Titel: | Fenby's hydraulisches Kolbenventil. |
Fundstelle: | Band 196, Jahrgang 1870, Nr. III., S. 12 |
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III.
Fenby's hydraulisches Kolbenventil.
Nach dem Practical Mechanic's Journal, Januar 1870, S.
228.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Fenby's hydraulisches Kolbenventil.
Ein recht zweckmäßiges und seit einiger Zeit in der Praxis bewährtes Ventil für
hydraulische Maschinen ist in 1/4 der wirklichen Größe in Fig. 7 bis 10 dargestellt.
Fig. 7 zeigt
die Endansicht; Fig.
8, 9
und 10 zeigen
im Horizontalschnitt die drei verschiedenen Lagen des Ventiles G.
Wenn beispielsweise die Verwendung dieses Ventiles bei einer hydraulischen
Schmiedepresse betrachtet wird, so steht der Schraubenansatz D mit dem Accumulator in Verbindung; B wird
verschlossen, wenn es nicht mit dem correspondirenden Ansatz einer nächsten Presse
verbunden ist. Gleiches gilt für die Schraubenansätze E
und F, indem einer derselben mit dem Abflußrohr nach der
Pumpencisterne communicirt. Der Ansatz C endlich dient
zur Verbindung des Ventiles mit dem Preßcylinder.
Der Hub der Ventilspindel G wird durch den Ring g begrenzt; vor der hinten verjüngten Stelle der Spindel
G ist ein Lederstulp h
festgemacht. Zwei ähnliche mit i, k bezeichnete
Lederdichtungen sind in der Wand des Ventilkörpers A
eingelassen.
Die erste Stellung des Ventiles in Fig. 8 bezeichnet jene,
wobei durch die Lederring h die Verbindung zwischen D (Accumulator) und C
(Presse), ferner durch den Stulp k jene zwischen C (Presse) und F
(Abflußrohr) unterbrochen ist, die Presse demnach an einem beliebigen Punkte
stillsteht.
Wird der Kolben G auswärts gezogen, also in die Stellung
der Figur 9
gebracht, so communicirt D (Accumulator) mit C (Presse), der Zutritt des Druckwassers zur
Entleerungskammer b ist aber durch den Stülp k abgeschlossen; es befindet sich demnach die Presse in
Thätigkeit.
Im Gegensatz hierzu ist in Fig. 10 die andere
äußerste Stellung des Ventiles G verzeichnet; hierbei
gelangt das Druckwasser aus der Presse durch C in den
Abflußraum b, die Verbindung von D (Accumulator) und C (Presse) ist durch den
Lederring h aufgehoben, die Presse geht also zurück.
Was die mit dieser Ventilconstruction erreichbaren Geschwindigkeiten betrifft, so
machte eine hydraulische Schmiedepresse – beim Schmieden und Lochen –
100 Hübe pro Minute; diese Grenze wurde aber mehr durch den
Steuerungsmechanismus des Ventiles, der sich an das Schraubenende s ansetzt und durch die Speisung des Accumulators
seitens der Pumpen beschränkt.
Die Ventile werden für alle Größen von 3/8 bis 3 Zoll starken Druckröhren
hergestellt. Das verwendete Material ist Geschützbronze und die Ventile sind auf
einen Druck von 5600 Pfund pro Quadratzoll geprüft. Bis
zu diesem Druck halten die Lederstulpe erfahrungsgemäß ganz gut dicht und haben bei
ziemlich gleichmäßiger Arbeit eine Dauer von drei Monaten. Das Ventil kann mit der
Hand oder durch Maschinenkraft bewegt werden; es ist vollständig entlastet und
besitzt noch den Vortheil daß es unmöglich ist, die
Zu- und Ablaßöffnungen gleichzeitig zu öffnen.
J. Z.