| Titel: | Verbesserte Wickelmaschine mit Speiseregulator von Crighton und Comp. in Manchester. | 
| Fundstelle: | Band 196, Jahrgang 1870, Nr. CXVII., S. 421 | 
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                        CXVII.
                        Verbesserte Wickelmaschine mit Speiseregulator
                           								von Crighton und Comp. in Manchester.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VII.
                        Crighton's Baumwoll-Schlagmaschine.
                        
                     
                        
                           Was die Verbesserung dieser in zwei Ansichten in Figur 1 und 2 dargestellten
                              									Baumwoll-Schlagmaschine anbelangt, so ist dieselbe dahin gerichtet, bei
                              									geringerem Verlust an Baumwollfasern die Entfernung von gröberen Unreinigkeiten wie
                              									Blättchen u. dgl. zu erreichen, welche sonst durch die schmalen Spalten des Rechens
                              									oder durch die durchlöcherten Rostplatten nicht hindurchpassiren, wenn nicht diese
                              									Oeffnungen allzu weit sind, wodurch dann ein größerer Abgang an Flugwolle
                              									herbeigeführt wird. Diese von dem Constructeur als Patent
                                 										Leaf Extractor bezeichnete Vorrichtung ist zum kleinen Theil bei X in Figur 2 ersichtlich, an
                              									welcher Stelle die Gestellwand durchbrochen gedacht ist. Die Skizze Figur 3 gibt über die
                              									nähere Einrichtung einen Aufschluß.
                           Ein endloses starkes Tuch a, mit Stäben auf seiner ganzen
                              									Länge besetzt, geht über die Führungswalzen b, b' bis
                              									nahe zum Schläger. Zwischen diesen Stäben bleiben die von der geschlagenen Baumwolle
                              									abfallenden gröberen Unreinigkeiten liegen und werden von dem ununterbrochen im
                              									Sinne des Pfeiles bewegten Tuch aus dem Inneren der Maschine geleitet. Nach unten zu
                              									bildet das Tuch einen fast luftdichten Abschluß, daher die leichte Baumwolle nicht
                              									durchfallen kann, sondern weiter gegen die Staubtrommel gesaugt wird. Die
                              									Gewichtwalze c dient zur Spannung des endlosen
                              									Tuches.
                           Bei dem an dieser Schlagmaschine von Crighton angebrachten
                              										Speiseregulator erhält die vordere Speisewalze eine
                              									Schaltbewegung von größerem oder geringerem Betrage, je nach der variablen Dicke der
                              									Auflage. Dieselbe unterscheidet sich dadurch von der Lord'schen Speisevorrichtung, bei welcher bekanntlich die continuirliche
                              									Bewegung der Zuführwalzen, je nach der Riemenstellung am Conus – abhängig von
                              									dem verticalen Abstand der übereinanderliegenden vorderen Speisewalzen – variabel ist. Man macht
                              									dieser Riemenübertragung den Vorwurf einer nicht ganz zuverlässigen Regulirung; der
                              									Einwand gegen Crighton's
                              									selbstthätige Speisevorrichtung, daß die Bewegung des Zuführungstuches nur ruckweise
                              									geschieht, hat wohl keine Bedeutung, weil die Verschiebungen rasch erfolgen, die Pausen also so kurz sind, daß die Abführwalzen einen
                              									ununterbrochenen Wickel weiterbefördern.
                           Die Bewegung der Speisewalze, an deren Achse das Sperrrad i (Figur
                                 										1 und 2) sitzt, geht von dem Kegelräderpaar a aus.
                              									An der Achse des einen Rades sitzt der Kamm b, durch
                              									dessen Umdrehung das Hebelsystem c, d und g in rasch wiederkehrende Oscillationen versetzt
                              									wird.
                           Der Winkelhebel c dreht sich um die Achse o, der Hebel d dagegen um
                              									die Achse f. Die einander zugekehrten Arme dieser Hebel
                              									sind gabelförmig ausgeschnitten und durch einen Gleitzapfen e mit einander verbunden, welche Einrichtung im Schnitt nach der Linie AB in Figur 4 näher ersichtlich
                              									gemacht ist.
                           Es ist einleuchtend, daß je nachdem der Zapfen e mehr
                              									nach links oder rechts geschoben wird, der Hebel d
                              									kleinere oder größere Schwingungen macht.
                           An dem rechten Ende des Hebels d sind nun zwei Stangen
                              										g, g angebracht, welche mittelst der Sperrhaken h, h auf das Sperrrad i
                              									einwirken und dieses mit der unteren Speisewalze ruckweise umdrehen.
                           Je nach dem größeren oder geringeren Schwingungswinkel des Hebels d wird das Rad i um mehr
                              									oder weniger Zähne weiter gedreht, wornach die Zuführwalzen verschieden viel
                              									Baumwolle liefern.
                           Man macht demnach die Verschiebung des Gleitzapfens e von
                              									der Dicke der auf dem Lattentuch zwischen die Speisewalzen eingeführten
                              									Baumwollschicht abhängig, um den Zweck des Regulators zu erfüllen.
                           Zu diesem Behufe steht der Zapfen e durch die Stange m mit dem beiderseits der Maschine angeordneten
                              									Hebelsystem k in der bekannten Weise in Verbindung, daß
                              									das Steigen oder Fallen der oberen Zuführwalze auf e übertragen wird.
                           
                              Joh.
                                 										Zeman.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
