| Titel: | Analyse der Normalthone, welche zur Werthstellung der feuerfesten Thone nach meinem Verfahren dienen; von Dr. Carl Bischof. | 
| Autor: | Carl Bischof [GND] | 
| Fundstelle: | Band 196, Jahrgang 1870, Nr. CXXII., S. 438 | 
| Download: | XML | 
                     
                        CXXII.
                        Analyse der Normalthone, welche zur Werthstellung
                           								der feuerfesten Thone nach meinem VerfahrenPolytechn. Journal Bd. CXCIV S. 420;
                                 										erstes Decemberheft 1869. dienen; von Dr. Carl
                              									Bischof.
                        Bischof, Analyse der Normalthone, welche zur Werthstellung der
                           								feuerfesten Thone dienen.
                        
                     
                        
                           Beschreibung des Ganges der
                                 										Thonanalysen.
                           Zunächst beschreibe ich den Gang, welcher sich bei meinen zahlreichen in den letzten
                              									Jahren ausgeführten Thonanalysen bewährt hat.
                           Von der regelrecht aus mindestens einigen Pfunden
                              									dargestellten Durchschnittsprobe des lufttrockenen Thones
                              									werden, nachdem eine hinreichende Menge in dem Achatmörser auf das Allerfeinste zerrieben und dieselbe gesiebt worden ist,
                              									5–6 PortionenDie abgesonderten Bestimmungen sind aus doppeltem Gesichtspunkte zu
                                    											rechtfertigen und in gewisser Hinsicht empfehlenswerth.Zuerst ist das Augenmerk aus die möglichst absolute Bestimmung der Thonerde
                                    											zu richten, resp. deren reine Abscheidung und vollkommenste Auswaschung, welche letztere bei der Kieselsäure
                                    											nicht minder streng zu beachten ist; ferner sind die bekanntlich in relativ
                                    											meist sehr geringfügiger Menge vorkommenden aber immerhin mitentscheidenden
                                    											Beimengungen von Magnesia, Kalk, Eisen, Alkalien schärfer zu ermitteln aus
                                    											Bestimmungen, welche einzig die stricte
                                    											Abscheidung der einen Substanz bezwecken.Besteht ein Thon aus einem augenscheinlichen Gemenge von Thon und Sand oder
                                    											sonstigen gröberen auch sandartigen Theilen, so empfiehlt es sich als sehr
                                    											zweckmäßig, vor der chemischen Analyse erst eine mechanische anzustellen.
                                    											(Man s. die Abhandlung von Fresenius im Journal
                                    											für praktische Chemie Bd. LVII S. 65.) von circa 1–2 Grm. abgewogen.
                           Das hygroskopische Wasser wurde durch vorsichtiges
                              									längeres Trocknen bei einer Temperatur welche 110° C. nicht überschritt, bis
                              									zwei eine Stunde aus einander liegende Wägungen übereinstimmten, ermittelt und
                              									darnach die Probe zur Bestimmung des Anziehungswassers unter einer Glocke in eine
                              									feuchte Atmosphäre gebracht und nach etwa 8–10 Tagen wiederholt gewogen, bis
                              									das Maximum der Gewichtszunahme erreicht war. Hierauf fand man den Totalglühverlust
                              									resp. Wasser, Organisches und Flüchtiges durch heftiges (bei größerem Kohlegehalt länger
                              									fortgesetztes) Glühen bis das Gewicht constant blieb, wozu entweder dieselbe oder
                              									eine neue Portion diente. – Zeigte sich eine größere Beimengung von Kohle, so
                              									wurde dieselbe indirect ermittelt. 1 Grm. des Thonpulvers wurde in einem
                              									Kohlentiegel dicht eingeschlossen, letzterer ebenso in einem zweiten und alsdann 15
                              									Minuten geglüht. Aus der Differenz mit der Bestimmung des Totalglühverlustes
                              									berechnete sich hiernach der Kohlegehalt. Nach der von Gintl (polytechn. Journal Bd. CLXXXIX S.
                                 										234) angewandten einfachen und deßhalb sich empfehlenden Methode zur
                              									Bestimmung des Kohlenstoffgehaltes in Graphitsorten vermochte ich keine
                              									übereinstimmenden Resultate zu erhalten.
                           Eine neue, vorher scharf getrocknete Menge wurde alsdann zur Bestimmung der
                              									Kieselsäure in der bekannten Weise mit der 5–6fachen Menge trockenen
                              									kohlensauren Natron-Kalis versetzt und im Platintiegel durch allmähliches
                              									einstündiges bis zur völligen Schmelzung gesteigertes
                              									Glühen aufgeschlossen.
                           In der mit Wasser aufgeweichten und sorgfältig mit Salzsäure versetzten Masse schied
                              									sich die Kieselsäure aus der klar werdenden salzsauren Lösung ab. Nach völligem Eindampfen im Wasserbade wurde die Masse einige
                              									Minuten lang in einem heißen Luftstrome unter Umrühren stärker erhitzt, dann mit
                              									mäßig concentrirter Salzsäure durch und durch angefeuchtet eine Stunde stehen
                              									gelassen. Hiernach wurde sie auf dem Wasserbade erwärmt und nach Verdünnung
                              									4–5mal digerirtDas erstemal wird die Flüssigkeit gehörig aufgekocht und man läßt die
                                    											Kieselsäure sich völlig absetzen. und decantirt, wobei auf die von der klar abgegossenen Flüssigkeit
                              									zurückgebliebene Kieselsäure 2–3mal einige Tropfen Salzsäure gegossen werden;
                              									alsdann wird die Kieselsäure auf ein Filter gebracht und schließlich heiß
                              									ausgewaschen, bis die angestellte Uhrglasprobe keinen oder keinen größeren Rückstand
                              									als das destillirte Wasser zeigt.
                           Bei der so erhaltenen und nach möglichst starkem Glühen
                              										wiederholt gewogenen Kieselsäure darf nicht versäumt
                              									werden sie mit Flußsäure zu behandeln und im seltenen, bei kieselreichen Thonen
                              									vorkommenden Falle, daß ein merklicher Rest (von mehreren
                              									Milligrammen) verbleibt, wurde derselbe quantitativ und eventuell qualitativ
                              									bestimmt.
                           Das Filtrat wurde stets mit einigen Tropfen rauchender Salpetersäure aufgekocht und
                              									dann in bekannter Weise die Thonerde nebst dem Eisenoxyd aus der heißen ziemlich
                              									verdünnten Lösung durch ganz wenig
                              									überschüssiges Ammoniak
                              									gefällt; die Flüssigkeit wird dann so lange siedend erhalten als noch Ammoniak zu
                              									riechen ist, wornach man unter anfänglichem Luftabschluß mit warmem Wasser bis zur
                              									20 tausendfachen Verdünnung decantirt. Das abgegossene Waschwasser ließ ich sämmtlich durch das Filter laufen und der
                              									Thonerdeniederschlag wurde schließlich auf dasselbe gespült, um mit kochendem Wasser
                              									das Auswaschen zu beendigen.Sammelt man das erste Filtrat für sich, lauert es an und dampft es ein, so
                                    											gibt zuweilen Ammoniak einen neuen wenn auch sehr geringen flockigen
                                    											Niederschlag von Thonerde mit Spuren von Kieselerde, selbst wenn das
                                    											Eindampfen in einem Platingefäß stattfindet. Beim Eindampfen in einem
                                    											Porzellangefäße ist derselbe beträchtlicher.
                              								
