Titel: Versicherung gegen das Losgehen von Schraubenmuttern.
Autor: J. Z.
Fundstelle: Band 194, Jahrgang 1869, Nr. LXXXIII., S. 414
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LXXXIII. Versicherung gegen das Losgehen von Schraubenmuttern. Mit Abbildungen auf Tab. IX. Versicherung gegen das Losgehen von Schraubenmuttern. Zu den einfachen Mitteln das unerwünschte Lockerwerden von Muttern bei Schraubenverbindungen an Constructionen zu verhindern, welche starken oder wiederholten Stößen ausgesetzt sind, gehören die zwei nachstehend beschriebenen. A. Bouchacourt's System. Bouchacourt, Ingenieur in Paris, schlägt die in Fig. 15 und 16 gezeichnete Schraubenverbindung für Eisenbahnschienen vor.Nach Armengaud's Génie industriel, October 1869, S. 182. Auf einer Seite wird ein mit einer halbkreisförmigen Rinne versehenes Laschenstück E angewendet. Die Mutter c ist an der Unterseite mit drei gleichen, durch den Mittelpunkt gehenden Rinnen vorbereitet. Beim Aufschrauben und Anziehen der Muttern bringt man jedesmal eine Rinne der Mutter mit jener der Lasche zusammen und führt alsdann zwischen je zwei Schraubenmuttern den gekrümmten Versicherungsstift g ein. Einige Hammerschläge genügen, denselben nach dem Einlegen gerade zu richten, worauf er so weit in die Mutter eindringt, daß ein unbeabsichtigtes Lockern derselben nicht eintritt. Beabsichtigt man beim Umlegen oder aus anderen Gründen die Verbindung zu lösen, so genügt es, mit einem Meißel hinter den Stift g zu greifen und denselben herauszuzwängen; nur selten muß man ihn entzweihauen, in welchem Falle ein Ersatz nur sehr geringe Kosten veranlaßt. Eine zweijährige Erprobung auf der currenten Bahn erwies die Zweckmäßigkeit dieses Systemes, indem keine derart versicherte Schraubenmutter nachgegeben haben soll. B. Palliser's Schraube mit gesicherter Gegenmutter. Dieses System, nach dem bekannten englischen Major Palliser benannt, ist in Fig. 17 und 18 abgebildet.Nach Engineering. Wie man sieht, müssen Muttern eigener Gestalt verwendet werden, deren Erzeugung jedoch keiner Schwierigkeit unterliegt. Die Mutter B hat eine conische Vertiefung, in welche der verengte Theil der Gegenmutter A beim Aufschrauben eindringt. Um jedoch ein Möglichstes Festklemmen der letzteren zu erreichen, ist dieselbe gespalten, elastisch, und es wird die Gegenmutter um so fester sitzen, je tiefer dieselbe eingeschraubt, der Schlitz zusammengezogen wird. Beim geringen Zurückschrauben lockert sich in Folge der Elasticität die Verbindung und die Gegenmutter läßt sich alsdann leicht vollkommen abschrauben. J. Z.

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