| Titel: | Apparat zum Verzinnen von Nägeln, von Haken und Oesen für Kleidungsstücke, und anderen kleinen Artikeln; von J. Edridge und J. Merrett in Birmingham. | 
| Fundstelle: | Band 196, Jahrgang 1870, Nr. XXXVII., S. 122 | 
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                        XXXVII.
                        Apparat zum Verzinnen von Nägeln, von Haken und
                           								Oesen für Kleidungsstücke, und anderen kleinen Artikeln; von J. Edridge und J. Merrett in Birmingham.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, Januar 1870, S.
                              								26.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									II.
                        Edridge und Merrett's Apparat zum Verzinnen von Nägeln
                           								etc.
                        
                     
                        
                           Dieser Apparat, welchen sich die Erfinder patentiren ließen, ist zunächst zum
                              									Verzinnen von Nägeln bestimmt, kann aber ebenso gut auch
                              									zum Verzinnen von Haken und Oesen für Kleidungsstücke, und von anderen kleinen
                              									Artikeln verwendet werden. Fig. 16 stellt denselben
                              									in der Vorderansicht, Fig. 17 im
                              									Verticaldurchschnitt und Fig. 18 im Grundriß dar;
                              										Fig. 19
                              									ist ein Querschnitt durch den Feuerraum und Fig. 30 ein verticaler
                              									Längenschnitt durch den Siebapparat.
                           a ist der Ofen, welcher entweder aus einer Metallhülle
                              									mit einem Futter von feuerfesten Ziegeln besteht, oder nur aus Ziegeln aufgeführt
                              									ist; b ist der Rost, c der
                              									Aschenfall, d die Feuerthür, e die Thür des Aschenfalles; f ist die Esse.
                              									Zur Regulirung des Zuges dient entweder die Klappe g
                              									oder ein gleitender Schieber. In dem Ofen können sowohl Kohks als Kohlen auf dem Roste
                              										b verbrannt werden, oder es kann Gasfeuerung
                              									entweder für sich allein oder in Verbindung mit festem Brennmaterial in Anwendung
                              									kommen. Zu letzterem Zwecke wird der Ofen mit den nothwendigen Brennern versehen.
                              										k ist das kugelförmige Verzinnungsgefäß, welches
                              									über der Feuerstelle liegt. Dasselbe liegt in nahezu horizontaler Stellung, und kann
                              									umgedreht werden. Zu diesem Zwecke ruht es einerseits mit der Kugel k² auf dem Lager l,
                              									welches hohl gegossen ist, und durch darin circulirendes Wasser kühl erhalten wird.
                              										i, i sind die Röhren für den Zu- und Abfluß
                              									des Wassers. Das Vorderende des Gefäßes k liegt mit der
                              									Flantsche k³ auf zwei Frictionsrollen m, m, welche an einem Ständer n befestigt sind. Ueber der Mündung des Verzinnungsgefäßes k ist ein (in der Figur weggelassener) Hut angebracht,
                              									um die beim Verzinnen sich entwickelnden Dämpfe in die Esse f abzuführen. Mittelst der Fest- und Losscheibe q, q' kann das Verzinnungsgefäß durch einen Riemen in
                              									Rotation gesetzt werden. Wird dasselbe durch Elementarkraft getrieben, so versieht
                              									man es noch mit einer Kurbel s² am Stirnende, um
                              									es in die passende Stellung zum Entleeren zu bringen. k⁴, k⁴ sind kleine Vorsprünge an der
                              									Innenfläche des Verzinnungsgefäßes k. Nur ungefähr drei
                              									Viertel des Umfanges sind mit solchen Vorsprüngen besetzt, während der übrige Theil
                              									glatt ist. Unterhalb der Mündung des Verzinnungsgefäßes befindet sich ein
                              									horizontales Sieb oder ein Rost r, r, welchem eine
                              									hin- und hergehende Bewegung ertheilt werden kann, und unterhalb dieses
                              									Siebes befinden sich zwei Flügelräder zur Beschleunigung des Herabfallens der
                              									verzinnten Nägel, nachdem sie das Sieb verlassen haben. t ist ein Wassergefäß, in welches die verzinnten Artikel aus dem Siebe zum
                              									Abkühlen fallen.
                           Das Sieb r, r ist folgendermaßen eingerichtet: Es besteht
                              									aus einem Rahmen oder Kasten, in welchem eine Reihe longitudinaler Drähte und
                              									Drahtgeflechte ausgespannt sind. Oben auf dem Kasten liegen die Längendrähte, welche
                              									in kurzen Zwischenräumen mit verticalen und horizontalen Stäbchen versehen sind.
                              									Unter diesen Drähten sind zwei Siebe aus verschlungenem Drahte. Geneigte