                           Bei den letzten Analysen bediente ich mich des Bunsen'schen Schnellfiltrirapparates mit dem besten Erfolge und wesentlicher
                              									Zeitersparniß; das Auswaschen wurde dabei bis zum 12fachen Volum des
                              									Thonerdeniederschlages fortgesetzt, stets aber das Filtrat geprüft, ob es chlorfrei
                              									war.
                           Das Glühen der Thonerde nebst dem Eisenoxyd geschieht mit Vorsicht in einer
                              									hinreichend heftigen Oxydationsflamme und sie wird
                              									gleichfalls wiederholt gewogen.
                           Zur Controlle der Reinheit der Thonerde schmolz ich dieselbe mit saurem
                              									schwefelsaurem Natron, nachdem die harten Stückchen unter Wasser auf das
                              									Allerfeinste zerrieben worden waren. Die Schmelze wurde durch Digestion mit einer
                              										reichlichen Menge Wasser gelöst; der alsdann
                              									bleibende Rückstand wird, sofern er nicht flockig ist, nochmals mit verdünnter
                              									bleifreier Schwefelsäure erhitzt, dann bis zur völligen Concentration abgedampft und
                              									wieder in einer sehr reichlichen Wassermenge gelöst,
                              									wobei sich die Kieselsäure in wolligen Flöckchen ausscheidet. Dieselbe wird
                              									abfiltrirt, ausgewaschen und gewogen, und deren Menge, wenn sie sich mittelst
                              									Flußsäure als rein erwies, in Abzug gebracht und der oben gefundenen Quantität
                              										zugerechnet.Diese Correctur ist für eine genaue Feststellung
                                    											des Verhältnisses zwischen Thonerde und Kieselerde stets erforderlich. Das Filtrat von der Thonerde wurde wegen der sehr großen Verdünnung nicht
                              									weiter benutzt.
                           Zur Ermittelung der nicht chemisch gebundenen Kieselsäure oder der Sandbeimengung wie der Menge des Kalkes, der Magnesia und
                              									des Eisens, wurde eine neue Portion von circa 2 Grm. mit
                              									einer reichlichen Menge ziemlich concentrirter reiner
                              									(bleifreier) Schwefelsäure wiederholt und andauernd 12 Stunden lang in einem nicht
                              									zu engen Platintiegel erhitzt, bis die überschüssige Säure fast, aber nicht völlig
                              									abgeraucht war, alsdann gehörig verdünnt und digerirt, das Klare abgegossen, der Rückstand nochmals mit Schwefelsäure aufgekocht und endlich die
                              									abgeschiedene Kieselsäure nebst dem Sande auf einem getrockneten und gewogenen
                              									Filter abfiltrirt. Völlig rein ausgewaschen, getrocknet und gewogen kann dieselbe
                              									zur wechselseitigen Controlle dienen; jedoch wird dabei häufig, bei sehr
                              									thonerdereichen Thonen in der Regel, ein kleiner Ueberschuß gefunden (zuweilen von
                              									durch die Schwefelsäure nicht zersetztem Mineral herrührend), welchen ich sobald er
                              									1/2 bis höchstens 1 Procent nicht überstieg, vernachlässigte. Betrug der erhaltene
                              									Ueberschuß mehr, so wurden ergänzende Bestimmungen mittelst Aufschließen durch
                              									Flußsäure vorgenommen.
                           Aus dieser Kieselsäure, welche vorher nicht zu glühen, sondern bei 100° C. zu
                              									trocknen ist,Zur Berechnung der Kieselsäure dient ein abgewogener aliquoter Theil von dem
                                    											bei 100° getrockneten Gemenge, welches scharf geglüht wird.Bei einem vorher geglühten Gemenge von chemisch gebundener und mechanisch
                                    											beigemengter Kieselsäure wird der Sand resp. die in kohlensaurem Natron
                                    											unlösliche Kieselsäure meist in größerer, mitunter sogar in beträchtlich größerer Menge gefunden.Die Temperatur der Glühhitze ist dabei nicht etwa allein bestimmend. Von zwei Thonen, deren so erhaltene
                                    											Gesammt-Kieselsäure gleich heftig geglüht worden, war bei dem einen
                                    											die Löslichkeit der Kieselsäure in kohlensaurem Natron wesentlich
                                    											vermindert, dagegen bei dem anderen nur wenig. wird der Sand abgeschieden durch drei- bis viermaligesBei sehr sandreichen Thonen setzt man das Kochen mit kohlensaurem Natron so
                                    											lange fort, bis Salmiak keinen Niederschlag mehr gibt. Einkochen mit gelöstem kohlensaurem Natron, bis sich eben ein Salzhäutchen
                              									zu zeigen beginnt, aber nicht weiter. Hierauf wird verdünnt und bis zur völligen
                              									Klärung stehen gelassen, wornach erst der Sand, der ein vorwiegend körniges Ansehen haben muß, auf das Filter kommt.
                           In dem reichlich verdünnten und mit einigen Tropfen Salpetersäure (was nie zu
                              									verabsäumen) vorher aufgekochten Filtrat von der Gesammtkieselsäure fiel nach
                              									allmählicher Sättigung mit zweifach-kohlensaurem Natron, das Eisenoxyd und
                              									die Thonerde nieder, wobei der Kalk, die Magnesia und allenfallsige kleine Mengen
                              									von Mangan als Bicarbonate in Lösung gingen. Hierauf wurden in bekannter Weise in
                              									der angesäuerten und der genügend eingeengten Flüssigkeit die weiteren Bestimmungen
                              									ausgeführt mittelst oxalsaurem Ammoniak, phosphorsaurem Ammoniak etc. unter den
                              									üblichen Vorsichtsmaßregeln und Stehenlassen der Fällungen während beiläufig 24
                              										Stunden.Versetzt man diese eingeengte Flüssigkeit mit einigen Tropfen Ammoniak, so
                                    											scheidet sich bei merklich eisenhaltigen Thonen stets ein geringer, oft
                                    											eigenthümlich wolliger, anfangs weißlicher flockiger Niederschlag aus,
                                    											welcher vorherrschend aus Eisen besteht, nebst ein wenig Kieselerde und
                                    											zweifelhaften Spuren von Thonerde. Spuren von Mangan waren darin zuweilen
                                    											nachweisbar. Der Niederschlag wird obigem Eisen vor dessen Bestimmung
                                    											hinzugefügt.Die abgeklärte Kalkfällung wurde, ehe sie auf das Filter kam, nochmals mit
                                    											heißem Wasser decantirt. Gewogen wurde der Kalk bei vorhandenen kleinen
                                    											Mengen als Aetzkalk. – Die Magnesia wurde stets in der genügend
                                    											salmiakhaltigen Flüssigkeit gefällt, die nur gelinde warm gehalten war; ausgewaschen wurde sie mit 3 Theilen
                                    											Wasser und 1 Theil Ammoniak.Versucht man das Eisen, den Kalk und die Magnesia mittelst einfacher
                                    											Behandlung des Thones mit concentrirter Salzsäure und selbst bei
                                    											wiederholter längerer Digestion mit derselben zu extrahiren, so fällt
                                    											namentlich bei den mit Kohle (und Organischem überhaupt) stark erfüllten
                                    											Thonen, die Eisenbestimmung stets und oft wesentlich
                                       												geringer aus. Auch die Kalk- und Magnesiamenge findet sich
                                    											gewöhnlich etwas kleiner; während bei vorheriger Zersetzung mit
                                    											Schwefelsäure und weiterem oben angegebenen Verfahren die Menge des Eisens
                                    											wie der genannten Erden nicht oder nur unerheblich
                                       												geringer als durch Aufschließen gefunden wurde.
                              								
