Titel: Webster's Rohrwand-Bohrer.
Fundstelle: Band 193, Jahrgang 1869, Nr. CX., S. 446
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CX. Webster's Rohrwand-Bohrer. Mit Abbildungen auf Tab. VIII. Webster's Rohrwand-Bohrer. Nach der gewöhnlichen Art werden Kesselbleche, welche später zur Aufnahme von Siederöhren dienen, hergerichtet, indem man zunächst die Mittelpunkte der Röhren vorkörnt, dann vorbohrt und endlich die vorgebohrten Löcher mit einem Zapfenbohrer erweitert. Die Anwendung des neuen Rohrwandbohrers soll nun dieses Vorbohren ersparen; die Bohrerspitze kann nämlich in dem Maaße nachgeben, als die Bohrerschneide tiefer in das Blech eindringt. Wie aus dem Schnitt in Fig. 25 zu entnehmen ist, bildet die Achse des Werkzeuges der kegelförmig zugespitzte Bolzen d, dessen schwächerer Stiel mit einer Spiralfeder f umwickelt ist, so daß jener so weit vorzudringen sucht, als es das Zäpfchen e gestattet, welches fest mit der Achse in einem Schlitze des Schaftes a geführt wird. Der eigentlich schneidende Theil b wird mit dem Bohrerschaft a mittelst Bajonnetverschluß verbunden (Fig. 26), so daß sich eine Trennung der Theile a und b, wie auch eine Auswechselung verschieden großer Schneiden b leicht vornehmen lassen. Es wird nicht schwer fallen, der hülsenförmigen Bohrerschneide b, welche sich beim Härten leicht verziehen wird, eine einfachere und doch wirksame Gestalt zu geben. Setzt man nun den Rohrwandbohrer mit der Spitze d auf die vorgekörnte Stelle des Kesselbleches, so wird während dem Vorrücken beim Bohren die Achse des Werkzeuges allmählich zurückgedrückt, bis der mittlere Theil des Bleches als Scheibe endlich herausfällt, worauf die Achse durch die Spiralfeder f wieder vorgerückt wird. Ist letztere kräftig genug, so kann der Bohrer beim Beginne der Arbeit nicht leicht aus dem vorgekörnten Mittelpunkt gebracht werden. (Nach dem Artizan, Mai 1869, S. 105; technische Blätter, 1869 S. 65.) J. Z.