Titel: Transportable Pumpe von Passier in Paris.
Fundstelle: Band 188, Jahrgang 1868, Nr. LVI., S. 187
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LVI. Transportable Pumpe von Passier in Paris. Aus Armengaud's Génie industriel, December 1867, S. 315. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Passier's transportable Pumpe. Hr. Passier hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine billige doppeltwirkende Pumpe zu construiren, deren Dimensionen so gewählt sind, daß eine Person von mittlerer Kraft dieselbe ohne große Mühe zu handhaben im Stande ist. Die bis jetzt gebräuchlichen Pumpen und insbesondere die Feuerspritzen erfüllen diese Bedingungen nur unvollkommen, denn sie erfordern eine Masse von Zubehör, dessen Kosten oft den Preis des Pumpapparates selbst übersteigen und beanspruchen, um sie in Thätigkeit zu setzen und zu erhalten, die Kraft von zwei und mehr Menschen. Bei Passier's Pumpe dagegen ist weder Zubehör noch Hülfspersonal erforderlich. Die Röhren und Schläuche sind durch ein besonderes System von Kniestücken ersetzt, welches bei großer Solidität sehr leicht in allen Richtungen beweglich ist. Außerdem war der Erfinder bemüht, das Gewicht der Pumpe möglichst zu vermindern, um dieselbe leicht transportiren zu können. Er hat daher Alles, was in jedem Augenblick leicht angebracht werden kann, von der Pumpe getrennt, wie z. B. den Handhebel. Fig. 23 stellt eine Pumpe dieses Systemes im Längendurchschnitt dar; Fig. 24 ist ein Querschnitt nach der Linie 1–2 der Fig. 23. Der Pumpenkörper P, welcher vertical ist, steht in dem Ausgußkasten H parallel mit dem Windkörper R, in welchen die mit den Druckventilen r und r′ versehenen Ausflußöffnungen einmünden. Die Saugöffnungen, welche durch die Klappen a und a′ geschlossen werden, münden in eine Röhre A, deren Mündung gegen den Boden des Kastens H gerichtet ist. Dieses Rohr A ist mit dem Cylinder P der Pumpe durch Schraubenbolzen verbunden, welche zugleich zur Befestigung der aus Leder hergestellten Klappengelenke dienen. Der obere Theil des Reservoirs H ist durch einen Deckel verschlossen, auf dem das Knie E des Rohres G befestigt ist, an welches nach Bedürfniß ein Spritzenmundstück, ein Schlauch oder ein gewöhnliches Ausgußrohr befestigt werden kann. Der Deckel R′ besteht aus Gußeisen und trägt bei r2 zwei Ansätze, welche dem Führungsleisten M des Handhebels L als Drehpunkt dienen. Der Kasten H, dessen Dimensionen möglichst reducirt sind, sitzt auf einem Bret, welches man mit Hülfe der Handgriffe i leicht fortbewegen kann. Auf einer der flachen Seiten des Kastens H sind zwei Armriemen S befestigt, womit ein Mann den ganzen Apparat auf seinem Rücken zu transportiren im Stande ist. Der Erfinder schlägt vor, das Reservoir aus Kupferblech herzustellen und den Träger r2 am Körper der Pumpe selbst zu befestigen. Das Saugrohr A könnte auch horizontal gestellt werden, um daran eine Verlängerung zu befestigen, mittelst deren man im Stande wäre das Wasser aus irgend einem Reservoir anzusaugen.

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Tafel Tab.
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Tab. IV