                              									Seitenplatten in dem Siebe dienen dazu, die fallenden Nägel in die Mitte der Siebe
                              									und zwischen die Flügel s, s zu leiten. Durch diese
                              									Einrichtung der Siebe werden die verzinnten Artikel in sehr wirksamer Weise von
                              									einander getrennt, ehe sie in das Wassergefäß t fallen.
                              									Unten an jeder Seite des Siebes befindet sich eine Schiene v mit Vorsprüngen, welche sich gegen den Rand w der Stangen u, u legen, um die Reibung des
                              									Siebes zu vermeiden. Die hin- und hergehende Bewegung des Siebes erfolgt
                              									durch eine Bleuelstange x, welche an einem Ende mit dem
                              									Siebe und am anderen mit dem Zapfen der Kurbelscheibe y in Verbindung steht.
                              									Diese letztere steckt auf dem Ende der Welle z, und wird
                              									von Hand mittelst der Kurbel l, des Rades 2 und eines
                              									auf der Welle z der Kurbelscheibe sitzenden Getriebes in
                              									Umdrehung gesetzt. Die Flügel s, s sind etwas länger als
                              									das Sieb, und werden mittelst einer über die Rollen 4 an ihren Achsen gehenden
                              									Schnur getrieben. Die Lager der Flügel ruhen auf den Ständern 5, 5. Diese Ständer
                              									tragen auch die Stangen u, u, zwischen welchen sich das
                              									Sieb bewegt.
                           Bei Benutzung dieses Apparates werden die Nägel oder sonstige Artikel zum Verzinnen
                              									in das kugelförmige Verzinnungsgefäß k eingebracht, und
                              									darin erhitzt. Hierauf bringt man das nöthige Zinn ein, und streut gepulverten
                              									Salmiak mittelst eines Löcherlöffels darüber. Sodann rückt man den Riemen von der
                              									Los- auf die Festscheibe q'; das Verzinnungsgefäß
                              									und sein Inhalt gerathen in Drehung, wobei die Nägel etc. durch die Vorsprünge k⁴ an der Innenseite des Gefäßes in sehr
                              									wirksamer Weise umgekehrt werden. Auf diese Weise werden die zu verzinnenden
                              									Gegenstände gleichmäßig erwärmt, und Zinn und Salmiak gleichförmig über sie
                              									ausgebreitet; ist dieß gehörig geschehen, so hält man die Drehung des
                              									Verzinnungsgefäßes an, indem man den Riemen auf die Losscheibe legt, und dreht nun
                              									die Kurbel s² so daß die glatte Seite oder der
                              									nicht mit Vorsprüngen besetzte Theil des Gefäßes k zu
                              									unterst zu stehen kommt. Sodann zieht man die verzinnten Gegenstände mittelst einer
                              									Krücke von passender Form heraus, wobei sie auf das horizontale hin- und
                              									hergehende Sieb r, r fallen. Durch die Wirkungen des
                              									Siebes werden die verzinnten Nägel etc. von einander getrennt, und von den Flügeln
                              										s, s rasch in das Wassergefäß t geschleudert, um abzukühlen. Hier kommen sie in einen Trog auf dem Boden
                              									des Gefäßes zu liegen, durch dessen Herausnahme sie entfernt werden können.
                           Beim Verzinnen hakenförmiger Gegenstände, als Fischangeln und Haken und Oesen für
                              									Kleidungsstücke, wird ein hin- und hergehender Schüttelkasten anstatt des
                              									vorbeschriebenen Siebes angewendet, da die genannten hakenförmigen Gegenstände in
                              									den Drähten oder Maschen des Siebes hängen bleiben würden. Die Seiten dieses
                              									Schüttelkastens sind mit geneigten Platten oder Gesimsen versehen, eine über der
                              									anderen, oder mit einer Reihe von geneigten Drähten. Durch die Bewegung des
                              									Schüttelkastens fallen die auf dem obersten Gesimse der einen Seite abgelagerten
                              									Häkchen etc. auf das nächst untere der entgegengesetzten Seite und so weiter.
                              									Hierdurch werden die verzinnten Gegenstände von einander getrennt, ehe sie den
                              									Kühlbottich erreichen. Obwohl die Erfinder vorziehen, die Siebe r, r oder den vorbeschriebenen Schüttelkasten in
                              									Verbindung mit dem
                              									rotirenden Verzinnungsgefäße k zu verwenden, so kann das
                              									letztere für sich allein ohne Siebe und Flügel benutzt, und die Separation und
                              									Abkühlung der verzinnten Artikel nach der gewöhnlichen Methode vorgenommen
                              									werden.
                           
                        
                     
                  
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