Titel: Die Bremskuppelung von R. D. Napier in Birkenhead.
Fundstelle: Band 190, Jahrgang 1868, Nr. LI., S. 186
Download: XML
LI. Die Bremskuppelung von R. D. Napier in Birkenhead. Aus dem Engineer, Juli 1868, S. 64. Mit Abbildungen auf Tab. III. Napier's Bremskuppelung. Die patentirte Kuppelung von R. D. Napier (Theilhaber der Firma Gebrüder Napier, Whetstone-lane, Birkenhead) dient in ihrer Anwendung auf Winden, Aufzüge, Rammen oder andere Maschinen, um die Trommel mit der getriebenen Welle in Verbindung zu setzen oder auszulösen. Sie ist in Fig. 8 in der Seitenansicht, in Fig. 9 im Durchschnitt längs der Achse, in Fig. 10 im Querschnitt senkrecht zur Achse, und in Fig. 11 in der Ansicht von Oben dargestellt. Auf der von dem Motor getriebenen Welle O dreht sich die Seil- oder Kettentrommel Y und wird durch Hin- und Herbewegung des Gleitstückes Z von der Welle O entweder getrieben oder ausgelöst. Dicht neben der Trommel Y ist die Bremsrolle X fest auf die Welle gekeilt; das sie umfassende Bremsband K trägt an seinen Enden die Augen L, M mit den beiden doppelten Gliedern I, I, deren andere Enden in A und B durch den Doppelhebel E verbunden sind. Der Hebel E dreht sich um den in der Seitenflansche der Trommel eingeschraubten starken Bolzen F. Der Hebelarm F, A ist länger als der F, B. Wenn der Hebel E so gedreht wird, daß sich sein Auge A nach Außen schiebt, so hat dieses bei der Anordnung des Bremsbandes nach Fig. 10 zur Folge, daß die Bremse sich schließt; ist dieses der Fall, so wird die Trommel durch den Bolzen F getrieben und ist dann fest verbunden mit der Bremsrolle X. Dreht man den Hebel E nach der entgegengesetzten Seite, so öffnet sich die Bremse und die Trommel Y gleitet mit dem Bremsband um die Bremsrolle. Das Anziehen und Nachlassen des Bremsbandes geschieht durch die Hin- und Herbewegung des Auslösungsstückes Z. Dasselbe hat neben der Rinne, in welche der bewegende Gabelhebel N eingreift, zwei starke mit gabelförmigen Schlitzen versehene Arme G und H. Auf der Flansche der Trommel Y ist ein schief stehender Arm C festgeschraubt, welcher in den Gabelschlitz des Armes G eingreift und so das Gleitstück Z veranlaßt allen Bewegungen der Trommel zu folgen. In der Gabel des anderen Armes H gleitet ein ähnlicher schief stehender Arm D, der an dem Bremsbande K angenietet ist. Denkt man sich nun das Gleitstück Z in Fig. 8 nach rechts bewegt, so erleidet es durch den schief stehenden Arm C eine Drehung in der Richtung des Pfeiles Fig. 10, der Arm H drückt den schief stehenden Arm D vorwärts, derselbe wirkt durch das Doppelglied I auf den Hebel E, dreht ihn und das Bremsband zieht sich fest. Die entgegengesetzte Bewegung des Gleitstückes auf der Welle dreht den Hebel E nach der anderen Richtung und die Bremse öffnet sich. Auf eine Dampframme angewendet, hatte diese Bremskuppelung den besten Erfolg; die Kette, an welche der Bär angehängt ist, windet sich auf die Trommel Y und wickelt sich bei dem Falle wieder ab. Die Schläge konnten sehr rasch nach einander gegeben werden, weil das Ein- und Auslösen schnell erfolgt. Auch kann man den Bär während des Falles in jeder Stellung auffangen, ohne die Maschine einem schädlichen Stoße auszusetzen. G. M.

Tafeln

Tafel Tab.
                                    III
Tab. III