 Pfd., Böhmen 4 3/4 Pfd., Steiermark 4 1/2 Pfd., Küstenland 4 1/5 Pfd., Mähren 3 1/2 Pfd., Kärnthen und Krain 3 Pfd., Ungarn, Galizien, Siebenbürgen 2 Pfd., Kroatien, Slavonien, Daimatien 1 bis 1 1/2 Pfd. Die Ausfuhr betrug über eine halbe Million W. Ctr. Verbrauch von Eiern. Das englische Journal The Grocer veröffentlicht einen interessanten Artikel über den Verbrauch von Eiern, dem wir folgende Zahlen entnehmen. In den Jahren 1843 bis 1847 wurden in England im Mittel jährlich 73 Millionen Eier importirt, in den nächsten 5 Jahren schon 103 Mill., dann 147 Mill., dann 163 Mill. Stück. Im Jahre 1861 kamen 203,313,316 Stück Eier nach England, 1864 dagegen 335,398,240 und 1866 sogar 438,878,880 Stück, also mehr als 1 Mill. täglich; Frankreich lieferte für diese Einfuhr etwa 11mal so viel als die übrigen Länder zusammen genommen, unter denen Belgien die erste Stelle einnimmt. Der Eierverbrauch der Stadt Paris, 74 Mill. im Jahre 1807, ist auf 174 Mill. Stück im Jahre 1853 gestiegen. Die Gesammtausfuhr Frankreichs an Eiern hatte von 1815 bis 1835 im Mittel jährlich einen Werth von 2,786,000 Frcs., 1850 schon von 7,512,000 Frcs., 1858 von 10,418,000 Frcs., 1865 von 37,650,000 Frcs., und 1866 von 42,334,000 Frcs. (Wochenblatt zu den preußischen Annalen der Landwirthschaft, 1867, Nr. 41.)