Titel: Direct wirkende Dampfpumpe von Maxwell und Cope in Cincinnati.
Fundstelle: Band 190, Jahrgang 1868, Nr. LXX., S. 258
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LXX. Direct wirkende Dampfpumpe von Maxwell und Cope in Cincinnati. Nach Armengaud's Génie industriel, Juni 1868, S. 307. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Maxwell und Cope's Dampfpumpe. Die direct wirkende Dampfpumpe der Genannten ist in Fig. 21 im Längenschnitte durch die Mittellinie des Pumpen- und Dampfcylinders, in Fig. 22 im Querschnitte durch den Dampfcylinder und in Fig. 23 im Querschnitte durch die Mitte des Pumpencylinders abgebildet. Diese Figuren zeigen uns eine Maschine, deren äußerlich vereinfachte Construction dadurch ermöglicht wurde, daß sowohl der Pumpenals der Dampfkolben an derselben Kolbenstange befestigt ist und die Dampfcanäle, der Schieberkasten und der Vertheilungsschieber in das Innere des Dampfkolbens eingeschlossen sind. In der Mitte des Dampfcylinders A ist der Stutzen a für die Dampfeinströmung und der Stutzen a1 für die Ausströmung angegossen (Fig. 22). Im Inneren des Cylinders haben die beiden eine kurze Strecke um denselben laufenden Canälchen b, b1 je zwei Oeffnungen; diese Canälchen dienen dem Kesseldampfe zum Durchgang nach den Canälchen i, i1, wenn ihre obere Oeffnung am Ende jedes Kolbenschubes von dem Schlitze E des Kolbens B überdeckt wird. Der Körper des Hauptkolbens B ist länger als der Kolbenschub; er besteht aus zwei mit einander verbundenen concentrischen Cylindern, deren äußerer Umfang genau in den Dampfcylinder A eingeschliffen und an seinen Enden mit dicht abschließenden Kolbenringen versehen ist. Die beiden Deckel B1 sind durch die drei Schrauben c unter einander und mit dem Kolben verbunden; jeder Deckel hat eine der Mündung des Canales e oder e1 entsprechende Oeffnung. In dem äußeren Umfange des Kolbens befindet sich der lange Schlitz E, so daß der Dampf durch den Stutzen a an dem Cylinder in den ringförmigen hohlen Raum des Kolbens gelangen kann; ebenso hat der Kolben unten den mit dem Ausströmungscanal g in Verbindung stehenden langen Schlitz g1, welcher in jeder Stellung des Kolbens dem ausströmenden Dampfe den Durchgang nach dem Auslaßstutzen a1 gestattet. Ueber dem Canale g liegen die beiden Dampfcanäle e und e1, von denen jeder von dem Deckel nach dem Mittel des Kolbens führt, wo er durch eine länglich-viereckige Oeffnung mit dem Inneren des kleinen Kolbencylinders in Verbindung steht. Die vier Canälchen i und i1 liegen paarweise nächst den beiden Kolbendeckeln; sie führen durch den ringförmigen Raum des Kolbens und münden mit den Oeffnungen o, o1 in den inneren Kolbencylinder. Die Canälchen i setzen sich durch ihre Oeffnung in der äußeren Kolbenwand in Verbindung mit den Dampfcanälen b, b1. Eines von den Canälchen i1 gelangt am Ende jedes Kolbenschubes durch die Oeffnung a2 in Verbindung mit dem Auslaßrohr a1. Die in der Cylinderwand befestigten Schrauben h gleiten in einer Nuth des Kolbens, damit ein Verschieben des letzteren nicht stattfinde und die Oeffnungen der Canäle immer genau zusammen fallen. In dem kleinen Cylinder des Kolbens bewegt sich, genau eingeschliffen und durch Schrauben und Nuthen gegen Drehung gesichert, der hohle Schieber C. Derselbe hat an seinem unteren Theile in der Mitte eine Aushöhlung h, ähnlich einem gewöhnlichen Dampfschieber, und daneben zwei flache Schlitze f, f1. Durch die Oeffnungen c1, c1 steht sein Inneres jederzeit mit dem ringförmigen Dampfraume des Kolbens in Verbindung. Aus dieser Beschreibung ist die Wirkungsweise des Dampfes in der Maschine leicht erklärlich. Bewegt sich der Kolben in der Richtung des Pfeiles von Fig. 21, so geht der Dampf vor dem Kolben durch den Canal e1, den Schieber h und den Canal g aus der Maschine, während der Kesseldampf durch den hohlen Raum des Kolbens und die Oeffnungen c1, c1 in den Schieber tritt und von da aus durch die Oeffnung f und den Canal e hinter dem Kolben zur Wirkung gelangt. Erreicht der Kolben das Ende seines Schubes, so kommt das vordere Canälchen i mit der unteren Mündung b1, die obere Mündung von b1 mit dem Kolbenschlitze E in Verbindung und der Dampf treibt den Schieber C auf die andere Seite. Gleichzeitig entweicht der Dampf vor dem Schieber durch das hintere Canälchen i1 und die Auslaßöffnung a2. Die Bewegung des Schiebers und Vertheilung des Dampfes findet nach jedem Kolbenschube in gleicher Weise statt. Die Pumpe selbst zeigt eine bekannte Construction; die Saugventile s, s, sowie die Druckventile s1, s1 sind Kugelventile. Der Pumpenkörper L ist mit den Stutzen l, l für die Saugrohre und den Stutzen l1, l1 für die Druckrohre in einem Stück gegossen; der Kolben P ist an die Kolbenstange T befestigt und der Windkessel u erhebt sich über dem Deckel U der Ventilgehäuse. G. M.

Tafeln

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