| Titel: | Verfahren zur Bestimmung des Schwefels in Stabeisen; von H. B. Hamilton, Millfields Eisenwerke in Staffordshire. | 
| Fundstelle: | Band 196, Jahrgang 1870, Nr. CXXV., S. 466 | 
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                        CXXV.
                        Verfahren zur Bestimmung des Schwefels in
                           								Stabeisen; von H. B.
                              									Hamilton, Millfields Eisenwerke in Staffordshire.
                        Aus Chemical News, vol. XXI p. 147; April
                              								1870.
                        Hamilton, Verfahren zur Bestimmung des Schwefels in
                           								Stabeisen.
                        
                     
                        
                           Das im Nachstehenden beschriebene Verfahren dürfte sich als eine zweckmäßige
                              									Abänderung der in Fresenius'
                              									„Anleitung zur quantitativen chemischen Analyse“ (5. Auflage,
                              									S. 823) angegebenen Methode erweisen, da bei demselben nicht allein die mühsame
                              									Oxydation durch Schmelzung umgangen, sondern auch viel Zeit erspart wird. Eine
                              									gewogene Menge des zu untersuchenden Eisens (von Rohschienen nicht unter 10 Grm.)
                              									wird in einen geräumigen Kolben gebracht, mit ungefähr 30 Grm. Wasser übergossen und
                              									zur Vermeidung des Zusammenbackens bei der weiteren Behandlung umgeschüttelt.
                              									Hierauf wird das Gefäß mit einem zweifach durchbohrten Korke verschlossen; in die
                              									eine Durchbohrung wird ein gebogenes, mit Kugel versehenes Trichterrohr von der in
                              									dem Werke von Fresenius a. a. O. abgebildeten Form, in
                              									die andere ein rechtwinklich gebogenes Gasentwickelungsrohr eingesetzt. Das letztere
                              									ist mit einem U förmigen Rohre verbunden, welches eine
                              									von Schwefelsäuresalz freie Lösung von Aetzkali enthält (ich verband dieses Rohr mit
                              									einem zweiten U-Rohr, welches eine Lösung von
                              									Bleioxyd in Aetzkali enthielt). Durch das Trichterrohr wird, den Umständen
                              									entsprechend, bald concentrirte Chlorwasserstoffsäure, bald Wasser in den Kolben
                              									gegossen. Sobald die nach dem Eingießen einer genügenden Menge Chlorwasserstoffsäure
                              									in den Kolben entstandene Reaction beinahe aufgehört hat, wird der Inhalt desselben
                              									zum Kochen erhitzt. Hierauf wird die Wärmequelle entfernt und nachdem das Sieden
                              									aufgehört hat, etwa eine Minute lang Luft durch den Apparat gesogen. Dieß wird
                              									zweckmäßig wiederholt, wenn, was leicht zu erkennen ist, die Wirkung der Säure noch
                              									nicht gänzlich aufgehört hat. (Bei mehreren Versuchen zeigte sich im zweiten U-Rohr nicht die geringste Schwärzung.) Hierauf
                              									wird der Inhalt des ersten U-Rohres in ein
                              									Becherglas entleert und das Rohr selbst mit destillirtem Wasser ausgespült. Nun wird
                              									durch die Lösung einige Zeit lang ein Strom Chlorgas geleitet, wornach man sie zum
                              									Sieden erhitzt, mit Chlorwasserstoffsäure ansäuert und wieder zum Sieden bringt (um
                              									alle Unterchlorigsäure zu verjagen), dann mit Chlorbaryum fällt.
                           Der Inhalt des Kolbens wird durch Asbest filtrirt und der Rückstand, ohne daß man ihn auswäscht, in
                              									den Kolben zurückgebracht, indem man alle dem Trichter anhaftenden Theilchen
                              									mittelst einer geringen Menge Salpetersalzsäure abspült. Hierauf erwärmt man, um den
                              									schwarzen Rückstand durch die Salpetersalzsäure zu oxydiren, und fügt dann Wasser
                              									und etwas (sulfatfreies) kohlensaures Natron hinzu, um den bedeutenden
                              									Säureüberschuß zu neutralisiren. Nachdem man gekocht hat, filtrirt man, indem man
                              									beachtet daß die Lösung noch schwach sauer ist; dann fällt man mit Chlorbaryum, fügt
                              									die ausgefällte Lösung nebst dem Niederschlage der vorher erhaltenen hinzu und
                              									verfährt in der gewöhnlichen Weise weiter.
                           Ich theile noch die Resultate einiger von mir nach dieser Methode ausgeführten
                              									Analysen mit:
                           
                              
                                 
                                 
                                 Schwefel erhaltenbei der 1. Analyse.
                                 Schwefel erhaltenbei der 2. Analyse.
                                 Differenz.
                                 
                              
                                 Probe Nr.
                                 I.
                                 0,038
                                 0,026
                                 0,012
                                 
                              
                                     „    
                                    											„
                                 II.
                                 0,088
                                 0,073
                                 0,015
                                 
                              
                                     „    
                                    											„
                                 III.
                                 0,045
                                 0,033
                                 0,012