Titel: | Maschine zum Schweißen von Kesselblechen, von Thomas Beeley in Manchester. |
Fundstelle: | Band 195, Jahrgang 1870, Nr. CXLV., S. 521 |
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CXLV.
Maschine zum Schweißen von Kesselblechen, von
Thomas Beeley in
Manchester.
Nach Engineering, December 1869, S.
425.
Mit Abbildungen auf Tab.
IX.
Beeley's Maschine zum Schweißen von Kesselblechen.
Vor einem Jahre etwa begann Th. Beeley, Ingenieur der Hyde Junction Eisenwerke in Manchester, Dampfkessel
herzustellen, welche in ihren Feuerrohren quer eingeschweißte Circulationsröhren besitzen, wodurch die Dampferzeugung des
Kessels wesentlich erhöht werden soll.
Dieses Einschweißen erfolgte mittelst einer Maschine, welche mit bereits
vorgenommenen Verbesserungen nachstehend beschrieben wird.
Wie aus den bezüglichen Abbildungen in Figur 19–21 zu ersehen
ist, besteht die Schweißmaschine aus einer Anzahl von Stempeln oder Hämmern, welche
dicht nebeneinander in einer Reihe aufgestellt sind. Unter denselben liegen die zu
verschweißenden Bleche auf einem Amboß, dessen Form wesentlich von der zu
verrichtenden Arbeit abhängig ist.
Fig. 19 ist
die Seitenansicht, Fig. 20 die vordere Ansicht und Fig. 21 ein Schnitt durch
die Hauptwelle der Maschine.
A bezeichnet die nebeneinander aufgestellten und in
verticalen Führungen F, F sich bewegenden Hämmer oder
Stempel, an welche hinten je eine Nase B befestigt ist.
Gegen letztere wirken die Daumen E an den kreisförmigen
Scheiben D, deren soviele auf der Antriebswelle C sitzen, als Hämmer vorhanden sind, welche durch die
Wirkung der oben angebrachten Spiralfedern G beim
Niedergang unterstützt werden.
Unterhalb der Hammerbahn befindet sich der Amboß I, über
dessen Horn die zu schweißende Kesselplatte K
aufgeschoben ist.
Die Gestalt der Hammerbahn und der Bahn des Ambosses hängen von der Form der zu
schweißenden Platten ab, weßhalb die betreffenden Theile leicht ausgewechselt werden
können. Die Zahl der Stempel richtet sich nach der Länge der vorkommenden
Schweißungen. Jeder Hammerstiel ist mit einer Sperrvorrichtung versehen, um im
erforderlichen Falle außer Betrieb gesetzt zu werden. Das einfachste Mittel hierzu
ist ein Keil, welcher in
einen Schlitz am oberen Ende des Stieles eingeschoben wird, so daß der Hammer nicht
bis zum Angriffspunkt der Hebedaumen fallen kann.
Zum Einschweißen von Kreuzrühren in die Feuerungsröhren eines Kessels dient die in
der Skizze Fig.
25 versinnlichte Schweißmaschine. Die Hammerbahn ist entsprechend dem
Winkel an der Schweißstelle geformt, ebenso der Amboß.
Die Abbildungen Fig.
22 bis 24 beziehen sich auf einen anderen, ebenso wichtigen Theil der Anlage,
nämlich der Esse zur Erhitzung der zu verschweißenden Platten. Dieselbe ist aus
Eisenplatten construirt und so lang, daß die längste vorkommende und zu schweißende
Platte eingesetzt werden kann. An jeder Seite des Ofens und zunächst dem Feuer
befinden sich Wasserkammern, in denen Wasser zur Abkühlung der Wände circulirt. Zur
Verkeilung des Windes sind hinter den Wasserkammern Luftreservoire angeordnet,
welche sich über die ganze Länge erstrecken. Eine Reihe von Düsen führt die Luft aus
dem Reservoir durch die Wasserkammern. Die Mündungen beider Düsenreihen stehen
einander nicht gerade gegenüber, sondern sind gegenseitig um den halben Düsenabstand
verstellt.
In Fig. 22 ist
der Querschnitt und in Fig. 23 der Grundriß
eines derartigen Schweißofens. A ist der Feuerraum mit
der engen Abzugsspalte B: C, C bezeichnen die
Wasserkammern, D, D die Luftkammern. E, E sind die durch den Wasserraum gehenden Düsen. Die
Esse wird seitlich bei F, F mit Brennmaterial
beschickt.
Zur Erhitzung der Kreuzrühren und der entsprechenden Ränder in den Feuerungsröhren
oder cylindrischer, zusammenzuschweißender Kessel u. dgl. dient der in Fig. 24 im
Grundriß ersichtliche runde Schweißofen.
Die Esse B hat eine ringförmige Gestalt; die Düsen E sind radial vertheilt und das Mittelstück A ist aus feuerbeständigem Material hergestellt.