Titel: | Transportabler Krahn mit Wiegevorrichtung von Peter Michaud und L. J. Jay in Paris. |
Fundstelle: | Band 196, Jahrgang 1870, Nr. CXXXIV., S. 497 |
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CXXXIV.
Transportabler Krahn mit Wiegevorrichtung von
Peter Michaud und
L. J. Jay in
Paris.
Nach Engineering, October 1869, S.
286.
Mit Abbildungen auf Tab.
IX.
Michaud und Jay's transportabler Wiegelrahn.
Wie der Name schon andeutet, ist der in Figur 20 und 21 in der
Seiten- und Vorderansicht dargestellte transportable Krahn derartig
eingerichtet, daß das Gewicht einer gehobenen Last ohne Anwendung besonderer
Gewichtsmaaße direct abgelesen werden kann.
Die allgemeine Einrichtung dieses Krahnes ist die gewöhnliche; nur der Krahnbalken
A ist am unteren Ende drehbar gelagert und am oberen
Ende durch die Zugstange D mit dem Wiegeapparat in
Verbindung gesetzt.
Letzteren bildet zunächst der um eine Achse am Gestelle drehbare Winkelhebel e, f mit dem Gewichte g. Die
Größe dieses Gewichtes ist nahe ein Drittel der mit dem Krahn zu hebenden
Maximallast. Die Achse des Hebels e, f ruht auf
Frictionsrollen oder die Enden sind scharfkantig zugerichtet.
Soll das Gewicht einer gehobenen Last bestimmt werden, so hält man dieselbe durch
Einhaken einer dazu bestimmten Kette c in die Haupt
kette K oder durch die Sperrklinke am Kettenrade fest.
Läßt man nun die Windevorrichtung etwas nach, so wird der ganze Zug der Last auf die
Zugstange D und den Wiegehebel e,
f übertragen, demzufolge das Gegengewicht um so mehr auswärts schwingt, je schwerer die
gehobene Last ist. Die punktirten Linien zeigen für einen Fall die Lage der
einzelnen Theile.
Es gilt nun diese Bewegung auf ein Zeigerwerk zu übertragen, dessen Eintheilung
jedoch eine gleichmäßige seyn soll. Da der Ausschlagwinkel des Gewichtshebels e, f nicht proportional mit der Last zunimmt, so ist die
Einschaltung einer Compensationsvorrichtung erforderlich. Solcher Vorrichtungen
haben Michaud und Jay mehrere
eingeführt, von welchen jedoch nur eine in unseren Abbildungen wiedergegeben
ist.
Auf der Achse des Winkelhebels e, f steckt der Arm h mit einer kleinen Frictionsrolle versehen. Gegen diese
legt sich der gekrümmte Arm i, durch dessen Bewegung und
jene der zwei Quadranten k und k, die Achse des Zeigers Z in Umdrehung
gesetzt wird. Von der Gestalt des Hebels i wird es
demnach abhängig, daß die Gewichte der gewogenen Lasten auf einer gleichmäßig
eingetheilten Scala der Zifferscheibe abgelesen werden können.
Der Wiegekrahn ist im Ganzen genommen einfachDie Verwendung von mit dem Krahnhaken in Verbindung zu setzenden Waagen hält
Referent doch für zweckmäßiger, um so mehr als bei dem beschriebenen Krahn
das todte Gewicht desselben durch das Gewicht g
– 1/3 der zu hebenden Maximallast – vermehrt wird.J. Z. und es haben die Erfinder das gleiche Wiegesystem auch auf einfache und
Brückenwaagen angewendet.