                           
                           Der Eisengehalt wurde maaßanalytisch ermittelt;Fresenius' quantitative Analyse, fünfte Auflage,
                                    											S. 242. nachdem nämlich aus dem frischen jedoch ausgewaschenen, von der
                              									Sandbestimmung herrührenden Eisenoxyd- und Thonerdeniederschlag der größte
                              									Theil der Thonerde mittelst Kali abgeschieden war, wurde derselbe in Salzsäure
                              									gelöst, chlorsaures Kali zugesetzt, das Chlor vollständig ausgekocht und nun
                              									mittelst eben überschüssigen Normal-Zinnchlorürs in stark saurer und
                              									kochender Lösung, zuletzt mit Jodlösung, das Eisen bestimmt.
                           Zu einer zweiten Controlbestimmung diente in gleicher Weise der von der nachfolgenden
                              									Alkalienbestimmung abfallende Eisenniederschlag.
                           Die Alkalien wurden gefunden durch Aufschließen von circa
                              									2 Grm. des Thones mit gasförmiger Flußsäure in bekannter Weise,Man s. Fresenius' quantitative Analyse, fünfte
                                    											Auflage, S. 375 und folgende. bis kein oder höchstens ein kohliger aber keinenfalls knirschender Absatz
                              									bei nachheriger Lösung in Salzsäure stattfand. Hierauf wurden mit reiner wenig
                              									überschüssiger Aetzbarytlösung die Schwefelsäure, Thonerde, Eisenoxyd und Magnesia
                              									abgeschieden; das Filtrat der Fällungen wurde mit kohlensaurem Ammoniak bei gelinder
                              									Wärme behandelt. Nach dem Abfiltriren des neuen Niederschlages wurde die angesäuerte
                              									Flüssigkeit eingedampft, der Salmiak bei gelindem Glühen verjagt, dann der gelöste
                              									Rückstand nochmals mit kohlensaurem Ammoniak ebenso behandelt, und so wiederholt
                              									verfahren bis die Chloralkalien rein erhalten wurden.
                           In dem Falle wo sich Anzeichen von Titansäure erkennen ließen, wurde ein etwaiger
                              									Rückstand von der Behandlung mit Flußsäure nebst dem sich ergebenden
                              									Thonerdeniederschlag (nachdem das Eisen abgesondert) mit saurem schwefelsaurem Kali
                              									behandelt und nach Will's
                              									Vorschrift weiter bestimmt.Will's Anleitung zur
                                    											chemischen Analyse, S. 262.
                              								
                           Die qualitative und eventuell quantitative Prüfung auf Schwefel wurde stets in einer besonderen
                              									größeren Portion von wenigstens 5 Grm. Thon vorgenommen. Derselbe wurde mit
                              									pulverisirtem chlorsaurem Kali und allmählich zugegossener mäßig concentrirter
                              									Salzsäure (beide schwefelsäurefrei) gemengt, und das Ganze gelinde digerirt bis
                              									alles Chlor ausgetrieben war. Die Schwefelsäure wurde nach dem Verdampfen des
                              									Säureüberschusses in der hinreichend verdünnten Flüssigkeit durch Chlorbaryum
                              										gefällt.Wegen der leichteren qualitativen Prüfung zog ich diese Methode derjenigen
                                    											mittelst Schmelzen mit kohlensaurem Kali und Salpeter vor.
                              								
