Titel: Le Boeuf's hydraulischer Aufzug.
Fundstelle: Band 189, Jahrgang 1868, Nr. CX., S. 451
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CX. Le Boeuf's hydraulischer Aufzug. Nach dem Mechanics' Magazine, Juli 1868, S. 26. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Le Boeuf's hydraulischer Aufzug. Die Maschinenfabrik von Flaud in Paris fertigt nach einer Erfindung des Mechanikers Le Boeuf hydraulische Aufzüge, deren Einrichtung einige Aehnlichkeit mit derjenigen der ehemaligen pneumatischen Eisenbahnen hat. Die Eigenthümlichkeiten derselben sind aus unseren Figuren zu ersehen. Fig. 11 ist ein verticaler Durchschnitt durch die Mitte des Steigrohres; Fig. 12 ein Grundriß mit Durchschnitt der Kolbenstange; Fig. 13 und 14 sind Querschnitte des Steigrohres in größerem Maaßstabe. Das Rohr A ist seiner Länge nach aus mehreren Stücken zusammengesetzt und ausgebohrt; mit den Flanschen A1 sind die einzelnen Stücke zusammengeschraubt, während die Flanschen A2 als Verstärkungsrippen dienen. An der vorderen Seite befindet sich ein mit Längenrippen versehener offener Schlitz; in demselben sind die Stahlleisten E fest eingeschraubt und lassen zwischen sich nur einen schmalen glatten Schlitz für den Arm D. Die Stange B und die beiden mit Stulpen versehenen Kolben B1, bilden den in dem Rohre auf und ab gleitenden Kolben. Die starke Stange B faßt in ihrer Mitte den durch den Schlitz reichenden Arm D, welcher außen den Wagen mit der Plattform des Aufzuges trägt. Die Stahlleisten E sind an der inneren Seite so ausgearbeitet, daß zwischen ihnen und dem Gußeisen des Rohres zwei Nuthen bleiben, welche die beiden Gummistreifen F, F aufnehmen. Ein Stahlband G, das nach der inneren Rundung des Rohres gebogen ist, soll den Schlitz dicht verschließen; es legt sich deßhalb in der ganzen Länge des Schlitzes fest gegen die Gummistreifen F, F (Fig. 14) und wird hier durch den Wasserdruck festgehalten. Der Arm D ist vertical dem Querschnitte des Stahlstreifens G entsprechend durchlocht, damit der Stahlstreifen, durch diese Durchbohrung geleitet, den Schlitz für den durchgehenden Arm frei mache. Oberhalb und unterhalb wird er durch die Kolben B1, B1 in seiner Lage auf dem Schlitze gehalten. Der Vortheil dieser Construction gegen andere hydraulische Aufzüge besteht darin, daß man den langen Taucherkolben entbehren kann und daß das Rohr nur wenig länger zu seyn braucht als eben der Hub des Aufzuges beträgt; der offene Schlitz des Rohres ist jedoch eine schwache Seite der Maschine, indem ein vollständig dichter Verschluß durch das Stahlband nur sehr schwierig herzustellen ist und kaum von langer Dauer seyn dürfte. Ein solcher kleiner Aufzug, welcher sich auf der vorjährigen Pariser Welt-Ausstellung befand, arbeitete gut und ohne bemerkbaren Wasserdurchlaß. G. M.

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Tab. VII