| Titel: | Verbesserungen in der Fabrication von Schmiedeeisen und Stahl, von Bernhard Samuelson in Banbury. | 
| Fundstelle: | Band 196, Jahrgang 1870, Nr. XXXVIII., S. 125 | 
| Download: | XML | 
                     
                        XXXVIII.
                        Verbesserungen in der Fabrication von
                           								Schmiedeeisen und Stahl, von Bernhard
                              									Samuelson in Banbury.
                        Aus dem Practical Mechanics' Journal, September 1869, S.
                              									133.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									II.
                        Samuelson's Verbesserungen in der Fabrication von Schmiedeeisen und
                           								Stahl.
                        
                     
                        
                           Der erste Theil von Samuelson's Erfindung (patentirt in
                              									England am 31. December 1868) hat zum
                              									Zweck, aus unreinem Roheisen, welches Phosphor, Silicium, Schwefel etc. enthält, ein
                              									gutes Schmiedeeisen zu erzeugen. Zu diesem Zweck schmilzt der Patentträger das
                              									Roheisen in einem Flammofen mit geeigneten (nicht näher bezeichneten) Substanzen,
                              									welche die Anwendung eines Gebläses entbehrlich machen. Dieser Proceß wird so lange
                              									fortgesetzt, bis das Eisen ungefähr denselben Siliciumgehalt besitzt wie
                              									gewöhnliches Feineisen, wo dann auch die übrigen Verunreinigungen größtentheils
                              									entfernt sind. Gußeisen mit einem Gehalt von 1 1/2 Proc. Phosphor liefert in Folge
                              									dieser Behandlung ein Schmiedeeisen von nur 0,1 bis 0,2 Proc. Phosphorgehalt. Das
                              									gereinigte Eisen wird in Blöcke gegossen, welche man noch heiß in einen Ofen bringt
                              									und darin heiß erhält, bis sie in den Puddelofen geschafft werden.
                           Wenn Eisen oder Stahl in einem Flammofen geschmolzen und dann abgestochen wird, so
                              									schwimmen auf demselben Theile von Schlacke und andere Unreinigkeiten. Der zweite
                              									Theil des Patentes hat zum Zweck, diese vom Eintritt in die Formen abzuhalten. Unter
                              									der Abstichöffnung des Ofens ist eine Gießpfanne angebracht, welche das geschmolzene
                              									Metall zunächst aufnimmt, und in welcher die Verunreinigungen sich auf der
                              									Oberfläche desselben absondern. Der Boden der Gießpfanne ist mit einem Ventil
                              									versehen, durch welches man das Metall in die Formen fließen läßt. Letztere stehen
                              									auf einem auf Schienen laufenden Wagen, mittelst dessen sie nach einander unter die
                              									Oeffnung der Gießpfanne geführt werden.
                           Fig. 27 ist
                              									eine Seitenansicht des zur Ausführung des ersten Theiles des Patentes bestimmten
                              									Flammofens, welcher in eine geneigte Lage gebracht werden kann, damit das Ausfließen
                              									des Metalles erleichtert werde. Der eigentliche Ofen A ruht
                              									nämlich einerseits auf dem concaven Obertheil des Trägers B und andererseits mittelst des Zapfens C in
                              									einem Lager des Trägers D. Der zur Esse F führende Fuchs E ist fest;
                              									die Verbindung zwischen dem beweglichen und dem festen Theile des Ofens wird durch
                              									den Ring G bewirkt. H ist
                              									die Abstichöffnung. Das Neigen des Ofens zum Behufe des Abstechens bewirkt der
                              									Patentträger durch einen zur Seite des Ofens angebrachten hydraulischen Krahn,
                              									dessen Kolben auf einen an dem Ofen sitzenden Arm wirkt.
                           Fig. 28 zeigt
                              									den Wagen mit den Gießformen K; Fig. 29 ist die
                              									Endansicht desselben und zeigt zugleich die Gießpfanne. Die Bewegung des Wagens
                              									geschieht mit der Hand durch die Räder D; der
                              									Bewegungsmechanismus und die übrigen Theile bedürfen wohl keiner Erklärung.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