                           Die freie Thonerde ergab sich durch Schmelzen mit kohlensaurem Kali-Natron,
                              									Auslaugen mit Wasser, Abdampfen zur Trockne, hierauf Lösen in Salzsäure und Fällen
                              									durch Schwefelammonium.
                           Die freie Kieselerde oder das Kieselsäurehydrat wurde durch wiederholtes Auskochen
                              									von 5 Grm. des Thones mit einer concentrirten Lösung von kohlensaurem Natron
                              									bestimmt.
                           Hinsichtlich der Reihe, in welcher sich die gefundenen Bestandtheile aufführen
                              									lassen, um einen rascheren und bequemeren Ueberblick zu gewinnen, leiteten mich
                              									folgende Gesichtspunkte.
                           An erste Stelle setzte ich wie bisher die Thonerde, als den unbestreitbar werthvollsten Bestandtheil der Thone; dann möge die
                              									Kieselsäure als nächster Hauptbestandtheil folgen.
                           Die sogenannten flußbildenden Bestandtheile sind nach dem von Richters festgestellten Gesetze resp. nach den Aequivalentgewichten
                              									geordnet, wenn auch dieses Gesetz einer Einschränkung in gewissem Sinne, namentlich
                              									für die Praxis, bedarf. Nachfolgend erläutere ich dieß weiter.
                           Zuletzt folgen der Glühverlust und die sonstigen Beimengungen wie Kohle, Schwefel,
                              									Titan etc., welche in den Thonen nicht selten gefunden werden.
                           In Betreff der Wirkung der verschiedenen Basen, welche bei den Thonen als Flußmittel
                              									auftreten, ist nicht nur der Endpunkt des Glühergebnisses
                              									in Betracht zu ziehen, sondern es sind auch, und gerade für die technische Anwendung
                              									ist dieß von Bedeutung, frühere, bestimmt erkenntliche Zeichen der Einwirkung des
                              									Flußmittels dabei zu berücksichtigen.
                           Beobachtet man der Zeitdauer nach ein solches einem hohen
                              									Hitzegrade ausgesetztes Thongemenge, so gibt sich als erste deutliche Wirkung ein Ueberziehen der Probe mit einer Flußrinde zu
                              									erkennen, erst später folgt Erweichung unter Aenderung der äußeren Form und endlich
                              										ein Zerfließen mit
                              									gänzlichem Verschwinden der gegebenen Gestalt. Drei Stadien lassen sich so
                              									kennzeichnen:
                           1) das der Glasirung, welche sich durch ein glänzendes Aussehen der Probe im
                              									Gegensatz zu einem matten, auch körnigen charakterisirt;
                           2) das der Erweichung mit Umwandlung der Form resp. des Prisma's in eine
                              									kegelähnliche Gestalt, und
                           3) das des Zerfließens zu einem runden oder sich mehr oder weniger ausbreitenden
                              									Tropfen.
                           Sowie bei verschiedenen Proben ein geringerer oder größerer Grad einestheils der
                              									Glasirung und andererseits der Erweichung sich kenntlich macht, so läßt sich beim
                              									Zerfließen ein mehr zähflüssiger Zustand von einem dünnflüssigeren
                              									unterscheiden.
                           Um diese Stadien bei den ausgezeichneten Richters'schen
                              									Versuchen in Betreff des Einflusses der verschiedenen Flußmittel zu verfolgen,
                              									wiederholte ich dieselben genau in der von Richters beschriebenen Weise.
                           1 Grm. kieselsaurer Thonerde (entsprechend der Formel Al²O³,
                              									2SiO³) wurden auf das Allerinnigste beigemengt
                           0,04 Grm. Magnesia, Kalk, Eisenoxyd und Kali.
                           Aus je einem solchen Gemenge wurden kleine gleich große vierseitige Prismen geformt,
                              									dieselben genau in der vorgeschriebenen Weise in den Probetiegel gebracht und unter
                              									der ausführlich beschriebenen Controlle geglüht. Die vier verschiedenen Prismen
                              									nebst einem derartigen aus reiner kieselsaurer Thonerde klebte ich hierbei
                              									kreisförmig mittelst des besten feuerfesten Thones auf
                              									die Peripherie einer in den Tiegel eingesetzten Thonscheibe. Die Proben bis zum
                              									Momente des abschmelzenden Drahtes (normirter Schmiedeeisen-Schmelzhitze)
                              									ausgesetzt, sind nach dreimaliger Wiederholung desselben Versuches:
                           glasirt, glänzend: – die Kalk- und
                              									Kaliprobe, erstere stärker als letztere;
                           wenig oder nicht glasirt, d.h. ohne glasglänzende Rinde:
                              									– ist die Magnesiaprobe;
                           von mattem Ansehen: – ist das reine kieselsaure
                              									Thonerdeprisma, aber auch ebenso oder fast ebenso das Eisenprisma, welches nur mehr
                              									schmutzig gefärbt ist.
                           Ein gleiches Resultat wird erhalten, wenn man mehrmals (selbst 6mal hintereinander)
                              										dieselben Proben demselben
                              									normirten Hitzegrade unterwirft.
                           In geringerer Temperatur, etwa Gußstahlschmelzhitze, gibt sich keine in die Augen
                              									fallende Veränderung der Proben zu erkennen. Sie sind nur zusammengesintert, wobei
                              									allerdings das Kalk- und Magnesiaprisma von festerem Zusammenhalt erscheint
                              									als das Eisen- und Kaliprisma.
                           Wird die Temperatur wesentlich höher, bis zur Schmelzhitze
                              									des Platins gesteigert, so beginnen erst andere und zwar die
                                 										gleichen Verhältnisse sich einzustellen (mit charakteristischer
                              									Ausnahmestellung des Eisens eventuell), wie sie von Richters entdeckt wurden. In diesem Hitzegrade und zwar wenn ein in einer
                              									Thonerdekapsel eingeschlossenes Platin-Drahtgeflecht völlig zur hämmerbaren Kugel zusammenschmolz und der Tiegel aus dem besten schlesischen Thon schon entschiedene Anzeichen von
                              									Erweichung verräth, ist:
                           am meisten erweicht, zerflossen zu einem Email: –
                              									die Magnesiaprobe;
                           erweicht unter Aenderung der Form, glasirt: – das
                              									Kaliprisma; und
                           matt oder kaum glasirt, höchstens ein wenig pockig:
                              									– die Eisenprobe.
                           Das Eisenprisma hält sich also selbst in diesem heftigsten
                              									Hitzegrade noch verhältnißmäßig am unverändertsten, annähernd gleich der reinen
                              									kieselsauren Thonerde.
                           Erst wenn die völlige Weißgluth noch höher getrieben wurde, so daß der die Proben
                              									enthaltende Tiegel seine Dienste zu versagen begann, glückte es, wenn nicht der
                              									bereits zusammengehende Tiegel die Proben mit vernichtete, daß das Eisenprisma
                              									kegelähnlich erweichte, die Kanten völlig sich abrundeten und der Bruch ein
                              									bläuliches Email mit kreisrunden Löchern zeigte, während das Kaliprisma sich noch
                              									ziemlich scharfkantig erhalten hatte und innen porzellanartig dicht und kaum porig
                              									war.
                           Also erst in diesem höchsten Hitzegrade, in welchem
                              									endlich das Eisen das Kali in seiner flußbildenden Wirksamkeit einholt, ja überholt,
                              									kam für die angestellten Proben das Gesetz der Aequivalente zur vollen Geltung.
                           Es erübrigt noch die Frage, wie gestalten sich diese beschriebenen Verhältnisse
                              									– der gewissermaßen ungleichen Verzögerung des endlichen Schmelzpunktes
                              									– bei einer noch größeren Vermehrung des Zusatzes der Basen und umgekehrt. Zu
                              									dem Zwecke steigerte ich den Zusatz der vier Basen noch auf 6 und 8 Procent.
                           Nachdem die Proben wie oben sorgfältigst dargestellt
                              									worden, ergaben sich auf Grund gleichfalls dreifach wiederholten Versuches folgende
                              									Resultate: Bei 6 Procent Zusatz bleibt das Verhältniß zu Gunsten der Magnesia gegen
                              									den Kalk wie für das Eisen gegen das Kali in normirter
                              									Schmiedeeisen-Schmelzhitze dasselbe; wird dagegen der Hitzegrad höher gesteigert, so kann es
                              									zutreffen, daß sich gewissermaaßen das Gesetz der Verzögerung und das der
                              									Aequivalente das Gleichgewicht halten, bis dann in annähernder Platin-Schmelzhitze letzteres Gesetz vorherrscht. Bei 8
                              									Proc. Zusatz hingegen beginnt schon in der normirten
                              									Schmiedeeisen-Schmelzhitze das Gesetz der Aequivalente die Oberhand zu
                              									gewinnen.
                           Es folgt daraus daß, je größer der Zusatz ist, in verhältnißmäßig um so geringerer
                              									Temperatur sich schon das Gesetz der Aequivalente geltend macht und der beschriebene
                              									Spielraum der Zeitdauer noch ein um so mehr verschwindender ist. Umgekehrt, je
                              									geringer der Zusatz ist, um so höhere Temperatur ist erforderlich für den Richters'schen Endpunkt und ein um so größerer Abstand
                              									bleibt zur Beobachtung der bezeichneten verzögernden Verhältnisse übrig.
                           Für die Praxis im Großen ergibt sich aus diesen Versuchen – besonders
                              									entschieden und deutlich bei einem angenommenen Gehalte von 4 Procent Flußmittel
                              									– für die meisten Fälle wo ein so höchst
                              									bedeutender Hitzegrad wie Platin-Schmelzhitze nicht erreicht wird, Folgendes:
                           Am indifferentesten verhält sich das Eisenoxyd. Am ehesten bewirkt andererseits einen glasigen Ueberzug der
                              									Kalk und alsdann das Kali, wodurch also z.B. namentlich der Flugasche um so frühere
                              									wie gewiß festere Angriffspunkte zur Zerstörung gegeben werden. Die Magnesia nimmt
                              									hinsichtlich unmerklicher Glasirung in demselben Feuersgrade eine mittlere Stellung
                              									zwischen den genannten Basen ein.
                           Je mehr die Menge des Flußmittels über 4 Procent steigt, in um so
                              									geringerer Temperatur wie Temperaturdifferenz machen sich die bezeichneten
                              									Verschiedenheiten überhaupt geltend, bis sie sich endlich verwischen und in das
                              									Gegentheil umschlagen.
                           So höchst werthvoll es ist, das Gesetz kennen gelernt zu haben, welches schließlich in der Wirkungsweise der Flußmittel
                              									entscheidend ist, so wird dennoch durch die aufgedeckten eigenthümlichen
                              									Verhältnisse von Neuem die eigentlich selbstverständliche Regel bestätigt, daß für die relativen Anforderungen der Technik im Großen bloß mit
                                 										einem absoluten Maaßstab nicht immer gedient und damit die Erklärung
                              									mancher sonst widersprechenden Erscheinungen wie Erfahrungen nicht gegeben ist.
                           
