| Titel: | Johnson's Locomotivkolben. | 
| Fundstelle: | Band 196, Jahrgang 1870, Nr. LIV., S. 183 | 
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                        LIV.
                        Johnson's Locomotivkolben.
                        Nach Engineering, September 1869, S.
                              								170.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									IV.
                        Johnson's Locomotivkolben.
                        
                     
                        
                           Der Ober-Inspector Johnson hat auf der Great Eastern Railway den in Figur 24 bis 26
                              									abgebildeten Locomotiv-Dampfkolben eingeführt, welcher seit mehreren Jahren
                              									in höchst befriedigender Weise functionirt.
                           Der Kolben A ist aus Gußeisen; der Kranz und die Nabe
                              									haben 2 1/2 Zoll Stärke. Der Durchmesser des Kolbens ist um 1/32 Zoll kleiner als
                              									der des Cylinders. Die Nabe ist schwach conisch (im Verhältniß von 1 : 32)
                              									ausgedreht und die Verbindung mit der Kolbenstange B
                              									durch die Messingmutter C hergestellt. Zur Versicherung
                              									gegen ein Zurückdrehen dieser Mutter ist der Stift D
                              									eingeschraubt und am Ende gehörig vernietet.
                           Der Kolbenring E ist ebenfalls aus Gußeisen, 1 3/4 Zoll
                              									breit, an der äußeren Seite und den beiden Seitenflächen abgedreht und im
                              									Durchmesser um 2/16 Zoll weiter als die Cylinderbohrung. Nach dem Abdrehen wird
                              									derselbe aufgeschnitten und an dieser Stelle beiderseits um 1/8 Zoll schmäler
                              									gemacht (Figur
                                 										26). Dieß geschieht, um jeden Dampfdurchgang durch den auf den Kolben
                              									gespannten Ring zu verhüten, indem an der Schnittstelle des Ringes das Messingfutter
                              										G übergreifend eingeschaltet wird.
                           Der Kolbenring wird durch drei Spiralfedern F genügend an
                              									die Cylinderwand angedrückt. Zwei dieser Federn sind nahe dem Boden d.h. nach
                              									abwärts gerichtet und halten dem Gewicht des Kolbens und dem Druck der dritten oben
                              									angebrachten Feder das Gleichgewicht. Diese dritte Feder wirkt nicht unmittelbar auf
                              									den Ring E, sondern auf die erwähnte Messingzunge G.
                           Alle drei Federn sind gleich stark; für die Kopffeder ist jedoch der Ausschnitt, wie aus Fig. 24 zu
                              									entnehmen ist, um 1/8 Zoll tiefer gemacht, eben nur um das Futter G und den Ring E mit der
                              									Cylinderwand in dampfdichter Berührung zu erhalten.
                           Der gehörig eingepaßte Kolben bewegt sich im Cylinder sehr leicht und dampfdicht. Das
                              									totale Gewicht desselben beträgt 89 Pfund und die Kosten der Herstellung 25
                              									Shilling.
                           Der Kolbenring hält im Mittel 20,000 bis 30,000 engl. Meilen Fahrweg aus, und der
                              									Ersatz kostet nur 9 Pence.
                           Die Abbildungen sind nach Werkzeichnungen auf 1/8 der wirklichen Größe reducirt und
                              									die angegebenen Dimensionen in englischen Maaßeinheiten ausgedrückt.
                           
                        
                     
                  
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