| Titel: | Kaye's patentirte Oelkanne. | 
| Fundstelle: | Band 196, Jahrgang 1870, Nr. LXXXVII., S. 301 | 
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                        LXXXVII.
                        Kaye's patentirte Oelkanne.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
                        Kaye's Oelkanne.
                        
                     
                        
                           Man hat sich vielfach bemüht, den Oelschmierkannen, einem anscheinend unbedeutenden,
                              									thatsächlich aber für Fabriken und Eisenbahnen durchaus nicht unwichtigen
                              									Gegenstand, eine möglichst zweckmäßige Einrichtung zu geben. Die in Figur 8 abgebildete neue
                              									Construction besitzt nun vor den älteren vielfache Vorzüge und ist daher der
                              									Beachtung wohl werth. Ihre Eigenthümlichkeiten sind im Wesentlichen folgende. Will
                              									man einfach den Ausfluß des Oeles durch die Weite der Ausflußöffnung regeln, so wird
                              									letztere für den Fall daß ein Maschinentheil nur leicht geölt werden soll, so klein,
                              									daß sie sich leicht verstopft, es kostet Zeit, sie wieder in Ordnung zu bringen und
                              									geht dabei mehr oder weniger Oel verloren. Weit besser ist es daher, zur Regulirung
                              									des Ausflusses ein Ventil anzubringen. Bei der abgebildeten Einrichtung kann das
                              									Ventil den Ausfluß des Oeles nicht nur jeden Augenblick hemmen, da es die Kanne von
                              									außen schließt, sondern es saugt auch das Oel in den Einfluß hinein, ohne den
                              									kleinsten Tropfen am Ende des Ausflusses zu lassen, so daß niemals ein Gegenstand
                              									durch das Abtropfen beschädigt werden kann, wie dieß bei den gewöhnlichen Kannen der
                              									Fall ist, wo das Ventil die Kanne von innen schließt und in Folge dessen das Oel
                              									herausspritzt, wenn das Ventil rasch geschlossen wird. Das Ventil F wird durch einen Keil C
                              									bewegt, der auf die Ventilspindel D wirkt und durch eine
                              									Schraube B mit Knopf A je
                              									nach Bedarf gestellt wird. Den Rückgang des Ventiles bringt die mit der
                              									Ventilspindel E verbundene Spiralfeder D hervor. Die Oeffnung und das Offenhalten des Ventiles
                              									ist hierbei so leicht, daß jedes Kind Spindeln etc. so bequem ölen kann, wie mit
                              									einer Kanne ohne Ventil, wogegen bei allen anderen Kannen, bei denen das Ventil
                              									durch eine Feder offen gehalten wird, letztere direct gegen den Finger preßt. Zu
                              									beziehen sind diese Schmierkannen von M. Selig
                              									jun. in Berlin, Kaiserstraße 31. (Deutsche
                                    									Industriezeitung, 1870, Nr. 14.)
                           
                        
                     
                  
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