                        
                           
                           I. Classe.
                              									Grad der FeuerfestigkeitDas Vielfache des Gewichtes des Thones an Normalgemenge-Zusatz resp.
                                    											dessen Zahl mit 10 multiplicirt und das Product von 100 abgezogen, gibt den
                                    											Grad der Feuerfestigkeit oder Feuerbeständigkeit
                                    											in Procenten ausgedruckt; man s. Seite 433 meiner Abhandlung in Bd. CXCIV
                                    											dieses Journals. = 100.
                           Garnkirk-Thon.
                           Der Vollständigkeit wegen lasse ich hier meine frühere Analyse,Polytechn. Journal Bd. CLXIX S.
                                       											485. deren sämmtliche Bestimmungen aus wenigstens je zwei
                              									gut übereinstimmenden im Mittel berechnet, folgen.
                           Procentische Zusammensetzung des bei
                              									100° C. getrockneten Thones.
                           
                              
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 SauerstoffBerechnet nach der neuesten (fünften) Auflage von Fresenius' quantitativer Analyse. Ich
                                          													führe die bez. Factoren speciell an, da sich Richters älterer, abweichender Zahlen bediente.Thonerde × 0,46602 = O³Kieselsäure (wenn SiO³) × 0,63158 =
                                          													O³Magnesia × 0,39970 = OKalk × 0,28571 = OEisenoxyd × 0,9 =EisenoxydulEisenoxydul × 0,22222 = OKali × 0,16982 = O.
                                 
                              
                                 Thonerde
                                 35,98
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 16,767 O³
                                 
                              
                                 Kieselsäure, mech.
                                    											geb.          „        
                                    											als Sand
                                 39,63Durch Auskochen mit kohlensaurer Natronlösung ließ sich 0,25 Proc.
                                          													freie Kieselsäure ausziehen.  4,63
                                 
                                    
                                    
                                 44,26
                                 
                                 
                                 27,954 O³
                                 
                              
                                 MagnesiaKalkEisenoxydBerechnet stets als Oxydul.AlkalienBerechnet stets als Kali.
                                   0,85  0,42  1,00  1,60
                                 
                                 
                                 0,3400,1200,2000,272
                                 
                                    
                                    
                                   0,932 O(= 2,796 O³)
                                 
                              
                                 Glühverlust
                                 14,99Darin 4,5 Proc. Kohle.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 –––––
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 99,10Eine nachträgliche Prüfung auf Titansäure ließ deren Anwesenheit wie
                                          													auch die von Schwefel deutlich erkennen.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                           Hiernach ergibt sich folgende chemische Formel, der Gleichförmigkeit wegen in derselben Weise wie von Richters aufgestellt:
                           6,00 (Al²O³, 1,67 SiO³) + RO
                           oder in Worten ausgedrückt: In dem Garnkirk-Thon kommen
                              									hinsichtlich gleichwerthiger Sauerstoffmengen auf 1 Theil Flußmittel 6,00 Thonerde
                              										und 10,00
                              									Kieselsäure. Das Verhältniß zwischen Thonerde und Kieselsäure ist 1 : 1,67.
                           Zur maaßgebenden Beurtheilung eines feuerfesten Thones sind stets die drei Factoren:
                              									Thonerde, Kieselsäure und Flußmittel, resp. deren Verhältniß unter einander, in
                              									Betracht zu ziehen.
                           Das Bindevermögen dieses Schieferthones ist = 2.
                           Wegen des bereits erwähnten immer selteneren Vorkommens des besten
                              									Garnkirker-Thones in ungemischter Qualität
                              									empfiehlt sich als vorzüglicher Ersatzthon der von Richters beschriebene und analysirte Thon Nr. I von
                              										Saarau.Polytechn. Journal Bd. CXCI S.
                                       											230. Die frühere Analyse dieses Thones, von mir im Jahre 1863 unternommen, resp.
                              									einer damaligen Durchschnittsprobe aus einigen tausend Centnern, ergab:
                           
                              
                                 Thonerde
                                 33,14
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 15,444 O³
                                 
                              
                                 Kieselsäure, chem.
                                    											geb.        
                                    											„         
                                    											als Sand
                                 41,02  8,20
                                 
                                    
                                    
                                 49,22
                                 
                                 
                                 31,086 O³
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 MagnesiaKalkEisenoxydAlkalien
                                   0,14  0,25  0,46  0,56
                                 
                                 
                                 0,0560,0710,0920,095
                                 
                                    
                                    
                                    
                                   0,314 O
                                 
                              
                                 Glühverlust
                                 15,95
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 –––––
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 99,72
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                           Diese Zusammensetzung gibt die chemische Formel:
                           16,39 (Al²O³, 2,01 SiO³) + RO
                           oder 1 Theil Flußmittel kommt auf die sehr bedeutende Menge
                              									von 16,39 Thonerde, aber auch noch größere von 32,98 Kieselsäure. Das Verhältniß
                              									zwischen Thonerde und Kieselsäure ist 1 : 2,01.
                           Gemäß neuerdings ausgeführter Analyse einer aus einem Quantum von einigen Centnern
                              									besonders ausgesuchten Probe hat das wohl reinste Material die nachfolgende
                              									Zusammensetzung.
                           Zu den Probestücken wurde ausgelesen eine derbe, eigenthümlich linsenförmig sich
                              									absondernde Masse von sehr feinem, zarten Korn, tiefdunkler Färbung wie überhaupt
                              									recht gleichmäßigem, hornartigen Ansehen. Unreinigkeiten
                              									oder fremde Beimengungen sind darin keine oder höchst selten zu bemerken.
                           
