Titel: Maschine zum Aufschrauben der Muttern auf die Schraubenbolzen, von Thomas Vaughan und Emil Watteeu.
Fundstelle: Band 196, Jahrgang 1870, Nr. LXXXII., S. 296
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LXXXII. Maschine zum Aufschrauben der Muttern auf die Schraubenbolzen, von Thomas Vaughan und Emil Watteeu. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Watteeu's Maschine zum Aufschrauben der Muttern auf die Bolzen. In der Niet- und Bolzenfabrik Cleveland Company in Middlesbrough-on-Tees wird auf continuirlich arbeitenden Bolzen- und Mutternschneidmaschinen eine solche Quantität von Schraubenbolzen und Muttern hergestellt, daß auch zum Aufschrauben der letzteren eine eigene Maschine aufgestellt wurde, indem diese Operation, durch Handarbeit verrichtet, zu viel Zeit resp. Arbeiter in Anspruch nehmen würde. Diese Maschine zum Aufschrauben der Muttern auf die Bolzen ist in der vorderen Ansicht und im Längsschnitt in Figur 1 und 2 dargestellt. Darin bezeichnet A einen im Gestelle B gelagerten, ansgehöhlten Cylinder, welcher durch das Rädervorgelege F, G und H, J eine langsame Umdrehung erhält. Die Antriebswelle D mit der Voll- und Leerscheibe C, C' läuft im Lager E; auf derselben ist das Getriebe F festgekeilt. Das Zahnrad G sitzt auf der verlängerten Nabe des Getriebes H, welches auf die Spindel I aufgeschoben ist. Der Zahnkranz J ist endlich mit dem Cylinder A aus einem Stück gegossen. Nahe dem Umfange dieses Cylinders A befinden sich cylindrische Bohrungen, durch welche die Spindeln K gesteckt sind. Wie aus den Abbildungen zu ersehen, ist jede der Spindeln vorn zur Aufnahme der geschnittenen Muttern M¹ vorgerichtet. Die Schraubenbolzen M sind dagegen in der Scheibe N untergebracht, welche zu diesem Zweck mit entsprechenden Einschnitten N¹ am Umfang versehen ist. Um die Einstellung des Bolzenhalters N je nach der Länge der Schraubenbolzen bewerkstelligen zu können, und um jenem die gleiche drehende Bewegung wie dem Mutternhalter A zu ertheilen, ist die in Figur 2 deutlich ersichtliche Verbindung beider Theile A und N vorhanden. An die Scheibe N ist ein cylindrischer Ansatz O angegossen, welcher in die Höhlung des Cylinders A hineinragt und durch Feder- und Nuthverbindung an der Drehung von A Theil nimmt. Durch Drehung der Mutter R auf der Schraubenspindel Q wird N hin- oder hergeschoben und in einer bestimmten Lage durch die Gegenmutter R¹ erhalten. Die in dem Kopf L der Spindel K befindliche Mutter erhält eine rasche drehende Bewegung um ihre Achse, indem am hinteren Ende jeder Spindel ein Getriebe S aufgesetzt ist, welches sich im Eingriff mit dem auf der Hauptwelle D aufgekeilten Zahnrad V befindet. Es wird demnach jede Mutter auf den achsial gegenüber liegenden Bolzen sich aufschrauben und deßhalb allmählich aus dem Sitz im Spindelkopf L gerückt werden. Die Geschwindigkeiten sind nun derart gewählt, daß dieses Aufschrauben vollendet ist, wenn der Bolzen M mit seiner Mutter M¹ (zufolge der langsamen Drehung von A und N) die tiefste Lage erreicht und aus der Maschine herabfällt; die Mutter M¹ ist bereits vollends aus ihrem Sitz gerückt und der Bolzen fällt aus dem Einschnitt N¹ frei heraus. Der Arbeiter legt einen frischen Bolzen mit schwach aufgeschraubter Mutter ein und überläßt das Weitere der Maschine. Sobald der Widerstand beim Aufschrauben in der Maschine eine gewisse Grenze übersteigt, bleibt die betreffende Spindel K einfach stehen, indem das Getriebe S durch einen Frictionsconus T mit der Spindel gekuppelt ist und die Stellmuttern U nicht allzu streng angezogen sind. Die beschriebene Maschine ist zum Aufschrauben verschieden großer Muttern verwendbar, indem der Bolzenhalter N je nach der Länge des Schraubenbolzens gestellt und das Futter L im Spindelkopf bequem ausgewechselt wird.

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