                           Gefunden wurde in dem bei 110°
                              									C. getrockneten Thone:
                           
                              
                                 Thonerde
                                 36,30Mittel aus zwei Bestimmungen, wovon die eine genau in der
                                          													beschriebenen Weise ausgeführt 36,10 Proc. (incl. 3 Milligrm.
                                          													Thonerde, welche durch Eindampfen des ersten Filtrates erhalten
                                          													wurden), die andere, wobei das Auswaschen mittelst Schnellfiltration
                                          													nach Bunsen vorgenommen worden, 35,99
                                          													Proc. (incl. 5 Milligrm. nachträglicher Thonerde aus dem ganzen Waschwasser) ergab. Erstere
                                          													Thonerde löste sich durch Behandlung mit schwefelsaurem Natron und
                                          													Schwefelsäure bis auf einen Rückstand von 7 Milligrm. auf, der aber
                                          													mit Flußsäure geprüft keine Kieselerde
                                          													gab, sondern als ein gleicher Rest Thonerde genau bestimmt wurde.
                                          													Ebenso gab die schnellfiltrirte Thonerde einen Rückstand von 5
                                          													Milligrm., welcher gleichfalls Kieselerde nur undeutlich, wohl aber
                                          													einen Rest von Thonerde von 4 1/2 Milligrm. nachweisen ließ. Ein bei
                                          													der Gesammtkieselsäure vorgefundener Rest von 0,0025
                                          													zurückgebliebener eisenfreier Thonerde wurde obiger Thonerde noch
                                          													hinzugerechnet.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 16,917 O³
                                 
                              
                                 Kieselsäure, chem.
                                    											geb.        
                                    											„         
                                    											als Sand
                                 38,94Die Prüfung mittelst Flußsäure auf die Reinheit der Kieselsäure gab
                                          													einen unaufgeschlossenen, funkelnden und wohl aus feinsten
                                          													Glimmerblättchen bestehenden Rest von 2 Milligrm., welcher nicht
                                          													weiter berücksichtigt wurde und einen Gehalt von zurückgehaltener
                                          													eisenfreier Thonerde von 2 1/2 Milligrm., der von der
                                          													Gesammtkieselsäure in Abzug kam.  4,90In dem Sande lassen sich Glimmerschüppchen wahrnehmen.
                                 
                                    
                                    
                                 43,48
                                 
                                 
                                 27,688 O³
                                 
                              
                                 MagnesiaKalkEisenoxydKali
                                    											(vorherrschend)
                                   0,19Mittel aus den getrennten zwei Bestimmungen: 0,1727 und 0,1976
                                          													Proc.  0,19Mittel aus den zwei getrennten Bestimmungen: 0,1778 und 0,2032
                                          													Proc.  0,46Mittel aus den zwei getrennten Bestimmungen: 0,40 und 0,52 Proc.  0,42Mittel aus den zwei gesonderten Bestimmungen: 0,37 und 0,47 Proc.
                                 
                                 
                                 0,0760,0540,0920,071
                                 
                                    
                                    
                                   0,293 O
                                 
                              
                                 Glühverlust
                                 17,78Mittel aus den zwei Bestimmungen: 17,73 und 17,83 Proc. Die Masse war
                                          													weiß geworden mit einem Stich in Grau. Das hygroskopische Wasser des
                                          													lufttrockenen Thones beträgt 1,55 Proc.; der Kohlegehalt 1,95
                                          													Proc.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 ––––––
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 99,18Von Schwefel wurde gefunden 0,008 Proc. = 0,031 Schwefelkies. Kocht
                                          													man den Thon mit Salpetersalzsäure und prüft die saure Lösung mit
                                          													Schwefelwasserstoff, so scheidet sich eine höchst geringe Menge
                                          													eines dunklen Niederschlages ab, welcher vor dem Löthrohr geprüft,
                                          													eine Boraxperle gab, die in der Oxydations- wie
                                          													Reductionsflamme mit einem Stich in's Bräunliche
                                          												opalisirte.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                           Diese Zusammensetzung gibt die chemische Formel:
                           19,25 (Al²O³, 1,64 SiO³) + RO
                           oder 1 Theil Flußmittel kommt auf die höchst bedeutende Menge
                              									von 19,25 Thonerde, aber auch die beträchtliche Menge von 31,50 Kieselsäure. Das
                              									Verhältniß zwischen Thonerde und Kieselsäure ist 1 : 1,64.
                           Die ausgesuchte reinste Varietät unterscheidet sich demnach von dem früheren
                              									Durchschnittsvorkommen durch ihren größeren Gehalt an Thonerde und geringeren an
                              									Kieselsäure, namentlich an Sand; während die einzelnen flußbildenden Bestandtheile
                              									innerhalb der Grenzen der möglichen Fehlerquellen in sehr naher Uebereinstimmung als constant
                              									anzunehmen sind.
                           Hinsichtlich der bevorzugten Thonerdemenge, wie auch hinsichtlich der
                              									Kieselsäuremenge, nähert sich der von Richters analysirte
                              									Thon dieser reinsten Varietät. In Betreff der Flußmittel zeigt sich ein abweichendes
                              									Verhalten.
                           
                        
                           II. Classe.
                              									Grad der Feuerfestigkeit = 70–60 Procent.
                           Geschlämmter Kaolin von Zettlitz in
                                 										Böhmen.
                           
                              
                                 Thonerde
                                 38,54Bei der Prüfung der Thonerde auf ihre Reinheit (mittelst Lösung
                                          													derselben durch schwefelsaures Natron und Schwefelsäure, und des
                                          													verbleibenden Rückstandes mittelst Flußsäure) fand sich eine Menge
                                          													von 1,10 Proc. Kieselsäure, welche der Gesammtkieselsäure
                                          													hinzugerechnet wurde. Andererseits fand sich bei der Kieselerde ein
                                          													genau bestimmter, und ebenso abgerechneter Rest von 0,75 Proc.
                                          													bräunlich gefärbter Thonerde. Die Prüfung derselben vor dem Löthrohr
                                          													ließ darin kein Mangan erkennen. In dem eingedampften Filtrat wurden
                                          													nachträglich 2 1/2 Milligrm. Thonerde gefunden.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 17,960 O³
                                 
                              
                                 Kieselsäure, chem.
                                    											geb.        „          
                                    											als Sand
                                 40,53,  5,15
                                 
                                    
                                    
                                 45,68
                                 
                                 
                                 28,851 O³
                                 
                              
                                 MagnesiaKalkEisenoxydKali
                                    											(vorherrschend)
                                   0,38  0,08  0,90  0,66
                                 
                                 
                                 0,1520,0230,1800,112
                                 
                                    
                                    
                                   0,467 O
                                 
                              
                                 Glühverlust
                                 13,00Das hygroskopische Wasser des lufttrockenen Thones betrug 1,10
                                          													Proc.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 ––––
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 99,24
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                           Diese Zusammensetzung gibt die chemische Formel:
                           12,82 (Al²O³, 1,61 SiO³) + RO
                           
                              
                                 oder
                                 1) 1 Theil Flußmittel kommt auf (die große Menge)
                                 12,82 Thonerde
                                 
                              
                                 
                                 2) 1    
                                    											„          „            „      
                                    											„
                                 20,59 Kieselsäure
                                 
                              
                                 und
                                 3) auf 1 Theil Thonerde kommen 1,61 Kieselsäure.
                                 
                                 
                              
                           Bei diesen günstigen Verhältnissen ist es auffallend, daß der Kaolin pyrometrisch
                              									nicht einen noch höheren Platz einnimmt. In chemischer
                              									Hinsicht übertrifft er fast durchweg den Garnkirker-Thon. Es dürfte dieß
                              									darauf hinweisen, daß außer den chemischen Verhältnissen die physikalischen auch ein
                              									Wort mit zu sprechen haben, ja bei sonstiger Aehnlichkeit entscheidend seyn können. Die außerordentlich feine Zertheilung wie der
                              									aufgelockerte Zustand des geschlämmten Kaolins gegenüber dem körnigen, besonders
                              									dichten des Schieferthones, resp. dessen merklich höheres specifisches Gewicht,Eine vergleichende Bestimmung des specifischen Gewichtes der Normalthone
                                    											folgt später nach. dürfte hierbei den Ausschlag geben, wozu auch der innigst verbundene
                              									Kohlegehalt des letzteren kommt.
                           Nachweislich wirkt die Kohle, diese in unseren Oefen unschmelzbare Substanz, so lange
                              									sie sich unverbrannt erhält, erhöhend auf die Schwerschmelzbarkeit eines Thones.
                           
                        
                           III. Classe.
                              									Grad der Feuerfestigkeit = 50 Procent.
                           a. Normalthon unter den sehr kieselreichen aber vorzüglich
                                 										reinen Rohkaolinen, – der weiße ungeschlämmte
                                 										Thon von Saarau (bez. Nr. III von Richters).
                           Nach der Analyse von RichtersPolytechn. Journal Bd. CXCI S. 232. ist seine
                              									Zusammensetzung:
                           
                              
                                 Thonerde
                                 17,31
                                 
                                 
                                 
                                 
                                   8,067 O³
                                 
                              
                                 Kieselsäure, chem.
                                    											geb.        
                                    											„         
                                    											als Sand
                                 19,9955,89
                                 
                                    
                                    
                                 75,88
                                 
                                 
                                 47,924 O³
                                 
                              
                                 EisenoxydKali
                                   0,56  0,46
                                 
                                 
                                 0,1120,078
                                 
                                    
                                    
                                   0,199 O
                                 
                              
                                 Wasser
                                   5,70
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 –––––
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 99,91
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                           Diese Zusammensetzung gibt die chemische Formel:
                           14,15 (Al²O³, 5,94 SiO³) + RO
                           
                              
                                 oder
                                 1) 1 Theil Flußmittel kommt auf
                                 14,15 Thonerde,
                                 
                              
                                 
                                 2) 1    
                                    											„        
                                    											„            „      
                                    											„
                                 84,07 Kieselsäure,
                                 
                              
                                 
                                 3) auf 1 Theil Thonerde kommen
                                   5,94 Kieselsäure.
                                 
                              
                           b. Normalthon unter den durch
                              									größte Fettigkeit wie Bildsamkeit am meisten
                              									hervorragenden Thonen – der beste und vorzüglichste
                                 										belgische Thon bei Andennes (zweite Reihe von Strud-Maiseroul).
                           
                           
                              
                                 Thonerde
                                 34,78Mittel aus den zwei gesonderten Bestimmungen; 34,98 und 34,58 Proc.
                                          													Freie Thonerde fand sich in dem Thone 2,15 Proc. Die Prüfung auf die
                                          													Reinheit der Thonerde wurde übersehen.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 16,208 O³
                                 
                              
                                 Kieselsäure, chem.
                                    											geb.        
                                    											„         
                                    											als Sand
                                 39,69  9,95
                                 
                                    
                                    
                                 49,64Mittel ebenso aus: 49,73 und 49,55. Die Prüfung auf die Reinheit der
                                          													Kieselsäure ergab nur einen Thonerderest von 1–2 Milligrm.,
                                          													welcher unberücksichtigt blieb.
                                 
                                 
                                 31,352 O³
                                 
                              
                                 MagnesiaKalkEisenoxydKali
                                    											(vorherrschend)
                                   0,41Mittel deßgl. aus: 0,46 und
                                          												0,36.  0,68Mittel deßgl. aus: 0,75 und
                                          												0,60.  1,80Mittel deßgl. aus: 1,97 und
                                          												1,63.  0,41Mittel deßgl. aus: 0,47 und 0,35.
                                 
                                 
                                 0,1640,1940,3600,070
                                 
                                    
                                    
                                   0,788 O
                                 
                              
                                 Glühverlust
                                 12,00Wasser, Kohle und Schwefel. Der Schwefel beträgt weniger als 0,01
                                          													Proc. Das hygroskopische Wasser macht 6,40 Proc. aus; das
                                          													Anziehungswasser 10,73.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 ––––
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 99,72Eine specielle Prüfung auf Titansaure ergab in 1 Grm. Thon höchstens
                                          													1/2 Milligrm.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                           Diese Zusammensetzung gibt die chemische Formel:
                           6,86 (Al²O³, 1,93 SiO³) + RO
                           
                              
                                 oder
                                 1) 1 Theil Flußmittel kommt auf
                                   6,86 Thonerde,
                                 
                              
                                 
                                 2) 1    
                                    											„          „          
                                    											„       „
                                 13,26 Kieselsäure,
                                 
                              
                                 
                                 3) auf 1 Theil Thonerde kommen
                                   1,61 Kieselsäure.
                                 
                              
                           
                        
                           IV. Classe.
                              									Grad der Feuerfestigkeit = 45 Procent.
                           Thon von Mühlheim bei Coblenz (beste
                              									Durchschnittsqualilät), Ersatzthon für den belgischen.
                           
                              
                                 Thonerde
                                 36,00
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 16,777 O³
                                 
                              
                                 Kieselsäure, chem
                                    											geb.        
                                    											„         
                                    											als Sand
                                 41,00  6,74
                                 
                                    
                                    
                                 47,74
                                 
                                 
                                 30,151 O³
                                 
                              
                                 MagnesiaKalkEisenoxydKali
                                    											(vorherrschend)
                                   0,33  0,40  2,57  1,05
                                 
                                 
                                 0,1320,1140,5140,178
                                 
                                    
                                    
                                   0,938 O
                                 
                              
                                 Glühverlust
                                 11,81Wasser und Kohle nebst Spuren von Schwefel resp. Schwefelkies.
                                          													Hygroskopisches Wasser enthält der lufttrockene Thon 13,00 Proc.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 –––––
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 99,90Ein Gehalt von Titansäure ist darin deutlich nachweisbar.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                           
                           Diese Zusammensetzung gibt die chemische Formel:
                           5,96 (Al²O³, 1,80 SiO³) + RO
                           
                              
                                 oder
                                 1) 1 Theil Flußmittel kommt auf
                                   5,96 Thonerde,
                                 
                              
                                 
                                 2)
                                    											1    „            „          
                                    											„      „
                                 10,72 Kieselsäure.
                                 
                              
                                 
                                 3) auf 1 Theil Thonerde kommen
                                   1,80 Kieselsäure.
                                 
                              
                           
                        
                           V. Classe.
                              									Grad der Feuerfestigkeit = circa 30 Procent.
                           Grünstädter Hafenerde, Repräsentant
                              									kaolinartiger Thone auf secundärer Lagerstätte.
                           
                              
                                 Thonerde
                                 35,05
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 16,334 O³
                                 
                              
                                 Kieselsäure, chem.
                                    											geb.        
                                    											„         
                                    											als Sand
                                 39,32  8,01
                                 
                                    
                                    
                                 47,33
                                 
                                 
                                 29,893 O³
                                 
                              
                                 MagnesiaKalkEisenoxydKali
                                    											(vorherrschend)
                                   1,11  0,16  2,30  3,18
                                 
                                 
                                 0,4440,0460,4600,540
                                 
                                    
                                    
                                   1,490 O
                                 
                              
                                 Glühverlust
                                 10,51Wasser, Kohle und Schwefel. Gefunden wurde 0,084 Proc. Schwefel.
                                          													Hygroskopisches Wasser enthielt der lufttrockene Thon 5,80 Proc.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 –––––
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 99,64Von Titansäure waren nur undeutliche Spuren zu bemerken.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                           Diese Zusammensetzung gibt die chemische Formel:
                           3,65 (Al²O³, 1,83 SiO³) + RO
                           
                              
                                 oder
                                 1) 1 Theil Flußmittel kommt auf
                                 3,65 Thonerde,
                                 
                              
                                 
                                 2) 1    
                                    											„          „          
                                    											„       „
                                 6,69 Kieselsäure,
                                 
                              
                                 
                                 3) auf 1 Theil Thonerde kommen
                                 1,83 Kieselsäure.
                                 
                              
                           
                        
                           VI. Classe.
                              									Grad der Feuerfestigkeit = 20 Procent.
                           Thon von Oberkaufungen bei Cassel; im
                              									Handel bekannt als Thon vom Mönchsberg. Repräsentant mittelmäßiger feuerfester Braunkohlenthone.
                           
                              
                                 Thonerde
                                 27,97
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 13,035 O³
                                 
                              
                                 Kieselsäure, chem.
                                    											geb.        
                                    											„         
                                    											als Sand
                                 33,5924,40
                                 
                                    
                                    
                                 57,99
                                 
                                 
                                 36,625 O³
                                 
                              
                                 MagnesiaKalkEisenoxydKali
                                    											(vorherrschend)
                                   0,54  0,97  2,01  0,53
                                 
                                 
                                 0,2160,2770,4020,090
                                 
                                    
                                    
                                   0,985 O
                                 
                              
                                 Glühverlust
                                   9,43Wasser und Organisches nebst Spuren von Schwefel. Das hygroskopische
                                          													Wasser betrug 4,30 Proc.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 –––––
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 99,44
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                           
                           Diese Zusammensetzung gibt die chemische Formel:
                           4,73 (Al²O³, 2,81 SiO³) + RO
                           
                              
                                 oder
                                 1) 1 Theil Flußmittel kommt auf
                                   4,73 Thonerde,
                                 
                              
                                 
                                 2)
                                    											1    „          
                                    											„          
                                    											„       „
                                 13,29 Kieselsäure,
                                 
                              
                                 
                                 3) auf 1 Theil Thonerde kommen
                                   2,81 Kieselsäure.
                                 
                              
                           
                        
                           VII. Classe.
                              									Grad der Feuerfestigkeit = 10 Procent.
                           Thon von Niederpleis an der Sieg.
                              									Repräsentant der gewöhnlichen aber feuerfesten
                              									Braunkohlenthone.
                           
                              
                                 Thonerde
                                 28,05
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 13,072 O³
                                 
                              
                                 Kieselsäure, chem.
                                    											geb.        
                                    											„         
                                    											als Sand
                                 30,7127,61
                                 
                                    
                                    
                                 58,32
                                 
                                 
                                 36,834 O³
                                 
                              
                                 MagnesiaKalkEisenoxydKali
                                    											(vorherrschend)
                                 0,750,721,891,39
                                 
                                 
                                 0,3000,2060,3780,236
                                 
                                    
                                    
                                    
                                   1,120 O
                                 
                              
                                 Glühverlust
                                 8,66
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 –––––
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 99,78
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                           Diese Zusammensetzung gibt die chemische Formel:
                           3,89 (Al² O³, 2,82 SiO³) + RO
                           
                              
                                 oder
                                 1) 1 Theil Flußmittel kommt auf
                                   3,89 Thonerde,
                                 
                              
                                 
                                 2)
                                    											1    „          „            
                                    											„      „
                                 10,96 Kieselsäure,
                                 
                              
                                 
                                 3) auf 1 Theil Thonerde kommen
                                   2,82 Kieselsäure.
                                 
                              
                           Eine Zusammenstellung der Analysen der Normalthone enthält
                              									die Tabelle S. 455 und 456.
                           Gefällige Mittheilungen nehme ich im Interesse der Sache stets mit vielem Danke
                              									entgegen und stelle es Industriellen anheim, mir Thonproben zur Prüfung zukommen
                              									lassen zu wollen.
                           Wiesbaden, im Mai 1870.
                           
                           Zusammenstellung der Analysen der
                                 										Normalthone.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 196, S. 455
                              
                                 
                                 Die Anziehung betrug unter 3 verschiedenen Bestimmungen im Minimum 3,11
                                    											Procent.
                                 
                              
                                 
                                 Unter 6 Bestimmungen des zu verschiedenen Zeiten unter einer mit Wasser
                                    											abgesperrten Glasglocke ausgesetzten trockenen Thones wurde als geringste
                                    											Anziehung 9,55 Proc. beobachtet.
                                 
                              I. Classe. Thon von Saarau Nr. I,
                                 										ausgesucht reinste und strengflüssigste Varietät; II. Classe. Geschlämmter
                                 										Kaolin von Zettlitz in Böhmen; III. Classe. Rohkaolin, Thon von Saarau Nr. III,
                                 										analysirt von Richters; Bester belgischer Thon, zweite Linie von
                                 										Strud-Maiseroul bei Andennes; Thonerde; Kieselsäure, chem. geb.; als
                                 										Sand; Magnesia; Kalk; Eisenoxyd; Kali (vorherrschend); Glühverlust;
                                 										Wasseranziehung des bei 100° C. getrockneten Thones, erreichtes Maximum;
                                 										Chemische Zusammensetzung; Grad der Feuerfestigkeit; Grad des
                                 										Bindevermögens;
                              
                           
                           Zusammenstellung der Analysen der
                                 										Normalthone.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 196, S. 456
                              
                                 
                                 Unter 4 Bestimmungen ergab sich als Minimum 9,87 Proc.
                                 
                              
                                 
                                 Unter 4 verschiedenen Bestimmungen war das Minimum 6,15 Proc.
                                 
                              
                                 
                                 Unter 4 verschiedenen Bestimmungen war das Minimum 5,94 Proc.
                                 
                              IV. Classe. Thon von Mühlheim bei
                                 										Coblenz, beste Durchschnittsqualität; V. Classe. Thon von Grünstadt in der
                                 										Pfalz; VI. Classe. Thon vom Mönchsberg bei Cassel; VII. Classe. Thon von
                                 										Niederpleis a. d. Sieg; Thonerde; Kieselsäure, chem. geb.; als Sand; Magnesia;
                                 										Kalk; Eisenoxyd; Kali (vorherrschend); Glühverlust; Wasseranziehung des bei
                                 										100° C. getrockneten Thones, erreichtes Maximum; Chemische
                                 										Zusammensetzung; Grad der Feuerfestigkeit; Grad des Bindevermögens